Neue Honorarprofessur befasst sich mit Gewässerforschung und -schutz

Im Rahmen einer neuen Honorarprofessur auf dem Gebiet der Aquatischen Biogeochemie forscht Dr. Michael Hupfer an der BTU Cottbus-Senftenberg zu Fragen des Gewässerschutzes unter den Bedingungen des Klimawandels und der veränderten Landnutzung. Michael Hupfer ist ebenso Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei.

Mit der Verleihung einer neuen Honorarprofessur auf dem Gebiet der Aquatischen Biogeochemie an Dr. Michael Hupfer wird die Lehre und Forschung zum Thema Wasser an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) breiter aufgestellt. Die dabei im Mittelpunkt stehenden Fragen des Gewässerschutzes unter den Bedingungen des Klimawandels und der veränderten Landnutzung sind Teil der Profillinie Globaler Wandel und Transformationsprozesse an der BTU.

In enger Kooperation zwischen der BTU Cottbus-Senftenberg und dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei in Berlin (IGB) erforscht Dr. Michael Hupfer die durch Urbanisierung, Bergbau und Klimawandel hervorgerufenen Auswirkungen auf Gewässerökosysteme. Die Nutzung von Langzeitreihen und die Anwendung moderner analytischer Methoden sollen es dabei ermöglichen, den Zustand von Seen auch mit Hilfe von im Sediment gespeicherten Informationen besser rekonstruieren zu können. Grundlage dieses Forschungsansatzes ist die Paläolimnologie, eine Wissenschaft, die Umweltzustände rekonstruiert, indem physikalische, chemisch-mineralogische und biologische Eigenschaften in verschiedenen alten Ablagerungen untersucht werden. Solche Eigenschaften können auch mit der jüngeren Entwicklung eines Gewässers in Zusammenhang gebracht werden. „Die Paläolimnologie bietet eine große Palette an Methoden“, sagt Dr. Michael Hupfer. “Beispielsweise können die im Sediment vorhandene DNA aus Organismen oder organische Biomarker genutzt werden, um herauszufinden, welche Lebewesen früher im See vorkamen.“

Die Urkunde für die Honorarprofessur erhielt Dr. Michael Hupfer während einer Akademischen Festveranstaltung am 13. Juli 2022 durch die Präsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg Prof. Dr. Gesine Grande im Audimax am Zentralcampus. In seinem Vortrag „Gewässer im Wandel: Wie verändert die Klimaerwärmung den Zustand unserer Seen?“ wurde deutlich, dass Prognosen und die Ausarbeitung von Anpassungsstrategien ein transdisziplinäres Vorgehen erfordern. Eine Vertiefung der Kooperation zwischen den Arbeitsgruppen der BTU und dem IGB bietet dafür gute Möglichkeiten. „Ich freue mich darauf, an der Ausbildung von künftigen Fachleuten mitzuwirken, die sich den großen anstehenden Herausforderungen beim Schutz unserer Gewässer stellen“, sagt Dr. Michael Hupfer im Rahmen der Verleihung.

Über den Wissenschaftler
Dr. Michael Hupfer ist Forschungsgruppenleiter am IGB. Das Institut ist ein international führendes Forschungszentrum für Gewässerökologie und Binnenfischerei. Die Arbeiten des Instituts verbinden Grundlagen- mit Vorsorgeforschung als Basis für die nachhaltige Bewirtschaftung der Binnengewässer. Michael Hupfer verfügt über Lehrerfahrung in verschiedenen Universitäten und hat in verantwortlichen Positionen als Programmbereichssprecher und Abteilungsleiter zur Entwicklung von Forschungsschwerpunkten des IGB besonders hinsichtlich der Reaktion von Seen, Flüssen und Feuchtgebieten auf sich global, regional und lokal rasch ändernde Umweltbedingungen beigetragen.

Dr. rer. nat. Michael Hupfer studierte an der Universität Rostock zunächst Marine Ökologie bevor er sich an der Technischen Universität Dresden in der Fachrichtung Technische Hydrobiologie/Limnologie spezialisierte. Im Jahr 1993 wurde er nach Gastaufenthalten in Innsbruck und am Limnologischen Institut Mondsee der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Mondsee zum Thema „Phosphor in Gewässersedimenten“ an der TU Dresden promoviert. Als Postdoktorand an der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Schweiz) ging es darum, die wissenschaftlichen Grundlagen für die Anwendung von Seenrestaurierungsmethoden zu verbessern. Erweitert wurden die praxisorientierten Forschungsthemen während einer nachfolgenden Anstellung als Wissenschaftler am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Magdeburg, bei der es um die Prognose zur Entwicklung von in Flutung befindlichen Bergbauseen und entsprechender Managementstrategien ging. Das IGB bot die Möglichkeit, diese Forschung zu erweitern und die Erkenntnisse durch vielfältige Aktivitäten in die Praxis zu überführen. Dazu gehören die Entwicklung eines Leitfadens zur Seentherapie, die Mitwirkung in Arbeitskreisen, die Organisation von Workshops und Tagungen sowie die Herausgabe des Buches „Handbuch für Angewandte Limnologie“ (Wiley-Verlag) als Fortsetzungswerk. Seine Publikationstätigkeit umfasst mehr als180 Publikationen in internationalen und nationalen Fachzeitschriften. Herr Hupfer ist Mitglied des geschäftsführenden Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Limnologie und editor in chief der Fachzeitschrift „Limnologica“.

Kontakt
Prof. Dr. Michael Hupfer
BTU Cottbus-Senftenberg
Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)
T +49 (0)30 64181 605
E michael.hupfer(at)igb-berlin.de

Pressesprecherin

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T +49 (0) 355 69-3612
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Die Urkunde für die Honorarprofessur erhielt Dr. Michael Hupfer während einer Akademischen Festveranstaltung am 13. Juli 2022 durch die Präsidentin der BTU Cottbus-Senftenberg Prof. Dr. Gesine Grande im Audimax am Zentralcampus. Foto: privat