Abgeschlossene Projekte

Die folgenden abgeschlossenen Forschungsvorhaben wurden von Frau Prof. Dr.-Ing. Weidner als Projektleiterin an der BTU betreut.

HochschulCampus Kleinstadtforschung (HCKF) (ExWoSt-Projekt) | 12/2019 - 12/2023

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Warum Kleinstadtforschung?

Stadtforschung in Deutschland konzentriert sich hauptsächlich auf Groß- und Mittelstädte. An einer systematischen Analyse kleinstadtspezifischer Probleme fehlt es hingegen, obwohl 24 Millionen Menschen bzw. knapp 30 Prozent der Bevölkerung in über 2.100 Kleinstädten leben. Zu den Kleinstädten werden in der Regel Städte mit 5.000 bis 20.000 Einwohnern gezählt, doch wie aussagekräftig ist diese Kategorisierung eigentlich? Als Wohn-, Arbeits- und Versorgungsstandorte sind Kleinstädte tragende Elemente im deutschen Siedlungssystem. Je nach Lage, Anbindung und Entwicklungsperspektiven können sie jedoch mehr oder weniger stark im städtischen Wettbewerb um junge Menschen, Familien, Arbeitsplätze und Kaufkraft stehen. Während viele Kleinstädte einen tiefgreifenden Strukturwandel mit unterschiedlicher Ausprägung bewältigen, bieten sich anderen sehr gute Entwicklungsperspektiven. Kurz: Bisher ist noch relativ ungeklärt, inwieweit und unter welchen Bedingungen Kleinstädte eine eigene Form von Urbanität und Lebenswelt entwickeln bzw. was sie – abgesehen von der Größe - von anderen Stadttypen unterscheidet.  

Für die Kleinstadtforschung bietet sich eine große Bandbreite an Themen an, wie z. B.:

  • Stadt-Land-Beziehungen, bzw. Beziehungen von Kleinstädten zum ländlichen Raum einerseits und größeren Städten andererseits
  • Kleinstädte als spezifische Lebenswelten bzw. als Orte mit einer eigenen Lebensqualität
  • demographische Entwicklungen und Sozialstrukturen in Kleinstädten: welche Entwicklungsdynamiken können unterschieden werden?
  • kleinstadtspezifische Möglichkeiten und Herausforderungen in den Bereichen Wohnen und Freizeit, Verkehr und Mobilität sowie Digitalisierung
  • Wirtschaftliche Entwicklungen und Innovationen in Kleinstädten: im Schatten der großen Player oder eigenständige Dynamiken?
  • Governance und Politik in kleinen Städten: wie steht es um Offenheit, Teilhabe und Mitbestimmung?

Inwieweit diese und andere Kleinstadt-Themen schon erforscht wurden, bzw. welche eine besondere Relevanz haben, wird im Verlauf des HochschulCampus KleinstadtForschung näher erläutert.

Das Projekt HCKF:

Der HochschulCampus KleinstadtForschung (HCKF) hat zum Ziel, einen Beitrag zur Kleinstadtforschung im deutschsprachigen Raum zu leisten. Er ist in zwei Phasen aufgeteilt: In der ersten Phase verschafft er sich einen Überblick der interdisziplinären Kleinstadtforschung in Deutschland und identifiziert gemeinsam mit interessierten Kleinstadtforschenden bestehende Forschungslücken sowie besonders aktuelle Fragestellungen. In der zweiten Phase soll ein Teil dieser Forschungslücken und aktuellen Fragestellungen mittels der Vergabe von geeigneten Initialprojekten gefüllt bzw. beantwortet werden. Beide Phasen werden flankiert von einem auf die Kleinstadtforschung fokussierten Nachwuchsförderungsprogramm, verschiedenen Veranstaltungen und Publikationsformaten. Das Projekt läuft von Dezember 2019 bis Oktober 2022.

Der HCKF widmet sich den aktuellen Herausforderungen des Kleinstadtlebens, eruiert deutschlandweit bestehende Forschungsbemühungen und führt sie zusammen.

Im Rahmen des Projektes soll der Blick der Expertinnen und Experten an deutschen Hochschulen auf die Herausforderungen in Kleinstädten systematisch erfasst werden, Merkmale und Charakteristika ermittelt und typische Probleme auf diesem Weg ebenso kategorisiert werden, wie adäquate Lösungsansätze. Die Herausforderungen können sich stark voneinander unterscheiden. Kleinstädte im ländlichen Raum mit einem zu meisterndem Strukturwandel suchen nach anderen Lösungsansätzen als solche im Speckgürtel wachsender Großstädte. Im Projekt HCKF sollen möglichst alle relevanten Kleinstadtfragen erfasst werden, um die Kleinstadtforschung in Deutschland insgesamt zu qualifizieren.

Das Team:
Forschungsgruppe der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus - Senftenberg

Prof. Dr.-Ing. Silke Weidner, Fachgebiet Stadtmanagement

Silke Weidner ist Stadtplanerin und leitet seit 2009 das Fachgebiet Stadtmanagement an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Sie forscht zu unterschiedlichen Teilfragen der Integrierten Stadtentwicklungsplanung, insbesondere in Klein- und Mittelstädten. Das Augenmerk liegt auf Prozessen, Instrumenten und Akteuren der deutschen und europäischen Stadtentwicklung. Sie ist geschäftsführende Gesellschafterin von u|m|s Stadtstrategien und darüber hinaus Mitglied der AK, DASL sowie SRL und engagiert sich in zahlreichen Beiräten, Jurys u.ä. Im HochschulCampus KleinstadtForschung übernimmt Sie die Leitung des Projektes.

Thora Haubold, Fachgebiet Stadtmanagement

Thora Haubold studierte Geographie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel sowie Stadt- und Regionalplanung an der BTU Cottbus-Senftenberg. Während des Studiums arbeitete sie für mehrere Jahre als Projektmitarbeiterin in einem Büro für Stadtentwicklung in Berlin. Seit Dezember 2020 ist sie als akademische Mitarbeiterin und Doktorandin am Fachgebiet Stadtmanagement beschäftigt.

Tihomir Viderman, Fachgebiet Stadtmanagement

Tihomir Viderman ist akademischer Mitarbeiter am Fachgebiet Stadtmanagement an der BTU Cottbus-Senftenberg und Doktorand an der TU Wien. Sein Forschungsinteresse gilt den wechselseitigen Beziehungen zwischen Stadtkultur und Räumen des Alltagslebens mit dem Fokus auf die Rolle von Affekten in der Planung, Konstruktion und Aneignung des urbanen Raums.

Prof. Dr. Nina Gribat, Fachgebiet Stadtplanung

 Nina Gribat ist Stadt- und Planungsforscherin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind urbane Transformationsprozesse im Kontext von Struktur- und Klimawandel und die sich verändernden Ideale, Normen und Standards in Architektur- sowie Stadtplanungspraxis und -lehre. Sie war zwischen 2008 und 2016 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an verschiedenen Universitäten in Deutschland, England und Frankreich tätig und hatte eine Vertretungsprofessur an der Universität Stuttgart. Von 2016 bis 2019 war sie Professorin für Entwerfen und Städtebau an der TU Darmstadt. Nina Gribat ist Mitglied des Redaktionskollektivs von sub\urban.zeitschrift für kritische stadtforschung.

Baris Ülker, Fachgebiet Stadtplanung

Barış Ülker ist akademischer Mitarbeiter an der
BTU Cottbus-Senftenberg für den
HochschulCampusKleinstadtForschung (HCKF). Er erhielt seinen
Doktortitel in Sozial Anthropologie an der Central European
University. Er war Gastwissenschaftler an der Humboldt-Universität,
der Howard University und der Columbia University. Seine
Hauptforschungsinteressen konzentrieren sich auf Subjektivitäten der
Gouvernementalität, koloniale und postkoloniale Beziehungen,
Anthropologie des Staates und städtische räumliche Umstrukturierung.
Barış Ülkers Forschung wurde unterstützt von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Deutschen Akademischen Austauschdienst
(DAAD), dem Max-Planck-Institut (MPI), der Ernst-Reuter-Archiv Stiftung, dem Wiener
Wissenschafts- und Technologiefonds (WWTF) sowie dem Center for
Metropolitan Studies (CMS, TU Berlin).

