Fachgebiet Kulturmanagement

Das Fachgebiet erforscht und lehrt Theorien, Methoden und Praktiken des Kulturmanagements mit einem Schwerpunkt auf der strategischen Entwicklung, der Interpretation und der Vermittlung von Kulturerbestätten. Kulturerbe steht in einem dynamischen Kontext trans­formativer Globalisierungsprozesse, die von zunehmenden interkulturellen Bezügen gekenn­zeichnet sind. Das Konzept des World Heritage macht den Anspruch deutlich, die Reflexion auf die Vielfalt des Kulturerbes der Welt nicht nur als eine Ressource des Wissens, sondern auch der Verständigung zu nutzen. Die in Jahrzehnten von der Staatengemeinschaft und von internationalen Fachnetzwerken ent­wickelten Konzepte, Normen und Praktiken des globalen Kulturgutschutzes sind dabei ein wichtiger Referenzrahmen. Aktuelle globale Entwicklungsperspektiven wie Nachhaltigkeit, kulturelle Vielfalt, Digitalisierung, Migration, demographische Entwicklungen und identitäre kulturpolitische Strategien sind zudem Herausforderungen auch für das Management von Kultur- und Kulturerbestätten.

Erfolgreiches Kulturmanagement baut auf einem vertieften Verständnis des kulturellen Handlungsfelds auf und verfügt über die geeigneten Instrumente, um ambitionierte Visionen zu entwickeln und sie in Kommunikation und Interaktion mit Teams, Gremien, Anspruchsgruppen und Netzwerken zu verfolgen. Dies setzt auch eine Kenntnis formeller und informeller Verfahren kulturpolitischer Entscheidungsfindung auf lokaler, nationaler und globaler Ebene  voraus. 

Verantwortliches Wirken in Kulturinstitutionen zielt auf eine Veränderung der Wahrneh­mungen und der Handlungsspielräume von Menschen und Gesellschaften. Daher kommt für Kulturmanagerinnen und -manager nicht nur der Organisation, Planung und Finanzierung, der strategischen Ausrichtung, den rechtlichen Rahmenbedingungen und der Vermittlung (Storytelling, Besuchermanagement, Medienpräsenz) eine zentrale Bedeutung zu, sondern auch der Frage der Leadership als dem bewussten Ausdruck von Gestaltungswillen.