Studentische Filme über den Schutz des Kulturerbes

Zwei neue Dokumentationen zeigen die Restaurierung von Wandmalereien in Florenz

Wie Filme den Schutz von architektonischem Kulturerbe unterstützen können, zeigen zwei Dokumentarfilme von 16 internationalen Studierenden der BTU Cottbus-Senftenberg. Ihr Ziel war es, herauszufinden, wie das Kulturerbe der Stadt Florenz für Besucher noch attraktiver werden kann und gleichzeitig geschützt bleibt. Entstanden sind zwei zwölfminütige Dokumentationen, die sich mit dem heutigen Rathaus der im Jahr 1982 in das UNESCO-Welterbe aufgenommenen Stadt, dem Palazzo Vecchio, den dort stattfindenden Restaurierungsarbeiten und dem Einfluss des Tourismus befassen. 

"Wir wollten den Studierenden zeigen, wie die Praxis der Restauratoren aussieht. Oft ist es so, dass sie hinter verschlossenen Türen arbeiten. Daher wissen viele nicht, warum ihre Arbeit sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Neben der eigentlichen Restaurierung, muss das Objekt wissenschaftlich genau untersucht und alle Arbeitsschritte dokumentiert werden. Dabei ist die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen wie etwa der Kunstgeschichte, der Architektur oder den Naturwissenschaften ein maßgeblicher Faktor", so die Projektleiterin Skedzuhn-Safir.

Die Hauptdarstellerinnen der Filme sind die Restauratorinnen Christiana Conti und Alessandra Popple. Unter der Leitung des Architekten Fabio Sforzi restaurieren sie die Wandmalereien habsburgischer Städte von Giorgio Vasari aus dem 16. Jahrhundert. "Staub hat sich an der Oberfläche der Malereien abgesetzt. Verschiedene Faktoren, wie die Schwankungen der Temperatur, Feuchtigkeit und der Wind zerstören die Wandmalereien. Aber auch die Touristen haben einen großen Einfluss. Sie berühren die Wände, schütteln ihren Regenschirm aus – das summiert sich", fasst Fabio Sforzi zusammen.

Die Zahl der Touristen ist auf über vier Millionen pro Jahr gestiegen. "Die meisten von ihnen kommen nur kurz. Es ist nicht immer leicht, sie für die Relevanz des kulturellen Erbes unserer Stadt zu sensibilisieren und ihnen bewusst zu machen, dass es ein wichtiger Faktor im Leben der Menschen heute und in Zukunft ist", sagt Chiara Bocchio. Die Alumna der BTU arbeitet im UNESCO Büro der Stadt Florenz. "Gerade deshalb ist der Dokumentarfilm aus Cottbus für uns so wichtig."

Die Filme sind im Rahmen einer Exkursion der Studiengänge World Heritage Studies, Heritage Conservation and Site Management sowie Bauen und Erhalten vom 22. bis 28. Mai 2016 entstanden. Ziel der Stadt Florenz ist es, mit den Dokumentationen die Aufmerksamkeit auf die Arbeit der Experten zu richten, die sich mit dem Schutz des Kulturerbes in Italien befassen. 

Die Filme sind kostenfrei abrufbar unter: 

Hidden Conservation (Eng.)

Conservation Decoded (Eng.)

Kontakt

Alexandra Skedzuhn-Safir
Denkmalpflege
T 3192
Alexandra.Skedzuhn(at)B-TU.De
Das Projektteam v.l.n.r.: In der ersten Reihe: Leo Lecker, Yuka Miyoshi, Rahajeng Herbimanti, Laura Fink, Chiara Bocchio, Alexandra Skedzuhn-Safir, Mahmoud Shaaban; in der zweiten Reihe: Robert Haas-Zens, Valentina Spano, Anisha Patel, Sandra Nasser, Yuan Liu, Anastasiya Snetkova und in der dritten Reihe: Minoru Nishikawa, Jakob Miller, Tinatin Meparishvili, Paola Fontanella Pisa, Lianne Oonwalla vor dem Ospedale degli Innocenti in Florenz