Prof. Dr.-Ing. Bernhard Weyrauch, Fachgebiet Bau- und Planungsrecht

Bernhard Weyrauch leitete bereits zwischen 2010 und 2013 das Fachgebiet Bau- und Planungsrecht in der Eigenschaft als Vertretungsprofessor und seit 2018 als ordentlich berufener Professor. Zuvor lehrte er neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer und Gesellschafter der Plan und Recht GmbH als Honorarprofessor für Städtebaurecht an der Bauhausuniversität Weimar. Bernhard Weyrauch beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den formellen Instrumenten der Planung und daran geknüpften Fragen des Bau- und Planungsrechts. Bernhard Weyrauch ist Stadtplaner und Mitglied der AK sowie der SRL.

Zuwendungsgeber:

Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung setzen sich im Rahmen der Initiative „Kleinstädte in Deutschland“ für eine Stärkung der Forschung zu Kleinstädten ein, weil Kleinstädte eine wichtige Funktion der Daseinsvorsorge erfüllen und Entwicklungs- und Stabilisierungszentren für ihr Umland sind. Kleinstädte tragen wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Politische Aufgabe ist es, gleichwertige Lebensverhältnisse in ländlichen und städtischen Regionen zu schaffen und die Städte zukunftsfest zu machen.

Das Forschungsprogramm "ExWoSt" ist ein Programm des Bundesministeriums des Inneren, für Bau und Heimat und wird vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung betreut.

Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ) Phase 1 | 10/2021 - 02/2022

Begleitung des Auswahlprozesses von Kommunen zur Förderung

Besuchen Sie regelmäßig die Projekthomepage https://www.innenstadtprogramm.bund.de/Webs/ZIZ/DE/startseite/startseite-node.html  für weitere Informationen!

Hintergrund

Innenstädte und Quartierszentren bilden oftmals das Herz einer Stadt und bündeln verschiedene Funktionen. Hier findet sich ein Nebeneinander von zentraler Infrastruktur, Versorgung, Arbeiten, Wohnen sowie Angebote im Bereich der Bildung, Kunst und Kultur. Die Nutzungsmischung ist dabei Chance und Herausforderung zugleich.

Die Entwicklung in den letzten Jahren zeigt, dass stationärer Einzelhandel und die Büronutzung zunehmend an Bedeutung in den Innenstädten verlieren. Folgen der Funktionsverluste sind eine Verödung der zentralen Stadtbereiche und ein sich selbst verstärkender Trading-Down-Prozess. Die Corona-Pandemie und die Einschränkungen während der Phasen des Lockdowns haben die bestehenden Trends nochmals beschleunigt. Die Kommunen stehen mehr denn je vor der Aufgabe, ihre Zentren durch die Bündelung verschiedener Funktionen wie zentraler Infrastruktur, Versorgung, Arbeiten, Wohnen sowie Angebote im Bereich der Bildung, Kunst und Kultur zu stärken und diese zugleich an die neuen Herausforderungen (u. a. Klimaanpassung, Digitalisierung) anzupassen. Es bedarf zum Teil erheblicher funktionaler, städtebaulicher und immobilienwirtschaftlicher Anpassungen, um die Funktionalität der Handlungsräume für die Gesamtstadt langfristig zu sichern.

Dieser Strukturwandel kann aber auch die Chance zur Gestaltung der Innenstädte bieten – hin zu einem belebteren Quartier, in dem ein Nebeneinander von Wohnen, Arbeiten, Freizeit- und Dienstleistungsangeboten vorzufinden ist. Insbesondere Städte mit einer hohen Wohnungsnachfrage können in ihren Innenstädten einen Beitrag zur Wohnraumversorgung bieten. Darüber hinaus eröffnen sich den Städten Chancen, wegweisend in die nichtkommerzielle Immobiliennutzung auf sozial-kultureller Ebene zu investieren.

Zielstellung

Das Bundesprogramm unterstützt Städte und Gemeinden bei der Bewältigung akuter und auch struktureller Problemlagen in den Innenstädten, Stadt- und Ortsteilzentren, indem diese, als Identifikationsorte der Kommune, zu multifunktionalen, resilienten und kooperativen Orten (weiter-) entwickelt werden. Die Städte und Gemeinden sind dabei modellhaft bei der Erarbeitung von innovativen Konzepten und Handlungsstrategien sowie deren Umsetzung zu fördern. Diese sollen insbesondere auch in experimentellen Verfahren und Formaten einen Beitrag für eine zukunftsfähige Transformation der Zentren leisten.

In den einzelnen Projekten werden sowohl strategische Handlungsansätze und Entwicklungskonzepte unterschiedlicher Art als auch die Umsetzung einzelner Maßnahmen als Impulsgeber gefördert. Dabei werden neue innovative Handlungsansätze sowie die Weiterentwicklung bestehender Strukturen mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen und zur Stärkung der Resilienz gefördert. Es sollen vor allem Partizipation und Beteiligungsprozesse vor Ort unterstützt sowie experimentelle Verfahren und Formate in der Innenstadt- und Zentrenentwicklung gestärkt werden.

Da dies nur als Gemeinschaftsaufgabe aller innenstadtrelevanten öffentlichen und privaten Akteure gelingen kann, ist es wünschenswert, neue Akteurskooperationen zwischen Bürgern, Eigentümern, Investoren, Verwaltung, Unternehmen und Kreativen, insbesondere auch jungen „Stadtmachern“ zu initiieren bzw. weiterzuentwickeln.

Für weitere Informationen zum Bundesprogramm – z.B. Handlungsfelder, Akteure, Fördergegenstände – ist der Projektaufruf unter dem Link www.bbsr.bund.de/innenstadtprogramm zu finden.

Projektbeteiligte

Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) fördern mit dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) innovative Konzepte und Handlungsstrategien zur Stärkung der Resilienz und Krisenbewältigung von Städten und Gemeinden.

Die Begleitagentur (bestehend aus dem Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. [DV], empirica Forschung und Beratung ag und der BTU Cottbus-Senftenberg) unterstützt das BMI und das BBSR in Stufe 1 beim Auswahlverfahren für das Bundesprogramm (Vorprüfung und Vorbewertung der Interessenbekundungen, Begleitung Juryverfahren) und begleitet die zu fördernden Kommunen in Stufe 2 bei der Erstellung und Qualifizierung der Zuwendungsanträge (Antragsverfahren).

Aufgabenstellung

Das Fachgebiet Stadtmanagement übernimmt im Projektkonsortium die wissenschaftliche Begleitung. Hierzu zählen insbesondere:

  • Entwicklung von Bewertungskriterien inklusive Bewertung kommunaler Anträge
  • Erarbeitung und Begründung eines Auswahlvorschlags

Darüber hinaus begleiten wir die Redaktionskonferenz und Jurysitzung, den Kick-Off-Workshop sowie weitere Veranstaltungen.

Resonanz und weiteres Vorgehen

Der Projektaufruf für die Kommunen startete am 22. Juli 2021 und endete am 17. September 2021. Die Resonanz auf den Projektaufruf war groß. Es gingen 351 Interessenbekundungen von 346 Kommunen ein. Über den Projektaufruf wurden rund 250 Kommunen in das Förderprogramm aufgenommen. Im Januar 2022 beginnt die Programmumsetzung (Phase 2) in den Kommunen.

Möglichkeiten und Strategien der deutschen Ratspräsidentschaft - Leipzig Charta 2.0 (ExWoST-Projekt)

Hintergrund

Die im Jahr 2007 unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft verabschiedete Leipzig-Charta gab dem gemeinsamen europäischen Verständnis integrierter Stadtentwicklung nachhaltige Impulse. Sie bot den EU-Mitgliedstaaten einen Referenzrahmen für die Ausgestaltung integrierter Stadtentwicklungspolitik auf nationaler Ebene. Insbesondere in Deutschland hat die Leipzig-Charta die Zielsetzungen und Aufgaben der nationalen Stadtentwicklungspolitik und Städtebauförderung entscheidend geprägt und bildete einen Ausgangspunkt für deren Weiterentwicklung.

