Information zur Java Nutzung

Ausgangssituation

Java SE unterteilt sich bis Version 8 in die Teilprodukte JDK und JRE. Ab Version 11 wird es nur noch das Produkt JDK geben.

Alle Java Tool‐Produkte, die im public ("ohne Login") und nicht explizit für den privaten Bereich gekennzeichnet sind, dürfen über den öffentlich zugänglichen Webbereich weiterhin an den Hochschulen  geladen und kostenfrei eingesetzt werden.

Im Januar 2019 wird es allerdings zum letzten Mal ein kostenloses Update für Java 8 mit dem Update 172 geben. Danach muss Java SE für den Enterprise und den EDU‐Bereich kostenpflichtig durch die Hochschulen lizenziert werden.

Privatkunden sind von dieser Regelung ausgenommen. Aber Achtung: Was für den Privatkunden gilt, ist im EDU Bereich nicht gestattet! Wird eine Subscription bei Oracle gekauft wird, ein Zugang über das Oracle Portal frei geschaltet.

Oracle plant dann fortan alle sechs Monate eine neue Java Version anzubieten. LTS Versionen werden in Zukunft nur die Versionen 11 ab 2019, bzw. die Version 17 ab 2021. Beide Versionen werden für jeweils 8 Jahre supported.

Konsequenz

Hersteller von Software, die Java verbauen, müssen in Ihren Lizenzbedingung festhalten, ob eine Lizenz für JavaSE durch den Kunden bzw. durch den Hersteller abgedeckt ist. Im Code verbaute Java Software ist immer durch den Hersteller der Software zu lizensieren. Ist über Oracle das Produkt Java SE in Zusammenhang mit einer Software bereits lizensiert, gilt die Lizenz ausschließlich für das Oracle lizensierte Produkt.

Open Jave ist Entwicklerversionen der Java Community. Hierfür wird es laut Oracle allerdings keine regelmäßigen Updates geben. Die Empfehlung von Oracle lautet diese Version nicht in kritischem(?) Produktivbetrieb einzusetzen.

Ein Grund hierfür:

The final draft of the OpenJDK Community Bylaws defines a JDK Release Projects as "New releases of Java SE Platform implementations". Update releases are not "new releases".

But yes, the 8 Update Project will receive security fixes from Oracle.

As with OpenJDK 7u, security fixes are first kept confidential and applied to a private forest before being pushed to the public forest as part of the general synchronized publication of the fix to affected JDK release trains. In addition, they will not go through the public code review and putback approval process, and their corresponding issues in the Project's issue tracker will not be publicly visible.

(vgl.http://openjdk.java.net/projects/jdk8u/qanda.html)

Für den Support sollte laut Oracle deshalb ab Januar 2019 einen kostenpflichtiger Supportvertrag abschlossen werden. Dieser Support Vertrag wird dann alle Patches und Updates, Advanced Tools (z.B. Java MSI Installer, usw.), sowie die MSI Installer Pakete usw. beinhalten.

Vorgesehen ist eine Premium und eine Extended Support Variante von Oracle. Ein solche Subscription kann für ein Jahr bis drei Jahre abgeschlossen werden. Ab Version 11 wird es zusätzlich sogenannte OTN Lizenzen geben. Diese sind kostenfrei und können für Prototyping/ Tests genutzt werden.

Da es bisher bei Oracle kein gesondertes Konzept für den EDU Bereich gibt, werden die HS erst einmal von den Kosten her in das Enterprise Segment fallen. Allerdings soll den HS ein Modell angeboten werden, in dem die HS nach FTE‐ plus Server‐Lizenzierung versorgt werden können.

Lizensierung der Server

Lizenziert werden Server mit einer Core Lizenz = Anzahl Cores multipliziert mit einem Core‐Faktor (*0.25‐*1.0), je nach "Stärke", siehe Core‐Factor Tabellen. Angestrebt ist hier ein Preis von 300USD pro Jahr und Core. VMs werden ebenfalls nach realen Cores lizenziert.

Kostenfrei sollen nur VM Umgebungen unter Oracle VM sein.

Virtualisierungen in der Cloud werden gemäß des Reports und den dort angegebenen Cores lizenziert.

Lizensierung von Desktops/ FTE

Desktops/ FTE werden einzeln lizenziert. Pro Desktop/ FTE soll ein Preis von 25 USD pro Jahr angesetzt werden.

Empfehlung

Da die Verhandlungen mit Oracle über eine landesweite Lizenzierung bislang ergebnislos geblieben sind und das Risiko einer Fehllizenzierung zu hohen Kosten für die Hochschulen führen könnte, empfiehlt das Rechenzentrum dringend folgenden Umgang mit Java Installationen die auf dem Oracle Java basieren:
a) Umgehende Deinstallation des Produkts von allen Client‐Rechnern und Servern, auf denen Oracle Java installiert ist.
b) Installation von Alternativprodukten, falls solche Anwendungen installiert sind, die Java benötigen. OpenJDK ist die von Oracle empfohlene Alternative. Da es in seltenen Fällen zu Inkompatibilitäten kommen kann, sollte die Funktion der Software mit dieser Java‐Version getestet werden.

c) Bei festgestellter Inkompatibilität muss Oracle Java kostenpflichtig lizenziert werden.
Die Nichtbefolgung der oben genannten Vorschläge stellt ein großes Risiko dar, da ohne Lizenzvertrag mit Oracle keine Java‐Sicherheitsupdates mehr nachinstalliert und daher neue Sicherheitslücken nicht mehr geschlossen werden. Es besteht ein hohes Risiko, dass diese Sicherheitslücken in veralteten Java‐Versionen ausgenutzt werden könnten.
Bitte beachten Sie, dass gebündelte Java Versionen (also Java, das in einem anderen Programm mitgeliefert wird und nicht zusätzlich installiert werden muss) von den jeweiligen Herstellern des Programms lizenziert werden müssen.

