David Marc Hoffmann

Klimaresilienz Anwendung des Indikatorensets MONARES

Was für Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen ergeben sich für eine Kommune aus der Anwendung des Klimaresilienz Monitoring Systems MONARES und welche Anpassungen am Indikatorenset gehen daraus hervor?

Welcher typische Vorgang wird angewendet, wenn eine komplexe Thematik für eine breite Masse an Nutzern veranschaulicht werden soll? In den meisten Fällen wird sie heruntergebrochen und Schritt für Schritt immer detaillierter erläutert. Dabei ist es entscheidend, die Balance zwischen der inhaltlichen Tiefe und dem vereinfach-ten Verständnis zu finden. Im Forschungsprojekt MONARES mussten diese Entscheidungen ebenfalls getrof-fen werden. Dieses befasst sich mit der Thematik des Umgangs mit den unbestreit-baren Folgen des Klimawandels, die der Menschheit und der Natur derzeit und in den nächsten Jahrzehnten bevor stehen werden. In diesem Projekt wurde ein Indikatorenset entwickelt, mit dem der Zustand der Klimaresilienz eines urbanen Raumes dargestellt werden kann. Die Klimaresilienz ist ein innovativer Begriff, der für verschiedenste Ansätze in Ökologie, Ökonomie und Soziologie benutzt wird. Aus der Sichtweise der Stadtplanung ist bekannt, dass die verdichteten Städte be-sonders von den Klimafolgen betroffen sind und dort Handlungsbedarf besteht. Demzufolge wird sich mit den verschiedenen Fähigkeiten der Resilienz, die in solch einer komplexen Stadtstruktur auf unterschiedlichen Akteursebenen vorhanden sind beschäftigt. Des Weiteren steht die Prüfung der Wirkungen von Maßnahmen zur Klimaanpassung im Fokus, um diese gezielter anwenden zu können. Diese Arbeit widmet sich somit der Anwendung, Analyse und Bewertung des MONARES Indikatorensets für urbane Klimaresilienz und erarbeitet daraus Hand-lungsempfehlungen für die Anwendung sowie direkte Anpassungen am Set. Die Definition und Zusammenhäng der Klimaresilienz sind dabei vorgeschaltet und helfen nachzuvollziehen, wie gut die Thematik für eine breit Anwendung heruntergebrochen wurde. Dabei geht es besonders um die Prüfung der Praktikabilität und inhaltlichen Aussagekraft der einzelnen Indikatoren. Anhand von drei Experteninterviews sowie der einzelnen themenabhängigen Literaturrecherchen konnte eine breite Datengrundlage zur Bewertung der Indikatoren genutzt werden. Die zusammenfassenden Ergebnisse der Arbeit sind als Empfehlungen und Vorschläge zu verstehen, um dieses innovative Themenfeld der Resilienzforschung in den Alltag der Stadtplanung zu etablieren.

Bild 1

Diese Grafik veranschaulicht die in der Arbeit ausgearbeiteten Themenfelder, welche bei der Klimaresilienz betrachtet werden können.

Bild 2

Dieses Diagramm ist ein Auszug aus dem IÖR-Monitor mit dem Indikator Gebäudedichte in Gebietsfläche. Es stellt die Datenmenge aller Städte ab 50.000 Einwohner dar und beinhaltet ebenfalls den Untersuchungsraum Cottbus.  Diese Darstellung ist relevant, um die bestehenden Situationen mit der Bewertungsskala der Indikatoren zu vergleichen.Dieses Diagramm ist ein Auszug aus dem IÖR-Monitor mit dem Indikator Gebäudedichte in Gebietsfläche. Es stellt die Datenmenge aller Städte ab 50.000 Einwohner dar und beinhaltet ebenfalls den Untersuchungsraum Cottbus.  Diese Darstellung ist relevant, um die bestehenden Situationen mit der Bewertungsskala der Indikatoren zu vergleichen.

Bild 3
Diese Grafik zeigt die zwei unterschiedlichen Ergebnisse des Indikators Gebäudedichte in Gebietsfläche in vereinfachter Form. Da die Gebäudeanzahl bestimmt wird, können die Gebäudegrößen nicht mit einbezogen werden.

Bild 4

Dieser Vergleich zwischen der Gebäudedichte und dem Versiegelungsgrad bei gleichen Planausschnitt zeigt auf, dass ein hoher Gebäudedichtenanteil nicht unbedingt einen hohen Versiegelungsanteil mit sich bringt. Je nach Nutzung der Fläche können dadurch unterschiedliche Ergebnisse entstehen.

Bild 5

Diese Darstellung zeigt auf, dass die Legende des IÖR-Monitors direkt übertragbar auf die Bewertungsskala des Indikatorenkennblattes ist. Die Legende des IÖR-Monitors bezieht sich auf eine Datengrundlage aller Gemeinden in Deutschland.

Bild 6

Im Unterschied zu Bild 5 zeigt diese Darstellung, dass die Legende der Datengrundlage aller Städte ab 50.000 Einwohner in Deutschland nicht übertragbar ist. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Bewertungsskala für urbane Räume eine sehr anspruchsvolle Einteilung besitzt.

Abbildungsverzeichnis
Bild 2: 

Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. (2021) a: IÖR Monitor Indikator Gebäudedichte in Gebietsfläche: [online]. monitor.ioer.de; [Zugriff am 27.01.21].

Bild 5: 

Feldmeyer, Daniel; Wilden, Daniela; Kind, Christian; Kaiser, Theresa; Goldschmidt, Rüdiger; Diller, Christian; Birkmann, Jörn (2019) d: MONARES Kennblatt U1: Anteil unversiegelte Fläche [online]. monares.de/sites/monares.de/files/documents/monares_indikatorenset.zip [Zugriff am 22.01.21].


Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. (2021) b: IÖR Monitor Indikatorkennblatt Bodenversiegelungsgrad [online]. www.ioer-monitor.de [Zugriff am 03.02.2021].

Bild 6: 

Feldmeyer, Daniel; Wilden, Daniela; Kind, Christian; Kaiser, Theresa; Goldschmidt, Rüdiger; Diller, Christian; Birkmann, Jörn (2019) d: MONARES Kennblatt U1: Anteil unversiegelte Fläche [online]. monares.de/sites/monares.de/files/documents/monares_indikatorenset.zip [Zugriff am 22.01.21].


Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. (2021) b: IÖR Monitor Indikatorkennblatt Bodenversiegelungsgrad [online]. www.ioer-monitor.de [Zugriff am 03.02.2021].