Hallo aus Kolumbien!

Nelson Barbosa studiert Environmental and Resource Management (ERM) an der BTU, hat mehrere digitale Nebenjobs und lernt in seiner Freizeit Vietnamesisch und Arabisch.

Este es el edificio LG 4. Dies ist das Gebäude LG4.” Wir befinden uns auf einem spanischensprachigen Campusrundgang mit Nelson Barbosa aus Kolumbien. Im Auftrag des International Relations Office der BTU zeigt der 27-Jährige seine Lieblingsplätze auf dem Zentralcampus und in der Stadt für einen Videoclip. „Cottbus ist ein schöner Ort. Ich finde es sehr interessant, wie die deutsche Geschichte die Stadt gestaltet hat. Wir haben hier Altbauten der Gründerzeit direkt neben DDR Architektur.“
Als Nelson Barbosa vor zwei Jahren in Cottbus ankam, musste er sich erst einmal an die neue Umgebung gewöhnen. Der Winter war lang und dunkel, ganz anders als in seiner Heimat. „Ich habe in meinem Leben nie auf das Wetter geachtet. Zuhause haben wir das ganze Jahr über zwischen 13 und 24 Grad bei sehr geringen Windgeschwindigkeiten. Hier war das plötzlich ganz anders und es konnte schnell unangenehm werden, wenn ich vor dem Verlassen des Hauses nicht auf das Wetter geachtet habe.“

In Kolumbien hat Nelson Barbosa Umweltingenieurwissenschaft studiert und nun absolviert er passend dazu einen Master in Environmental and Resource Management (ERM) an der BTU. Das Programm empfindet er als sehr abwechslungsreich und spannend. Seine Kommiliton*innen kommen aus der ganzen Welt – ein absoluter Pluspunkt in seinen Augen. „Nie zuvor in meinem Leben hatte ich die Chance, mit Menschen aus so vielen verschiedenen kulturellen Hintergründen zusammen zu arbeiten.“ Hinzu kommt, dass die BTU und ihre Forschung auf dem Weg zu einer kohlenstoffneutralen Gesellschaft für ihn ein hervorragendes Beispiel für die Gestaltung unser aller Zukunft ist. An seiner eigenen beruflichen Zukunft feilt er schon jetzt: „Ich erstelle bereits alle notwendigen Unterlagen, um mich bei deutschen Firmen zu bewerben. Attraktiv für mich wäre beispielsweise ein Job bei Tesla in Grünheide. Daneben interessiert mich auch die Energieversorgung sowie Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien.“

Bis es soweit ist, geht er mehreren Nebenjobs nach, um sein Studium zu finanzieren. Gerade in den letzten Monaten hatten viele Kommiliton*innen zum Teil große Probleme, da ihnen Corona-bedingt Einnahmen weggebrochen sind. Nelson Barbosa hatte Glück, denn einige seiner Nebenjobs konnte er digital ausüben. „Ich habe bei der IAAC (Inter-American Accreditation Cooperation) gearbeitet und dort den Executive Sekretär vor allem bei Übersetzungen sowie Fragen zur Betreibung der Website unterstützt. Jetzt bin ich als `Mobilitätsberater´ bei der IHK angestellt. Hier berate ich Azubis aus allen Branchen, die ins Ausland gehen wollen. Außerdem verdiene ich online als Englisch- und Nachhilfelehrer Geld.“ Ferner arbeitet er noch bei Cottbusverkehr und für die BTU unterstützt er lateinamerikanische Studierende, die in Deutschland ein Praktikum suchen.

Neben all diesen Tätigkeiten achtet Nelson Barbosa stets darauf, dass sein Studium nicht zu kurz kommt. Mit der Online-Lehre hat er sich arrangiert, vermisst jedoch die Präsenzveranstaltungen und den persönlichen Austausch mit Professor*innen und Kommiliton*innen. Ein großer Vorteil am digitalen Studium sei die Möglichkeit, seinen Tag sehr flexibel zu gestalten. „So bleibt auch mehr Zeit für meine Hobbies: Ich erkunde die Umgebung gern mit dem Fahrrad, gehe angeln an der Spree und lerne Vietnamesisch und Arabisch. Ansonsten genieße ich den Feierabend mit meinem ferngesteuerten Auto.“ ¡Hasta pronto! – bis bald auf dem Campus oder in der Stadt.

Kontakt

Janina Biell
Stabsstelle Kommunikation und Marketing
T +49 (0) 355 69-2609
janina.biell(at)b-tu.de
ERM-Student Nelson Barbosa bei der spanischsprachigen Campusführung in Cottbus