Aufgaben

Die deutsche Ratspräsidentschaft in der zweiten Jahreshälfte 2020 steht vor der Herausforderung, die Leipzig-Charta im Licht veränderter Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln. Dieses Projekt soll dazu einen zentralen Beitrag leisten und den Bereich Stadtentwicklungspolitik der Präsidentschaft umfassend vorbereiten. Das Ziel ist, die Ergebnisse bestehender städtebaupolitisch relevanter Rahmenwerke, Netzwerke und Initiativen sinnvoll weiterzudenken. Es werden Prinzipien, Instrumente und Prozesse ebenso wie zentrale Themenfelder der integrierten Stadtentwicklung betrachtet. 

Vorgehen

Die Bewerbergemeinschaft aus DV, EUKN und BTU setzt in der Umsetzung des ExWoSt-Projekts hauptsächlich auf zwei Pfeiler. Dabei wird ein sich wechselseitig befruchtender nationaler und internationaler Diskursprozess flankiert durch eine fundierte wissenschaftliche Aufarbeitung der operativen Prinzipien und aktuellen Themen der (europäischen) Stadtentwicklung im Rahmen einer evidenzbasierten Grundlagenstudie (BTU). Die Grundlagenstudie soll dabei sicherstellen, dass von unterschiedlichen Akteuren identifizierte bedeutsame Trends Eingang in den Diskussionsprozess finden. Am Ende des Projekts soll ein konsensfähiges Neuverständnis der bewährten Grundprinzipien der Leipzig-Charta stehen, das die effektive Umsetzung integrierter und nachhaltiger Stadtentwicklung in Europa entscheidend voranbringt. Das Projekt lässt sich damit in den Bereich Politikberatung durch Grundlagenrecherche einordnen. 

Projektstruktur

Auftraggeber: Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI) und Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Projektpartner: Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung (DV); European Urban Knowledge Network (EUKN) 

Projektlaufzeit: Januar 2018 bis Dezember 2020

Verantwortlich: Prof. Dr.-Ing. Silke Weidner

Abbildungen

Die Städtische Dimension in der EU Strukturpolitik | 2014 - 2020

Das Fachgebiet Stadtmanagement führt ab November 2018 zusammen mit dem langjährigen Kooperationspartner Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. die Untersuchung "Die städtische Dimension in der EU-Strukturpolitik 2014 - 2020" im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBSR) durch. Diese Untersuchung knüpft an die bereits 2010 und 2014 jeweils gewonnenen Erkenntnisse der Vorgängerstudien an. Es werden auch für die nunmehr fast abgeschlossene sowie ab 2020 neu startende Förderperiode die städtischen Belange der Strukturpolitik beleuchtet und insbesondere an Beispielen verdeutlicht. 

Veröffentlichung (deutsch)

Veröffentlichung (englisch)

Standortpotenziale Lausitz. Studie im Auftrag der Zukunftswerkstatt Lausitz (ZWL)

Zusammen mit Kollegen der Fakultät IV an der BTU sowie der TU Dresden wurde im Auftrag der Zukunftswerkstatt Lausitz eine Studie zu “Standortpotenzialen der Lausitz” erarbeitet und präsentiert. Die Studie schließt eine tiefe Analyse des Wirtschaftsraumes Lausitz, sowie Botschaften und Handlungsempfehlungen ein, insbesondere mit Rückblick auf den kontinuierlichen Abbau der Beschäftigung in der Braunkohleindustrie. Da durch diesen weitgehend politisch initiierten Strukturwandel die Lausitz einen Kern ihrer industriellen Identität verliert, liefert die Studie eine detaillierte Befassung mit wirtschaftlichen und räumlichen Potentialen der Region, aufgrund deren erste neue Entwicklungsperspektiven formuliert wurden.

Basierend auf der Verarbeitung der erheblichen Datenmenge, sowie Interviews und einer Reihe von Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern der ZWL-Mitglieder, wurden akute Themen und Fragestellungen aufgeworfen, gegebene Fragestellungen präzisiert und die Perspektiven von Praktikerinnen und Praktikern aus Politik, Verwaltung und Wirtschaftsförderung in der Region reflektiert und in die Zusammenschau eingebaut.

Die Studie beginnt mit einer überblicksartigen Bestandsaufnahme der aktuell vorliegenden Gutachten zur Lausitz, und, soweit es die Datenlage erlaubt, einen möglichst feinkörnigen Überblick über die aktuelle Situation der Lausitz und ihrer Teilräume. Zu den behandelten Themen gehören die Bereiche Wirtschaftsstruktur und Wertschöpfung, Arbeitsmarkt, sowie Infrastruktur und Lebensraum. Es folgen eine Analyse der Integration und Kooperationsmöglichkeiten im Dreiländereck sowie der Erreichbarkeit der relevanten Märkte aus der Region und der regionsüberschreitenden Beziehungen. Darauf aufbauend werden die endogenen Potentiale der Lausitz und ihrer Teilräume analysiert, Erfahrungen angesichts der Strukturpolitik in einzelnen anderen deutschen Regionen diskutiert, und zusammenfassend Handlungsempfehlungen und die Ansätze für die weitere Forschung dargestellt.

Hinsichtlich der räumlichen Entwicklung weist die Studie auf die Konzepte wie ‚Ankerstädte‘, ‚Provinzstädte‘, ‚versteckte Perlen‘ oder ‚Regiopolen’ hin. Diese Konzepte können auf die Lausitz übertragen werden, um den Untersuchungsraum Lausitz weiter auszudifferenzieren und in sich homogenere Teilräume zu identifizieren. Die kleineren und größeren Städte wirken nicht nur als lebendige Lebensstandorte in eher dünn besiedelter Region, sondern können durch eine standörtlich gebündelte Infrastruktur und die Konzentration von Bevölkerung und Wirtschaft positive Skaleneffekte erzeugen und somit „Auffangwirkungen“ auf angrenzende Räume ausüben.

Studie zu den Standortpotenzialen: zw-lausitz.de/downloads.html


 
Langzeitstudie: Shopping Center am Brühl in Leipzig und innerstädtischer Einzelhandel

Die seit 2007 an der Universität Leipzig laufende Studie hinterfragt die Auswirkungen der Ansiedlung einer großflächigen Einzelhandelsniederlassung in der Innenstadt auf das bestehende Einzelhandelsnetz am Beispiel der geplanten "Höfe am Brühl" in der Leipziger City.
Der Lehrstuhl Stadtmanagement hat eine Kooperationsvereinbarung mit dem ISB zur gemeinsamen Analyse und Auswertung innerhalb dieser Langzeitstudie.

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Baukultur und Innenstadt

Inhalt

Die brandenburgischen Städte befinden sich seit der Wiedervereinigung in einem stetigen Wandel. Waren die 1990er- und 2000er-Jahre noch von Schrumpfung und Konsolidierung geprägt, verzeichnen einzelne brandenburgische Kommunen in diesem Jahrzehnt u.a. durch das Wachstum der Stadt Berlin und oder dem verstärkten Zuzug Geflüchteter gar Wachstum.

Die Innenstädte stehen in diesem Prozess im besonderen Fokus der Stadtentwicklung. Neben den identitätsstiftenden, baukulturellen Merkmalen beherbergen sie zahlreiche Funktionen des städtischen Lebens. Die Sicherung und die Weiterentwicklung dieser stellt daher eine wesentliche Aufgabe der Stadtentwicklung dar. Doch gerade der Einzelhandel, nach Erhebung des Deutschen Städtetags die wichtigste innerstädtische Funktion (Link: www.staedtetag.de/imperia/md/content/dst/diskussionspapier_zukunft_stadt_handel_072016.pdf) steht gerade (wieder) vor immensen Herausforderungen. Im Land Branden-burg nimmt die Fläche des stationären Einzelhandels ab, die innerstädtischen 1A-Lagen verzeichnen Rückgänge hinsichtlich ihrer Passantenfrequentierung und die prognostizierten Zuwächse im E- Commerce werden auch zulasten der Innenstädte gehen. Zur Reaktion auf diese Herausforderungen im Einzelhandel bedarf es unterschiedlicher Stadtentwicklungsstrategien, die die Innenstädte als vitale und lebendige Zentren erhalten.

