Exkursion an das Moskauer Energetische Institut

Seit Jahren pflegt das Fachgebiet eine enge Beziehung zum MEI und gestaltete nun eine Exkursion mit Tagungsbesuch. Ein Ukrainer, ein Türke, zwei Russinnen, eine Französin und viele Deutsche bildeten die Reisegruppe.

Nach der Anreise fand ein gemeinsames Abendessen mit Vertretern des MEI in einem folkloristischen, ukrainischen Lokal statt. Der erste Exkursionstag war der Kultur gewidmet. Eine freundliche ältere Dame führte uns mit englischen Erläuterungen durch die Geschichte des Roten Platzes, der Basilius-Kathedrale und des GUM. Es wurde deutlich, dass Sie mit großer innerer Anteilnahme uns ihre Stadt zeigte. Danach ging es in die Tretjakow Galerie und russische Kunst wurde uns umfänglich geboten.  Am Abend stand ein klassisches Konzert auf dem Programm. Das russische Staatsorchester spielte unter der Leitung eines jungen dynamischen estnischen Dirigenten und mit einem russischen Pianisten auf einem Steinway Flügel Werke deutscher Komponisten, Mendelssohn und Wagner.

Am folgenden Morgen fanden fachliche Gespräche mit dem MEI statt. Als besonderer Höhepunkt am Mittag war der Besuch des höchsten Gebäudes in Europa mit 374 Metern im Geschäftsviertel Moskauer City. Wir konnten die technischen Anlagen wie Sprinkleranlagen, Heizungsanlagen, Lüftungsanlagen und Sanitäranlagen im Hochhaus besichtigen. Die Leitung der Bauarbeiten hatte eine türkische Firma. Die türkischen Bauleiter führten uns kompetent und mit vertieftem Wissen ausgestattet durch die Anlagen. Die Bauteile bestanden in vielen Elementen aus uns wohlbekannten Produkten von Herstellern aus Deutschland und Europa. Am Abend führte uns eine Bootsfahrt entlang der Moskwa. Die vielen beleuchteten Gebäude am Fluss zeichneten ein romantisches Bild.

An den folgenden Tagen besichtigen wir die technischen Anlagen des MEI und nahmen an der 13. Internationalen Konferenz für Studenten und Doktoranden teil. In der Eröffnungsveranstaltung berichteten wir über die Geschichte der Energieeinsparungen im Gebäudebereich in Deutschland und ein Libanese sprach über Windenergie. Promovierende und Studenten präsentierten in 35 verschiedene Sezessionen ihre Arbeiten. Darunter kamen vier Vorträge aus der BTU.

Zum Abschluss führte uns der Besuch einer russischen orthodoxen Messe in eine Kirche. Dort lernten wir einen Russen aus Boston kennen, der einen Sohn in Amerika sowie eine Schwester in Nürnberg besitzt und vor drei Jahren aus Amerika zurück nach Moskau reiste, um Priester zu werden. Die Teilnehmer am Gottesdienst zeigten ihre tiefe Verbundenheit mit ihrem Glauben.

Russische Studenten begleiteten uns stetig und halfen uns über alle Mühen der Sprache, der U-Bahn und des Taxifahrens hinweg. Der Empfang in Moskau war äußerst freundlich und das Reiseprogramm war mit großem Engagement organisiert. Der Wunsch nach einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen MEI und BTU ist stark und die Zukunft wird weisen, ob eine solche gelingt.