Düne Wedding

Düne Wedding 

Eine Ausstellung von Constanze Fischbeck und Sven Kalden in Zusammenarbeit mit Carlos Manuel im Rahmen von POW (Post-Otherness-Wedding) Eröffnung am Freitag, 30.09.2016 von 19 Uhr bis 22 Uhr
Begrüßung: Dr. Ute Müller-Tischler, Leiterin der Galerie Wedding und des Fachbereichs Kunst und KulturZur Ausstellung: Constanze Fischbeck und Sven Kalden Performance: Carlos Manuel

Mittels Skulptur, Performance und Film wird die ›letzte innerstädtische Sanddüne Deutschlands‹ in der Scharnweberstraße 159 als Düne Wedding symbolisch in die Galerieräume übertragen. Die Düne wird von der geschützten Natur zu einem Zeichen für Natur und ist als temporäres Monument gleichzeitig nur ein Haufen Sand – Material, aus dem etwas gebaut werden kann. Die Straßennamen im benachbarten Afrikanischen Viertel sind kolonialrevisionistisch motiviert zum Teil begründet in einem landschaftlichen Missverständnis: Carl Hagenbeck hatte das Gelände in den Rehbergen um 1900 gekauft, um einen »Zukunftstierpark« zu errichten. Später dienten die wüstenartig erscheinenden Sanddünen als Filmset für den frühen Weimarer Stummfilm. In den Filmen der John Hagenbeck-Film GmbH wurden die ehemaligen Kolonien im Format von Raubtier-Sensationsfilmen im Geiste des Exotismus nachrekonstruiert. Die Sanddünen der Rehberge dienten als Projektionsfläche für Phantasmen exotischer Ferne und Konstruktionen des »Anderen«. In der Ausstellung bildet die Düne als Mittelpunkt eines fiktiven Filmsets den Bezugspunkt für das Zusammensehen der widersprüchlichen topografischen Inszenierungen, die das Areal von Afrikanischem Viertel und Volkspark Rehberge hervorgebracht haben. Die Kamera bestimmt den Ausschnitt und inszeniert die Gegenwart im Wedding als Frage an Konstruktion und Benennung von städtischer Umwelt.
 
Constanze Fischbeck im Rahmen von POW (Post-Otherness-Wedding).