Krankheitsbilder werden genauer

Forscher um Prof. Schierack können jetzt mehrere Gen-Defekte gleichzeitig analysieren

Im BMBF-Verbundprojekt „FISHng“ entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit Partnern aus Brandenburg und Bremerhaven eine neue, innovative, digitale Plattform für die verbesserte Diagnostik von Tumoren. Eröffnet wird die Auftaktveranstaltung von Prof. Katrin Salchert, BTU-Vizepräsidentin für Wissens- und Technologietransfer und Struktur.

Datum: Donnerstag, 8. Dezember 2016, von 10 bis 11 UhrOrt: BTU Cottbus-Senftenberg, Institut für Biotechnologie, Universitätsplatz 1, Gebäude 15, Raum 15.131

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.

Gemeinsam mit der MEDIPAN GMBH, der GA Generic Assays GmbH, der ZytoVision GmbH und dem Carl-Thiem-Klinikum Cottbus arbeiten die Forscher im Fachgebiet Multiparameterdiagnostik an der Erweiterung der Fluoreszenz-InSitu-Hybridisierung, kurz FISH. Mit Hilfe dieser Methode können Mediziner das genetische Material in den Zellen eines Menschen kartografieren. Vom Patienten entnommenes Tumorgewebe wird im Labor auf einen spezifischen Gen-Defekt untersucht. Die erweiterte Plattform der Forscher um Prof. Peter Schierack ermöglicht es nun, mehrere Gen-Defekte gleichzeitig in die Analyse einzubeziehen und so zeitnah ein umfangreicheres Bild der Krankheit zu erhalten. Gezielte Behandlungsmöglichkeiten können damit schneller und kostensparender eingeleitet werden. „Bisher gibt es keine Möglichkeit, diese Untersuchung auf mehrere Gen-Defekte hin zu erweitern. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit unseren Partnern die Schnelligkeit und die Wiederholbarkeit der Analyse zu verbessern, aber auch die Kosten zu verringern“, fasst Prof. Schierack, Leiter des Fachgebiets Multiparameterdiagnostik, zusammen. Um die Effizienz dieser Untersuchungen zu steigern, sollen neue Farbstoffsysteme und eine vollautomatische Erfassung und Auswertung der Ergebnisse entwickelt werden. Neben anspruchsvollen Untersuchungen in der Tumordiagnostik können damit auch bakterielle Infektionen nachgewiesen werden. „Infektionsbedingte Veränderungen des Gewebes, die auch zu tumorähnlichen Veränderungen führen, können Ärzte damit künftig ausschließen“, sagt die Projektleiterin Juliane Schiebel.

Das Verbundprojekt "FISHng" startete im September 2016 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über eine Laufzeit von drei Jahren mit einem Betrag von 1,17 Mio. Euro gefördert. 

Kontakt

Prof. Dr. med. vet. Peter Schierack
Dekanat Fakultät 2
T 3573 85-932
Peter.Schierack(at)b-tu.de

Juliane Schiebel
Multiparameterdiagnostik
T 03573 85-931
juliane.schiebel(at)b-tu.de
Therapie relevante Gen-Veränderungen bei Lungenkrebs im Gewebe können die Mediziner mittels DNA-Sonden unter dem Fluoreszenzmikroskop erkennen (Foto: ZytoVision)