Step Africa Arusha (Tansania)

  • Ich wollte während meines Praktikums erleben, wie Pflege in einem anderen Land, mit einer anderen Kultur stattfinden kann. Afrika als Land habe ich mir ausgesucht, weil ich durch meine bisherige Arbeit im Ehrenamt weiß, wie dringend dort Hilfe benötigt wird. Leider kosten viele Praktika in Afrika extrem viel Geld. Mit meiner Institution habe ich eine relativ kostengünstige Variante gefunden.

    Laura Kusber
Hauptaufgaben

Die Aufgabenverteilung im Krankenhaus ist etwas anders als in Deutschland. Die Angehörigen übernehmen die Körperpflege und die Nahrungsaufnahme.

Ich war während meiner Zeit im St. Elizabeth Krankenhaus auf verschiedenen Stationen. In der Chirurgie habe ich bei der Wundversorgung (hauptsächlich Kinder mit Verbrennungen) und bei der Visite unterstützt. Auf der Kinderstation hat sich die Ärztin immer sehr viel Zeit für die Freiwilligen genommen und während der Visite durfte jede*r mit Vorerfahrung (Medizinstudenten, Krankenpfleger,…) die Ärztin auch praktisch unterstützen. 

    Eindrücke

    Mich hat am meisten beeindruckt, dass die Menschen vor Ort auch mit wenigen Mittel zurecht kommen. Es hat mich in meinem Denken verändert, dass wir in Deutschland zu viel meckern und hin und wieder vergessen, dass es uns eigentlich ziemlich gut geht.  Ich habe jedoch auch gelernt, Dinge, von denen ich überzeugt bin, umzusetzen und einfach zu handeln, anstatt mich von der Bürokratie zermürben zu lassen.

    Natürlich hat mich auch die Natur beeindruckt. Diese Weite und Ruhe…

    Bewerbung, Sprache & Ankommen

    Die Bewerbung lief unproblematisch und schnell. Trotzdem sollte man sich mindestens sechs Monate vorher um das Praktikum kümmern. Zu der Zeit sind die Flüge auch noch relativ günstig. Übernachtet wird im Hostel der Organisation. Man sollte sich vor der Reise im Klaren sein, dass es sich bei Afrika um ein Entwicklungsland handelt. Warmwasser, eine funktionierende Toilettenspülung und Strom können auch mal für einige Zeit ausfallen.  

    In Tansania wird Swahili und Englisch gesprochen. Es gibt gute Apps, mit denen man vorab schon etwas die Sprache lernen kann. Vor Ort gibt es einmal wöchentlich einen Sprachkurs.

    Stadtleben, Kontakte, Essen, Kultur, Sehenswürdigkeiten etc.

    Die Stadt Arusha ist nicht sehr gepflegt. Dafür sind die Menschen um so und die Natur schöner. Haupttransportmittel ist das Daladala, ein Kleinbus, in welchen eigentlich nur 12 Menschen passen, jedoch die doppelte Anzahl keine Seltenheit darstellt.

    An jeder Ecke kann man Kontakt zu Einheimischen aufbauen. Auch wenn es manchmal seltsam scheint, dass man auf der Straße angeguckt oder angesprochen wird, ist es auch ziemlich interessant. Jeder zweite Einheimische ist Tourguide oder will ein Hostel aufbauen.  

    Wichtigstes Handwerk im täglichen Leben: Handeln!! Sonst zahlt man oft den überteuerten Mzungu-Preis (übersetzt: „weißer Mann“). Sicherheit geht vor, weshalb man sein Handy und Bargeld immer in einer Bauchtasche aufbewahren sollte.
    Hauptsächlich wird Reis mit Bohnen in allen möglichen Varianten gegessen. Am Besten schmeckt dabei Pilau. Das ist ein Gewürz, welches zum Reis dazugegeben wird. Exotisches Obst wie Avocados, Melonen, Bananen,… gibt es schon für ein paar Cent. Äpfel, Hygieneartikel, Käse und Schokolade sind jedoch ziemlich teuer. Natürlich gibt es auch westliche Restaurants, in denen man essen kann.

    Tansania und Afrika generell haben eine sehr laute, farbenfrohe und lebendige Kultur. Auf verschiedenen Stoffmärkten, kann man sich traditionelle Stoffe kaufen, welche von Schneiderinnen (gibt es wie Sand am Meer) maßgeschneidert werden. Und ein traditionelles Kleid ist ein schönes Andenken.  

    Die Menschen sind sehr gläubig und jedes Dorf besitzt seine eigene Kirche. Dort wird Sonntags immer sehr ausladend und laut der Gottesdienst abgehalten.

    Die Natur Tansanias ist unglaublich schön. Ich habe versucht jedes Wochenende etwas anderes zu sehen. In Nordtansania gibt es den Kilimanjaro, den Lake Natron, die heißen Quellen von Moshi, verschiedene Nationalparks wie die Serengeti oder den Tarangire Nationalpark, den Mount Meru, das Pare-Gebirge, das Usambara-Gebirge, den Magoroto-Wald,…

    Eine Reise nach Sansibar lohnt sich auch immer, denn in unserem Sommer ist es in Nordtansania oft nur 15-20 Grad warm mit Regen…  Auf meinem Blog sind alle Erlebnisse und Ausflüge ausführlich beschrieben.

    Finanzierung, Anreise, Visum, Impfungen etc.

    Stipendium PROMOS
    Visum am Flughafen: 250$
    Auslandskrankenversicherung
    Impfungen für Gelbfieber, Malaria, Cholera: 300 bis 400 Euro (abhängig von der jeweiligen Krankenkasse)
    Kreditkarte für medizinische Berufe, mit denen man imAusland kostenlos Geld abheben kann

    Flug über Istanbul zum Kilimanjaro Flughafen. Dort wurde ich von der Organisation abgeholt.

    Einrichtung & Kontakt

    Praktikumsort

    Step Africa
    Nordtansania
    Arusha

    Größe der Praktikumseinrichtung: 6 Mitarbeiter*innen

    Anprechpartner*in

    Hat die Praktikumseinrichtung weiterhin Interesse, Studierende aufzunehmen?

    ja