Die Malxebrücke in Peitz-Luisenruh - Statisch-konstruktive Bewertung einer historischen Gitterträgerbrücke

Diplomarbeit am Lehrstuhl für Bautechnikgeschichte und Tragwerkserhaltung, verfasst von Franziska Paulu im Sommer 2008

Um die Malxebrücke-Luisenruh und ihren Bau im Kontext ihrer Nutzungs- und Konstruktionsweise zu betrachten, wird im ersten Teil der Arbeit eine Grundlagenermittlung vorgenommen. Diese beinhaltet eine umfangreiche Recherche zur Bau- und Nutzungsgeschichte. Ein Exkurs in die Geschichte des eisernen Brückenbaus, speziell zur Entwicklung der Gitterträgerbrücken, ermöglicht eine Einordnung der Malxebrücke-Luisenruh in den Brückenbau des 19. Jahrhunderts.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit stellt die Zusammenstellung der konstruktiven Bauaufnahme in Form von Zeichnungen und Schadensdokumentationen des Tragwerkes dar. Die ermittelten Abmessungen dienen als Grundlagen für die Modellierung der Brücke mit der FEM-Software von Straus7. Die aktuellen Einwirkungen werden aufgezeigt, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Festlegung eines realistischen und geeigneten Lastmodells für die Brücke liegt.
Die Bemessungen der Brücke erfolgen nach der semiprobabilistischen Methode mit Teilsicherheitsbeiwerten, mit statischen Nachweisen der Tragsicherheit und einer Ermittlung der Grenztraglast. Es wird ein Nachweis der Systemstabilität durchgeführt und die Grenztraglast nach Theorie II. Ordnung unter Berücksichtigung der Stabilitätskriterien ermittelt. Weiterhin erfolgt eine Einschätzung des Ermüdungszustandes der Brücke.
Das Ergebnis der Berechnungen zeigt, dass die Malxebrücke-Luisenruh Tragreserven besitzt, so dass ihre Tragsicherheit für die derzeitige Nutzung nicht gefährdet ist.
Auf Grundlage dieser Aussage werden Sanierungsmaßnahmen vorgeschlagen, die als Orientierungshilfe für zukünftige Maßnahmen dienen. Eine abschließende Diskussion zum Thema „Erhalt oder Abriss“ begründet den Denkmalwert und empfiehlt, die Malxebrücke-Luisenruh als Technisches Denkmal einzustufen.