Im Zuge der strategischen Neuausrichtung des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg (MIL) wird dem Thema Baukultur und Innenstadtentwicklung eine neue, wichtigere Rolle zugewiesen. Das MIL will die brandenburgischen Kommunen in ihrem Entwicklungsprozess unterstützen, in dem es Wissenstransfer und Workshops anbietet. Die Tagung vom 12. Oktober 2017 im MIL in Potsdam (Link: www.bundesstiftung-baukultur.de/sites/default/files/medien/veranstaltung/14092017/downloads/baukulturinnenstadt_mil_tagesordnung.pdf) stellt hierzu einen Baustein dar. Auf der Tagung referierten Experten des Handelsverbands Berlin-Brandenburg, des Städteforums Brandenburg, der BTU Cottbus-Senftenberg sowie der brandenburgischen Mittelstädte Eberswalde, Luckenwalde und Lübben (Spreewald) über die Rahmenbedingungen und Herausforderungen der Innen-stadtentwicklung sowie über Stadtentwicklungskonzepte und Vorgehensweisen, die im planerischen und stadtpolitischen Handeln beispielgebend sein können.

Auf der Tagung wurde übereinstimmend berichtet, dass die skizzierten Rahmenbedingungen und Innenstadtentwicklungen in Gesamtdeutschland ein Handlungsfeld der Stadtplanung darstellen. Neben den klassischen formellen und informellen Planungsinstrumenten zum Abbau defizitärer oder von Transformation betroffener innerstädtischer Räume haben sich einzelne Städten kreative Lösungen erarbeitet. Beispielsweise ermöglichen einzelne Kommunen und Immobilieneigentümer interessierten Bürgern und Händlern die Nutzung leer-stehender Räume auf unkonventionelle Art und Weise. Die Definition neuer innerstädtischer Funktionen (Ausbau des Wohnens) stellt auch eine Herangehensweise einiger Mittelstädte dar.

Die drei ausgewählten Fallbeispiele Eberswalde, Luckenwalde und Lübben (Spreewald) liegen alle in der Umgebung Berlins und profitieren deshalb – anders als andere Städte – von positiven Wanderungssalden mit der Hauptstadt. Als Verwaltungssitz ihrer jeweiligen Landkreise finden sich außerdem wichtige öffentliche Infrastrukturen in ihren Innenstädten wieder, die als Ankerpunkte fungieren. Diese erzeugen Frequenz und Kundschaft auch für den innerstädtischen Einzelhandel und die weiteren dort angebotenen Dienstleistungen. Dazu sind alle drei Städte nach dem LEP Berlin- Brandenburg als Mittelzentrum und teilweise als Regionaler Wachstumskern klassifiziert, womit weitere wichtige öffentliche Infrastrukturen in diesen Städten verortet sind. Hinsichtlich der Rahmenbedingungen können sie demzufolge nicht uneingeschränkt als repräsentativ gelten, ihr strategisches Vorgehen hingegen ist beispielhaft.

Auf der Ebene der planerischen Fachkonzepte hat sich zur Bündelung der Funktionen, vor allem mit dem Schwerpunkt der Einzelhandelskonzentration, die Ausweisung von (innerstädtischen) zentralen Versorgungsbereichen in Einzelhandelskonzepten bewährt. Darauf aufbauend können die Städte strategische B-Pläne verabschieden, mit denen eine stringente planerische Steuerung des Einzelhandels möglich wurde (formelle Stadtentwicklung). Außerdem hat sich die Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und den lokalen Akteuren bewährt (informelle Stadtentwicklung), in der Verabredungen getroffen und gemeinsame Veranstaltun-gen organisiert wurden. Diese Aufgaben wurden teilweise auch über ein stadteigenes Marketing durchgeführt.

Auch zukünftig wird die Sicherung der innerstädtischen Funktionsvielfalt im Kern der Stadt-entwicklung stehen. Angesichts des Strukturwandels im Einzelhandel sind Konzepte und Verhaltensweisen gefordert, die Konkurrenzen in nicht integrierten Lagen weiter reduzieren, respektive verringern und leerfallende innerstädtische Ladenlokale intelligent neuen Nut-zungen zuführen. Gerade die Nähe zu Berlin stellt in diesem Kontext für die drei ausgewählten Städte und ihren jeweiligen Zentren ein Potenzial dar, in der sich vielfältige Wohnformen für verschiedene Generationen etablieren lassen.

Projektstruktur


• Auftraggeber: Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) Brandenburg

• Verantwortlich: Prof. Dr.-Ing. Silke Weidner, M.Sc. Patrick Notzon

• Projektlaufzeit: 09|2017 - 12|2017

Fallstudien

Einkaufsverhalten und Angebot in Weißwasser/Oberlausitz

Inhalt

Die Stadt Weißwasser (Oberlausitz) steht vor vielfältigen Herausforderungen, die sich aus der peripheren Randlage im Freistaat Sachsen, den Demographie- , Sozial- und Wirtschaftsdaten sowie den Steuerrückzahlungen an das Energieunternehmen Vattenfall ergeben. Die Stadt plant für 2018 die Fortschreibung und Aktualisierung ihres Einzelhandelskonzeptes von 2007.

Ein erstes Stimmungsbild zum Kundenverhalten und dem Einkaufsangebot in der sächsischen Mittelstadt lieferte eine Passantenbefragung, die vom Fachgebiet Stadtmanagement in Zusammenarbeit mit dem Verein "Perspektiv(en) Weißwasser" durchgeführt wurde. An dem als studentischer Wettbewerb angelegten Projekt beteiligten sich 18 Masterstudierende des BTU-Studiengangs Stadt- und Regionalplanung. Mithilfe eines gemeinsam entwickelten Fragebogens konnten empirische Daten zu den einzelnen Kundengruppen, deren Einkaufsverhalten sowie dem Einzelhandelsangebot in Weißwasser gewonnen werden.

Durch die angewandten Methoden zur Erhebung und Auswertung der Daten konnten die erzielten Ergebnisse kritisch reflektiert werden. Das Forschungsinteresse gliederte sich in folgende Themenfelder auf:

  • Wie gestaltet sich das Einkaufsverhalten der Einwohner und Besucher?
  • Wie ist das Online- und Offline-Einkaufsverhalten?
  • Welcher Bedarf an weiteren Einkaufsmöglichkeiten/Angeboten besteht?
  • Wie attraktiv ist die räumliche Situation in Weißwasser? 

Die Passantenbefragung fand an den frequenzstärksten Wochentagen Donnerstag und Frei-tag an den Standorten Saschowawiese, Südpassage und Wochenmarkt statt. Insgesamt wurden 290 Interviews mit Passanten geführt bzw. konnten in der Auswertung berücksichtigt werden.

Die Ergebnisse der Passantenbefragung müssen im Kontext des hohen Durchschnittsalters der befragten Bürger betrachtet werden. Daher bleibt am Ende dieser Erfassung die Frage offen , inwieweit die Ergebnisse bei einem stärkeren Anteil an jüngeren Menschen ausgefallen wären.

Als ein Ergebnis bleibt festzuhalten, dass die meisten Warengruppen in der Beurteilung ein gutes bis sehr gutes Ergebnis erfahren und daher die gegenwärtige Einkaufsqualität mindestens beibehalten bzw. gepflegt werden sollte. Punktuelle Maßnahmen wiederum sollten dennoch in den Ausbau einzelner Warenbereiche gehen, so wurde u.a. über fehlende mittlere und hochwertige Bekleidungsangebote geklagt.

