Die Diplomarbeit untersucht die Dahmebrücke in Bindow hinsichtlich historischer und statisch – konstruktiver Gesichtspunkte. Die Ergebnisse bilden die Grundlage sowohl für die Einschätzung des Denkmalwertes als auch für die Abschätzung des erforderlichen Sanierungs- oder Ertüchtigungsbedarfs.
Im historischen Teil der Arbeit wird die Bau- und Sanierungsgeschichte der Brücke aufgearbeitet. Diese bildet eine wesentliche Grundlage für den statisch – konstruktiven Teil der Arbeit, der auf die Bewertung der Tragfähigkeit und Ermüdungssicherheit der Brücke zielt. Die realitätsnahe Modellie¬rung mittels Stabwerkssoftware RSTAB berücksichtigt Materialkennwerte, Querschnittswerte sowie die Tragwerksabmessungen. Entsprechende Angaben aus dem Planmaterial zum Bauwerk wurden im Vorfeld der Modellierung durch eine Konstruktive Bestandsaufnahme vor Ort abgeglichen. An Hand dieses Modells und unter Ansatz der Lasten des neuen DIN Fachberichts 101 sowie den Verkehrslasten nach DIN 1072 werden die Schnittgrößen an den maßgebenden Traggliedern ermittelt und den nach DIN FB 103 berechneten Bauteilwiderständen gegenübergestellt. Im Ergebnis der Untersuchun¬gen können nicht alle Bauteile für die angesetzten Lastmodelle nachgewiesen werden. Insbesondere der Obergurt und vereinzelte Füllstäbe stellen sich als kritische Bauteile heraus.
Neben Erkenntnissen zur Tragfähigkeit werden darüber hinaus erste Aussagen zum Ermüdungszu¬stand der Brücke erarbeitet. Auch hier kann der Nachweis ausgewählter hochbelasteter Bauteile nicht erbracht werden. Weitere Untersuchungen unter Berücksichtigung realistischer ermüdungsrelevanter Lastkollektive werden empfohlen.
Aus der zusammenfassenden Wertung des historischen sowie des statisch-konstruktiven Teils heraus begründet der Verfasser den anzustrebenden Erhalt des Bauwerks. Sollten sich die Ergebnisse der Arbeit durch Messungen vor Ort bestätigen, erfordert ein Erhalt der Brücke jedoch eine Sanierung des gesamten Tragwerks mit Ertüchtigungsmaßnahmen an ausgewiesenen kritischen Bauteilen.