Organische und anorganische Materialien erfahren zur Erweiterung ihrer Anwendungsmöglichkeiten zunehmend chemische und/oder physikalische Funktionalisierungen ihrer Oberflächen, da damit die oft interessanten Bulkeigenschaften des Materials weiterhin genutzt, die Oberflächeneigenschaften jedoch auf konkrete Anfordernisse hin adaptiert werden können.

Gerade im Spannungsfeld der sich dynamisch entwickelnden Lebenswissenschaften werden Oberflächen für präparative oder analytische Zwecke zunehmend mit neuen Eigenschaften, beispielsweise zur Verbesserung der Zelladhäsion, -proliferation und auch der Zelldifferenzierung wie auch zur qualitativen und quantitativen Erfassung verschiedener Analyte benötigt. Dafür werden die Materialien nach einer entsprechenden Vorbehandlung ihrer Oberfläche mit funktionalen synthetischen oder auch natürlichen Molekülen im Sinne einer Immobilisierung ausgestattet.

Ein anderer Ansatz geht von der Nutzung in der Natur bereits vorhandener polymerer Verbindungen als Ausgangsmaterial für weitere Funktionalisierungen aus, da sich Biopolymere wie Kohlenhydrate oder Proteine schon selbst durch einen hohen Grad an nutzbarer Polyfunktionalität auszeichnen, interessante Materialeigenschaften besitzen, gut zugänglich sind und sich zudem biologisch abbauen lassen oder sich reorganisieren lassen.