In Bezug auf die vorherrschende Aufenthaltsqualität ist diese hinsichtlich der demographischen Entwicklung auf den Bewegungsraum und ihre Barrierefreiheit zu prüfen. In diesem Kontext sollte ebenfalls die Verweilqualität erhöht werden, z.B. durch die Aufstellung von Stadtmobiliar (in Form von Sitzmöglichkeiten) oder der Ansiedlung gastronomischer Betriebe.

Die Ergebnisse für den Online-Einkauf machen vordergründig deutlich, dass keine technischen oder funktionalen Hürden zur Nutzung des Internets zum Einkaufen bestehen. Dies legt die Vermutung nahe, dass das stationäre Angebot zunächst den Bedürfnissen der (befragten) Bewohner genügt. Dennoch muss darauf verwiesen werden, dass (altersunabhängig) die Bewohner zum Einkaufen auch auf (größere) Städte ausweichen. Die Angebote für jüngere bzw. onlineaffinere Kundengruppen müssen ausgebaut werden, um insgesamt eine ausbalanciertere Angebotsstruktur herzustellen. Für jüngere Zielgruppen ist z.B. die Stärkung von Social Media Angeboten empfehlenswert.

Projektstruktur

Auftraggeber: Perspektive(n) Weißwasser

Verantwortlich: Prof. Dr.-Ing. Silke Weidner, M.Sc. Juliane Ribbeck, B.Sc. Patrick Notzon

Projektlaufzeit: 04|2017 - 08|2017

Abschlussbild

Sci-Fi-Cities - Stadtzukünfte in Kunst, Literatur und Video

Inhalt

Das Forschungsprojekt "Sci-Fi-Cities – Stadtzukünfte in Kunst, Literatur und Video" untersuchte die Frage, ob und in welchen Bereichen Werke der Science-Fiction der Stadtpolitik Orientierung geben können, um nach Potenzialen und Risiken der Stadt von Übermorgen zu suchen.

Imaginäre Städte sind ein wiederkehrender Handlungsort in der Science-Fiction. AutorInnen nutzen teils bekannte, teils entrückte Stadtwelten, um ihren gesellschaftlichen Entwurf zu platzieren. Dieser ist meist als Kritik an die Gegenwart gerichtet. Zeitgenössische lebensweltlichen Diskurse und die imaginären Weltentwürfe in Comics, Filmen oder Computerspielen sind in beide Richtungen verbunden: Technologische Fiktionen, etwa Bildtelefone der 1930er-Jahre, wurden Wirklichkeit und bestimmen aktuelle Lebens- und Arbeitswelten. Umgekehrt greifen Science-Fiction-AutorInnen reale Stadtentwicklungstrends auf, z.B. die global fortschreitende Verstädterung.

In der Untersuchung wurden zunächst Werke aus den Medien Film, Literatur, Comic, bildender Kunst und Computerspiel gesammelt und klassifiziert. Einschlägige Sekundärliteratur aus der Literatur- und Filmwissenschaft unterstützte die Erstsichtung. Im Vordergrund standen dabei die historische Entwicklung und die Identifizierung von typischen Stadtformen in der Science-Fiction. Im Detail wurden dann Werke der Science-Fiction untersucht, die seit den 1970er-Jahren erschienen und dem westlichen Kulturkreis zuzuordnen sind. Es wurden nur Werke berücksichtigt, die aus heutiger Sicht in der Zukunft spielen. Dazu wurde ein medienübergreifendes und -vergleichendes Analyseraster entwickelt. Innerhalb dieses Werkkorpus’ wurden für die Stadtentwicklung relevante Sektoren und Darstellungskonventionen der Science-Fiction-Stadt analysiert interpretiert, und miteinander verglichen.

Die systematische Analyse von 53 Werken der unterschiedlichen Medien hat gezeigt, dass jeweils konkrete Aussagen über Stadtstrukturen getroffen werden. Aus den Werken konnten u.a. aussagekräftige Informationen zu Governance, städtischer Infrastruktur sowie dem gebauten Raum extrahiert werden. Die Struktur der Städte, und damit auch Folgerungen zu ihrer Dichte, lassen sich allen Medien eindeutig entnehmen, da für die ausgewählten Erzählungen der Stadtraum als ein tragendes Handlungselement fungiert. Aus dem Dialog zwischen Stadtplanung und Science-Fiction wird ein grundsätzliches Potenzial deutlich: Die Szenarien der Science-Fiction können extreme Entwicklungen anschaulich darstellen. Daher können sie den methodischen Werkzeugkasten der strategischen Planung ergänzen, als Inspirationsquelle und ggf. Planspielumgebung zur Beantwortung der Frage "Was wäre wenn?".

zur Themenseite BBSR

Projektstruktur

  • Auftraggeber: Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung (BBSR)
  • Projektpartner: Fakultät 3 - Lehrstuhl Angewandte Medienwissenschaften
  • (Prof. Dr. Christer Petersen, Steffen Krämer), Belinda Rukschcio, Bodo Rott
  • Projektlaufzeit: 11/2014 - 2/2015
  • Verantwortlich: Prof. Dr. Silke Weidner, Carolin Pätsch, Moritz Maikämper

Projektkonzept

Die städtische Dimension in den deutschen Strukturfondsprogrammen 2.0

Inhalt

Aufbauend auf die Vorgängerstudie "Die Städtische Dimension in den deutschen Strukturfondsprogrammen" aus dem Jahr 2010 wurde der Lehrstuhl Stadtmanagement in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. beauftragt, die laufende EU-Strukturfondsperiode in Hinblick auf die Verankerung der Städtischen Dimension in der Programmebene- und Projektebene von deutschen Kommune zu untersuchen. Gleichzeitig sollen Aussagen zur Integration der Städtischen Dimension in die Operationellen Programme (OP) der kommenden Förderperiode getroffen werden.

Mit der aktuellen Förderperiode 2007-2013 der Europäischen Strukturfonds wurde der Berücksichtigung städtischer Belange in der Strukturpolitik größerer Stellenwert beigemessen. Demnach können Städte Fördermittel für Maßnahmen der nachhaltigen Stadtentwicklung in Anspruch nehmen, sofern sie dieses Angebot in ihre Operationellen Programme übernommen haben.

Im Rahmen dieser Studie soll zunächst untersucht werden, in welcher Qualität und Quantität die Kommunen von dem Förderangebot der EU Gebrauch machten und somit die Städtische Dimension der europäischen Strukturpolitik auch zukünftig in den deutschen Kommunen Anwendung findet. Insbesondere der Einsatz neuer Finanzierungsformen soll dabei untersucht werden.

Anschließend an die Untersuchung der Programmebene der Länder wird die Projektebene der Strukturfondsförderung genauer betrachtet. Die Städtische Dimension der OPs soll anhand aktueller, konkreter Projekte dargestellt und deren Wirkung für eine Nachhaltige Stadtentwicklung (NSE) veranschaulicht werden. Zudem wird ein zu erarbeitender Handlungsleitfaden dazu dienen, den Kommunen die derzeitigen Inhalte der Städtischen Dimension gemäß bestehender EU-Strategien näher zu bringen und die Umsetzung solcher Projekte darzustellen.
zum Leitfaden

Projektstruktur

Auftraggeber: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Projektpartner: Jens Gerhardt, Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V.
Projektlaufzeit: 2013-2014
Verantwortlich: Prof. Dr. Silke Weidner, Sabine Breuning

Projektkonzept

URBAN CREATIVE POLES (UCP) - Development and Promotion of Creative Industry Potentials in Medium-Sized Cities of the Baltic Sea Region

Inhalt

Das Projekt URBAN CREATIVE POLES beschäftigt sich mit der Förderung und Stärkung der Kreativwirtschaft in Mittelzentren ländlicher Räume des Ostseeraums. Im Vordergrund stehen dabei vor allem klein- und mittelständige Unternehmen sowie selbständige Gewerbetreibende aus den unterschiedlichen Teilbereichen der Kreativwirtschaft. Diese Branche ist in Brandenburg (vgl. "Kultur- und Kreativwirtschaft in Brandenburg - Standortbestimmungen und Ausblick 2008/2009") eine Wachstumsbranche mit großen Beschäftigungspotentialen.