Wie komme ich um Oracle Java 8 SE herum

Das URZ empfiehlt die Nutzung von Java 7 oder den Umstieg auf die freien OpenJDK-Builds  oder Amazon Corretto. Bislang ist noch keine Software bekannt geworden, die nicht mit dem OpenJDK funktioniert und zwingend Oracle Java benötigt.

Lizenzrechtlich sauberer Bezug

GNU General Public License, version 2, with the Classpath Exception

JDK 11 Releases

https://jdk.java.net/11/

Möglichkeiten für "Java 8-Ersatz"

VersionAnbieterLizenzAnmerkung
Oracla Java 8 SEOrcacleproprietärUpdates kostenpflichtig
Zulu 8AzulOpenSourceUpdates kostenpflichtig
    
Amazon Corretto 8AWSOpenSourceKostenfreie Updates
Open JDK 8Red HatOpenSourceKostenpflichtig
Open JDK 8AdoptOpenJDKOpenSourceKostenfrei, div. Java Virtual Machine
    
Open JDK 8red hatOpenSourcePflege von OpenJDK durch Supportverträge
Open JDK 8SuSeOpenSourcePflege von OpenJDK durch Supportverträge

Hinweise für Nutzer von PTC Creo

PTC hat Java häufig als Bestandteil von Produktinstallationsprogrammen zur Verfügung gestellt und auch als Service für seine Kunden Java-Updates verteilt. Aufgrund der geänderten Richtlinie von Oracle ist uns dies in Zukunft nicht mehr möglich. Infolgedessen stellt PTC seit Januar 2019 Java (JDK/JRE) nicht mehr mit neuen Produktversionen bereit und verteilt auch keine Java-Updates sowie Sicherheits-Patches mehr, außer für kostenlose Testprodukte. Für Produkte, die vor Januar 2019 erscheinen, verteilt PTC möglicherweise weiterhin ausschließlich mit dem Produktinstallationsprogramm eine öffentlich verfügbare Version von Java.

Seit Januar 2019 müssen Sie als Voraussetzung für die Installation oder erneute Installation von PTC Produkten, die Java benötigen, Java beschaffen und installieren. Außerdem müssen Sie einen eigenen Supportvertrag mit Oracle abschließen, um Updates sowie Sicherheits-Patches für Java zu erhalten. Jeder Kunde sollte einen Supportvertrag mit Oracle abschließen, um Java-Updates und -Sicherheits-Patches für ihre PTC Produkte zu erhalten, die Java benötigen. Dies gilt auch für PTC Produkte, für die wir Java nicht als Bestandteil des Installationsprogramms oder in Updates zur Verfügung gestellt haben.     

Bei folgenden Produkten ist Java derzeit im PTC Produktinstallationsprogramm enthalten. Seit Januar 2019 müssen Sie als Voraussetzung für die Installation oder erneute Installation dieser PTC Produkte Java beschaffen und installieren. Außerdem müssen Sie sicherstellen, dass Sie weiterhin Updates sowie Sicherheits-Patches für Java erhalten.

  • Arbortext Editor, Publishing Engine, Styler und Architect
  • Axeda Development Utility, Policy Server und Global Access Server
  • CADDS 5
  • Creo Elements/Direct, Model Manager und Drawing Manager
  • Creo Schematics
  • InService, InService for A&D und Technical Content Delivery
  • Integrity Modeler, Lifecycle Manager Extension, Requirements Connector
  • Optegra
  • Service Knowledge and Diagnostics

Bei folgenden Produkten ist Java derzeit im PTC Produktinstallationsprogramm enthalten und werden Java-Updates verteilt. Seit Januar 2019 müssen Sie als Voraussetzung für die Installation oder erneute Installation dieser PTC Produkte Java beschaffen und installieren. Für diese Produkte müssen Sie einen Supportvertrag direkt mit Oracle abschließen, damit Sie weiterhin Updates sowie Sicherheits-Patches für Java erhalten.

  • Arbortext Content Manager 
  • Pro/INTRALINK
  • Creo Parametric, Creo Options Modeler, Creo Layout und Creo Direct
  • FlexPLM
  • Windchill basierte Produkte und zugehörige Erweiterungen

PTC wird Sie über die Kommunikationskanäle der PTC Support Services auch weiterhin über spezifische Produktpläne informieren, die Änderungen an Java betreffen. Kunden von PTC Cloud Services (Managed Service und SaaS) erhalten eine separate Nachricht darüber, wie sie von dieser Änderung betroffen sind. Sie erhalten weitere Informationen beim Cloud Service Management Team.

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