Exemplarisch für das Land Brandenburg und andere vergleichbare Räume des Ostseeraums wird ein integrierter Ansatz verfolgt, der klassische Instrumente der Wirtschaftsförderung (Standortmarketing, Förderung der Netzwerkbildung, u. a.), Coaching und Maßnahmen der Stadt(teil)entwicklung zusammenführt.Hauptziele des Projektes sind zum einen, die transnationale Vernetzung (räumlich, inhaltlich) von nachrangigen Standorten der Kreativwirtschaft, um deren Innovations- und Kooperationsfähigkeiten zu stärken und so zum Übergang ländlicher Gebiete in die Wissensgesellschaft beizutragen. Zum anderen sollen in den teilnehmenden Städten lokale und transnationale Potentialen der Kreativwirtschaft identifiziert und stärker ausgeschöpft werden. Hierin eingeschlossen sind die gemeinsame Entwicklung innovativer Handlungsansätze zur Förderung dieses Sektors und die Umsetzung von Maßnahmen in den Bereichen Imagebildung, Vernetzung, Qualifizierung sowie vorbereitende Investitionen.

Projektstruktur

Auftraggeber:    Europäische Union/Programm INTERREG IV B - Ostseeraum
Projektpartner:  EGC Cottbus Development Corporation
                              Municipality of Zielona Gora
                              University of Zielona Gora
                              Östsam Regional Development Council
                              Municipality of Linköping
                              Tartu Centre of Creative Industries
                              City of Tartu
                              Klaipeda Economic Development Agency
Projektlaufzeit:  10/2010 - 03/2014
Verantwortlich:  Prof. Dr. Silke Weidner; Nadja Riedel; Marc Altenburg, Jens Gerhardt
Links: Urban Creative Poles, UCP auf Facebook

Projektkonzept

Begleitung Dialogprozess Nachhaltige Stadtentwicklung im Land Brandenburg

Inhalt

(Strukturfondsförderung EU 2014-2020)
Für die neue Förderperiode ab 2014 ist es geplant, die Strukturfonds stärker an den thematischen Leitlinien mit Bezug zur Europa 2020 Strategie zu orientieren. Die thematische Konzentration z.B. im Rahmen des EFRE auf die Ziele wie die Verringerung der CO2-Emissionen, den Umweltschutz und die Förderung einer nachhaltigen Ressourcennutzung sowie einer nachhaltigen Mobilität verdeutlichen die verstärkte Fokussierung auf Klima- und Energieaspekte im Vergleich zur aktuellen Förderperiode.

Die Nachhaltige Stadtentwicklung soll entsprechend durch Strategien mit umfassenden Maßnahmen zur Bewältigung der wirtschaftlichen, ökologischen, klimatischen und sozialen Herausforderungen in den OP's verankert werden und mindestens 5% der EFRE Mittel ausmachen.

Ziel der Stufe 1 des Dialogprozesses im Land Brandenburg ist es, den inhaltlich thematischen Rahmen für die künftige Förderung der nachhaltigen Stadtentwicklung aus dem EFRE zu definieren. Dafür werden die Herausforderungen im Land und die Anforderungen und Ziele der EU Kommission überlagert. Im Weiteren gilt es, Bewertungs- und Auswahlkriterien für die Bewerberstädte im Land Brandenburg zu identifizieren.

Die Stufe 1 des Dialogprozesses zur zukünftigen Förderung der nachhaltigen Stadtentwicklung aus dem EFRE wird durch drei aufeinander aufbauende Workshopveranstaltungen strukturiert (s. Abb.).

Projektstruktur

Auftraggeber: Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (MIL), Potsdam
Projektpartner: insar consult, Berlin
Projektlaufzeit: 2012-07-17
Verantwortlich: Prof. Dr. Silke Weidner, Marc Altenburg

Projektkonzept

DAAD Ostpartnerschaften - Austausch mit der Bauuniversität in Rostov am Don (Russland)

DAAD Ostpartnerschaften - Austausch mit der Bauuniversität in Rostov am Don (Russland)

Inhalt

Die Lehrstühle Stadtmanagement sowie Stadtplanung und Raumgestaltung nehmen von 2011 bis 2013 an einem Programm zur Stärkung der Zusammenarbeit der BTU mit osteuropäischen Hochschulen teil. Partnerhochschule der Lehrstühle ist dabei die Bauuniversität in Rostov am Don in Russland. Ziel ist neben dem Erfahrungsaustausch die Überarbeitung des Curriculums des Studiengangs Stadtplanung an der Bauuniversität sowie eine gemeinsame Antragstellung im Rahmen des TEMPUS-Programms der EU.

Projektstruktur

Auftraggeber: DAAD
Projektpartner: LS Stadtplanung und Raumgestaltung, Bauuniversität Rostov am Don
Projektlaufzeit: 2011 - 2013
Verantwortlich: Prof. Dr. Silke Weidner, Nadja Riedel

Projektbausteine

Zum Auftakt fuhren Prof. Dr. Silke Weidner und Nadja Riedel Anfang November zu einem Kurzbesuch nach Rostov, um die Kollegen sowie die Partnerhochschule kennenzulernen. Neben der Besichtigung der Universität und Gespräche mit Hochschullehrern wurden die Zielstellungen für die weitere Zusammenarbeit besprochen. So wird bereits im Dezember 2011 der Gegenbesuch der russischen Kollegen stattfinden. Vom 5. bis 7.12. kommen Prof. Vitali Mironjuk vom Lehrstuhl Verkehrstechnik und Frau Irina Socha nach Cottbus, um in Gesprächen mit verschiedenen Lehrstühlen Anregungen für die Überarbeitung ihres Curriculums zu erhalten und einen Einblick in die Ausbildung der Stadt- und Regionalplaner an der BTU zu erhalten. Die Zusammenarbeit setzt sich in 2012 mit einem weiteren Besuch der russischen Kollegen fort.

Ideensammlung zur Altstadtentwicklung von Cottbus

Inhalt

Das Citykonzept Cottbus wurde im Jahre 1999 für die Innenstadt Cottbus erarbeitet. Darin wurden neben einer Stärken- und Schwächen-Analyse für die Cottbuser City bereits ein Leitbild sowie konkrete Entwicklungsleitlinien und Maßnahmen für die verschiedenen Angebotsquartiere in der Cottbuser Innenstadt formuliert. Über 10 Jahre später geht es nun darum, diese Festlegungen zu den Leitlinien sowie die Umsetzung der damals beschlossenen Maßnahmen zu überprüfen und gemäß den veränderten Rahmenbedingungen in Cottbus (z.B. Neubau Blechen-Carré), aber auch in der Region, zu aktualisieren. Wesentliche Voraussetzungen für eine mögliche Fortschreibung des Konzeptes sind neben der Überprüfung der vorgeschlagenen Maßnahmen des Citykonzeptes die Analyse der aktuellen Situation des innerstädtischen Einzelhandels und anderer städtischer Funktionen (z.B. Wohnen).

Projektstruktur

Auftraggeber: Cottbuser Altstadtverein e.V.
Projektpartner: Projektlaufzeit: 04/2008 - 12/2011
Verantwortlich: Prof. Dr. Silke Weidner; Nadja Riedel, Carolin Pätsch

Projektbausteine

  1. Auswertung der Ideensammlung zum "Citykonzept" und Überprüfung des Umsetzungsstandes der genannten Maßnahmen
  2. Analyse des Status Quo des Einzelhandels in Cottbus (Händler- und Passantenbefragung, Passantenzählung und Einzelhandelskartierung) 
  3. Ideenworkshop mit Bürgern, Einzelhändlern und weiteren Akteuren der Altstadt in Cottbus zur Verbesserung der Attraktivität der Cottbuser Altstadt
  4. Erstellung einer Ideen- und Maßnahmensammlung zur Entwicklung der Cottbuser Altstadt
Kooperation mit der University of Architecture, Faculty of Urban Planning, in Ho Chi Minh City, Vietnam

Inhalt

Vietnam gehört zu den "emerging economies" Südostasiens und befindet sich in der Transformation von einer ländlich geprägten zu einer städtisch orientierten Wirtschaft. Bis zum Jahr 2020 wird der Anteil der in Städten lebenden Vietnamesen auf ca. 37% ansteigen. Ho Chi Minh City ist dabei auf dem Weg zur Megacity. Der zunehmend freie Immobilienmarkt mit unkontrollierten Spekulationsmöglichkeiten gegenüber einem starren Verwaltungssystem mit schwindendem Steuerungseinfluss verstärken zudem das Auseinanderklaffen von Theorie und Praxis der Stadtplanung und -entwicklung. Besonders evident aus europäischer Perspektive sind das Fehlen integrativer und die Zivilgesellschaft einbeziehender Planungsmethoden, die mangelnde Sensibilität im Umgang mit bestehenden Stadtstrukturen sowie die unzureichende Steuerung der Stadtentwicklung.

Hauptziel der Kooperation ist die Unterstützung der University of Architecture, Faculty of Urban Planning bei der Implementierung von praxisnahen Modulen im Bachelorcurriculum Urban Planning. Die gemeinsame Modulgestaltung soll der HCMUARC ermöglichen ihre Lehre an international anerkannten akademischen Standards anzugleichen. Diesen komplexen Prozeß begleiten die Cottbuser Lehrenden mit verschiedenen Methoden: In Gastvorlesungen, Lehrhospitationen und Diskussionsforen werden Instrumente für das Urban Management, die Steuerung nachhaltiger Stadtentwicklung und für den nachhaltigen Umgang mit bestehenden Stadtstrukturen vermittelt. Zusätzlich werden diese im "Reallabor" angewendet indem Studierende in vietnamesisch-deutschen Workshops ihr Wissen an realen Planungssituationen erproben. Die für die vietnamesischen Lehrenden neue Form selbstständiger Erfassung und Erarbeitung von Zielen, Teamarbeit und kritischer Reflexion von Ergebnissen wird außerdem im "Training on the job" nachhaltig in die vietnamesische Lehrdidaktik implementiert. Ergänzend können Forschungsfragen und Inhalte aus dem BMBF geförderten Projekt "Megacities of Tomorrow" des Lehrstuhls Stadtplanung und Raumgestaltung mit dem Schwerpunkt Klimawandel thematisiert und im Curriculum verankert werden. Nicht zuletzt regten die verschiedenen Planungskulturen zu informellen Fachdiskussionen an und ermöglichten einen kritischen Blick auf das eigene Planungssystem. 

Die Kooperation wird vom DAAD im Programm "Fachbezogene Partnerschaften mit Entwicklungsländern" (Förderperiode 2008 - 2011) gefördert.

Projektstruktur

Förderer: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)
Projektpartner:  University of Architecture of Ho Chi Minh City (UARC HCMC); Lehrstuhl Stadtplanung und Raumgestaltung der BTU Cottbus
Projektlaufzeit:  2008 – 2011
Verantwortlich:  Prof. Dr. Silke Weidner, V-Prof. Frank Schwartze

Projektkonzept

Methodenbausteine

  1. Runder Tisch und öffentliche Diskussionen
    Experten, Lehrende und Studierende diskutieren über: u.a. Megacities- Adaption to Climate Change
  2. Lehrhospitationen und Gastvorträge
    In den unterstützten Lehrmodulen fanden gegenseitige Hospitationen und Gastvorträge zu den Themen: History of Urban Planning und Making Places, Understanding a neighbourhood und Urban Design sowie Urban Regeneration statt
  3. Workshops und Studienprojekte
    Zentraler Baustein der Kooperation ist der Annäherung an aktuelle stadtplanerische Themen durch vietnamesisch-deutsche Workshops (Reallabor).
  4. Praxistransfer
    Die erarbeiteten Inhalte der studentischen Arbeiten werden in der vietnamesischen Verwaltung präsentiert und mit der Praxis rückgekoppelt.
Die Städtische Dimension in den Deutschen Strukturfondsprogrammen

Inhalt

Belange und Interessen der europäischen Städte sollen auf Basis einer veränderten Architektur der EU-Strukturfonds zukünftig stärker gewichtet werden. Der URBAN – Ansatz wurde hierzu in die „Mainstream“ - Programme der aktuellen Förderperiode 2007-2013 überführt. In den Operationellen Programmen als Städtische Dimension auf nationaler und regionaler Ebene verankert, soll er umfassender in die regionale Strukturfondsförderung integriert werden.

Ziel des Forschungsvorhabens war es, Art und Maß der Berücksichtigung der Städtischen Dimension in den Operationellen Programmen von Bund und Ländern darzustellen und mit Projektbeispielen zu hinterlegen, die durch Strukturfondsmitteln co-finanziert werden. 

Projektstruktur

Auftraggeber:    Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)Projektpartner:  Aufbauwerk Region Leipzig GmbHProjektlaufzeit:  11/2008 – 04/2010Verantwortlich:  Prof. Dr. Silke Weidner; Jens Gerhardt

Veröffentlichung

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.) / Lehrstuhl Stadtmanagement BTU Cottbus, Aufbauwerk Region Leipzig GmbH (Bearbeitung): Die Städtische Dimension in den deutschen Strukturfondsprogrammen, BMVBS-Online-Publikation 15/10, 2010, 78 S. (zzgl. 25 S. Anhang), ISSN 1869-9324

ausführliche Informationen

Projektkonzept

Projektbausteine

1. Arbeitsschritt: Betrachtung der Städtischen Dimension auf Programmebene

  • Begriffliche Abgrenzung der Städtische Dimension
  • Bestimmung der Art sowie des Umfangs der Verankerung der Städtischen Dimension in den Operationellen Programmen des Bundes und der Länder 

2. Arbeitsschritt: Identifizieren der Städtischen Dimension auf Projektebene

  • Recherche und Analyse von EU-strukturfondsfinanzierten städtischen Maßnahmen
  • Auswahl und Vertiefung von good practice Beispielen
  • Diskussion der Zwischenergebnisse auf einem Workshop mit Vertretern von Bund, Ländern und Projektkommunen 

3. Arbeitsschritt: Ableiten von Handlungsempfehlungen

  • Verschneidung der Erkenntnisse aus der Untersuchung von Programm- und Projektebene ein
  • Ableitung allgemeiner Handlungsempfehlungen zur Implementierung der Städtischen Dimension in die Strukturfondsförderung 2014+
  • Diskussion der Handlungsempfehlungen auf der öffentlichen Projektabschlusskonferenz im BMVBS

Eindrücke

Europäischer Mehrwert in der Städtischen Dimension (Förderung der nachhaltigen Stadtentwicklung im Land Brandenburg)

Inhalt

In den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde die städtische Entwicklung in Brandenburg mit umfangreichen Mitteln seitens des Bundes, des Landes und seit der Strukturfondsperiode 2000-2006 auch durch die Europäische Union gefördert. Das Land Brandenburg hat in der Strukturfondsperiode 2007-2013 die Politik zur Entwicklung der städtischen Räume fortgeführt. Das Forschungsvorhaben soll nach knapp der Hälfte der Strukturfondsperiode ein Zwischenfazit der Förderung zur integrierten Stadtentwicklung nach Artikel 8 der EFRE-VO ziehen.
Auf Basis dieser Erkenntnisse soll ein Beitrag zur Fortführung einer zukunftsfähigen Stadtentwicklungspolitik im Rahmen der EU-Strukturpolitik erbracht werden, die bereits jetzt auf europäischer und bundesdeutscher Ebene diskutiert wird. Auf Basis der Befragung von sieben EFRE-Städten in Brandenburg und der Analyse bereits umgesetzter Projekte, werden die städtischen Wirkungen der EFRE-Förderung bewertet. Auch das Förderverfahren wird hinsichtlich der Auswahl der EFRE-Städte und der Mittelvergabe einer Analyse unterzogen. Für den Zeitraum 2014-2020 wird ermittelt, welcher konkrete Investitionsbedarf im Bereich der städtischen Entwicklung noch besteht und ob der bisherige Ansatz weiterverfolgt werden soll. Darüber hinaus ist die Vernetzung der Akteure, die Übertragbarkeit des Ansatzes für andere, ähnlich strukturierte Regionen in den neuen Mitgliedstaaten sowie allgemein der Beitrag der Städte Brandenburgs zur regionalen Entwicklung zu beleuchten.

Projektstruktur

Auftraggeber: Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (MIL), Potsdam
Projektpartner: MR Gesellschaft für Regionalberatung mbH, Bremen
Projektlaufzeit: 04/2010 - 10/2010
Verantwortlich: Prof. Dr. Silke Weidner; Dipl.-Ing. Marc Altenburg; Dipl.-Ing. Carolin Pätsch

Projektkonzept

Projektbausteine

1. Arbeitsschritt: Analyse

  • Analyse des IST Zustandes der EFRE Förderung im Land Brandenburg 
  • Darstellung der Verankerung der Richtlinie nachhaltige Stadtentwicklung in den integrierten Stadtentwicklungskonzepten der Fallkommunen
  • Untersuchung der Bedeutung der EFRE Handlungsfelder in den Kommunen 

2. Arbeitsschritt: Analysewirkung und Bewertung

  • Beurteilung der städtischen Wirkungen umgesetzter Projekte in den EFRE Kommunen
  • Bewertung der Mittelverwendung und der Förderumsetzung

3. Arbeitsschritt: Ableiten von Handlungsempfehlungen

  • Weiterentwicklungen der Förderstrategie für die kommende Strukturfondsperiode
Ergänzung der europäischen Vergleichsstudie zum Stadtumbau West

Inhalt

Seit der Einrichtung des Programmbereichs "Stadtumbau West" im Jahr 2004 werden westdeutsche Städte vom Bund im Rahmen der Städtebauförderung finanziell unterstützt, die aufgrund veränderter demographischer und wirtschaftlicher Entwicklungen städtebauliche Anpassungsbedarfe haben.
Um von den Erfahrungen anderer EU-Mitgliedsstaaten zu profitieren, wurde bereits im Jahr 2005 eine Vergleichsstudie mit Städtebeispielen aus dem westeuropäischen Raum durchgeführt.
Im Rahmen der nun anzufertigenden Ergänzungsstudie sollen zusätzliche kommunale Praxiserfahrungen aus den neuen EU-Mitgliedstaaten recherchiert, dokumentiert und ausgewertet werden. Ziel ist es, Erfahrungen zum Umgang mit vergleichbaren Schrumpfungs- oder Umstrukturierungsprozessen aus mittel- und osteuropäischen Kommunen für die Stadtumbau-Diskussion in Deutschland nutzbar zu machen.

Projektstruktur

Auftraggeber: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Projektpartner: Insar consult, Berlin
Projektlaufzeit: 09/2009 - 02/2011
Verantwortlich: Prof. Dr. Silke Weidner, Nadja Riedel

Veröffentlichung

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.)/ Lehrstuhl Stadtmanagement BTU Cottbus, insar consult Berlin (Bearbeitung): Ergänzungsstudie zum Stadtumbau West, Werkstatt: Praxis, Heft 72, Bonn 2010

Projektkonzept

Projektbausteine

1. Arbeitsschritt: Analyse

  • Analyse der landesspezifischen Rahmenbedingungen in zehn mittel- und osteuropäischen Ländern
  • Festlegung und Identifikation vergleichbare Raumstrukturen: Stadtgröße, Raumtyp, Zentralität
  • Definition eines Kriteriensets zur Definition inhaltlicher Aspekte (gem. Hauptfragestellungen des Stadtumbaus): Ausgangslage, Handlungsbedarfe/-strategien, städtebauliche Prozesse, Projekte 

2. Arbeitsschritt: Vergleich 

  • Gegenüberstellung von über 20 best-practise Fallbeispielen in sieben Ländern 
  • Evaluierung anhand ausgewählter Kriterien, z.B. Innovationsansatz, Beteiligung, Übertragbarkeit
  • Auswahl und Vertiefung von good practice Beispielen

3. Arbeitsschritt: Projektvertiefung und Ableitung von Handlungsempfehlungen

  • Detailuntersuchung von 12 Fallstudien inkl. Bereisung und Interviews in 5 Ländern
  • Generierung übertragbarer beispielgebender Lösungsansätze für Stadtumbau West und Ost (Strategien, Instrumente,  Akteure, FinanzierungVorhaben/ Projekt) 
  • Durchführung eines internationalen Workshops in Cottbus

Eindrücke von den Studienreisen und vom internationalen Workshop

Marktanalyse des Stadtentwicklungsfonds Brandenburg

Inhalt

Stadtentwicklungsfonds sollen perspektivisch zur Finanzierung nachhaltiger Stadtentwicklungsprojekte eingesetzt werden. Ihre Anwendung wird derzeit in Modellvorhaben im Forschungsprogramm ExWoSt erprobt. Der Stadtentwicklungsfonds (SEF) Brandenburg ist eines der ersten arbeitsfähigen Fondsmodelle. Ziel der Analyse war es, den Finanzmarkt, in den sich der Fonds einbettet, zu beleuchten, Kommunen im Einsatz des SEF zu beraten und den SEF weiterzuentwickeln. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der möglichen Einbindung privater Akteure und Mittel in die Finanzierung städtischer Entwicklung.

Projektstruktur

Auftraggeber: Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) Projektpartner: Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Universität Leipzig / Institut für Stadtentwicklung und BauwirtschaftProjektlaufzeit: 12/2009 - 05/2010Verantwortlich: Prof. Dr. Silke Weidner, Jens Gerhardt

Veröffentlichung

Investitionsbank des Landes Brandenburg (Hrsg.) / Lehrstuhl Stadtmanagement BTU Cottbus, Deloitte & Touche GmbH, Universität Leipzig: Marktanalyse Stadtentwicklungsfonds Brandenburg, 2010, 109 S.

Projektkonzept

Projektbausteine

1. Arbeitsschritt: Erste Stufe Projektauswahl

  • Recherche von SEF-tauglichen Projekten der Kommunen
  • Rückkopplung der Projekte mit den Integrierten Stadtentwicklungskonzepten der Kommunen
  • Dokumentation der Auswahlprojekte in Kurzsteckbriefen

2. Arbeitsschritt: Überblick Finanzmarkt - Fokus: Stadtentwicklung/ Brandenburg

  • Untersuchung des externen und internen Marktumfelds eines (realen oder potenziellen) fondsfinanzierten Stadtentwicklungsfonds
  • Outside Betrachtung der Rahmenbedingungen eines Stadtentwicklungsfonds für das Land Brandenburg (s. Abbildung)
  • Identifikation von Marktdefiziten im Sinne von Angebots- bzw. Nachfragelücken im Hinblick auf innovative Finanzierungsinstrumente 

3. Arbeitsschritt: Erarbeitung Interviewleitfäden, Organisation und Durchführung sowie Auswertung der Interviews

  • Erarbeitung von Gesprächsleitfäden
  • Befragung der kommunalen und weiterer Akteure der Stadtentwicklung (kommunale Entwicklungsgesellschaften, öffentliche Wohnungsbaugesellschaften etc.) in den 15 EFRE-Kommunen des Landes BB

4. Arbeitsschritt: Zweite Stufe Projektauswahl und -betrachtungPotentialanalyse zu fünf Fondsprojekten je EFRE-Kommune

  • Aufzeigen von Lücken für Projektansätze/Handlungsfelder und Ansatzpunkte für weitere potenziell fondsgeeignete Projekte

5. Arbeitsschritt: Erarbeitung eines Endberichtes und Präsentation der Projektergebnisse

  • Zusammenführung der Analyseergebnisse und Entwicklung von Handlungsempfehlungen zu einem SEF 2014+Präsentation und Diskussion der Marktanalyse auf einer SEF ExWoSt-Veranstaltung