Sektion III: Future Skills für den Strukturwandel regional und global Moderation: Dr. Claudia Börner

Die Arbeitswelt wird stets durch gesellschaftliche und organisationale Verschiebungen beeinflusst und ist zunehmend global, innovationsgetrieben und agil ausgerichtet. In dieser sehr beschleunigten Umwelt möchten Akteur:innen handlungsfähig werden und bleiben.

FutureSkills scheinen hier eine Lösung. Doch meint der Begriff mehr als nur Schlüsselqualifikationen und Kompetenzen. Es geht um eine neue Perspektive, ein neues Denken – eventuell sogar eine unabdingbare Transformation des Hochschulsystems. Doch wie können wir diesen Perspektivwechsel erreichen? Was können wir heute im Rahmen unserer Hochschullehre ändern, um unsere Studierenden auf den Arbeitsmarkt von übermorgen vorzubereiten?

Im Rahmen der Sektion wollen wir den Begriff FutureSkills schärfen und einem gemeinsamen Verständnis auf den Grund gehen – angefangen damit, was Studierende benötigen, um anschlussfähig zu bleiben und auf schnelllebige Wandlungsprozesse adäquat zu reagieren. Anschließend wird der Blick auf Durchlässigkeit in den Lernpfaden im Rahmen des lebenslangen Lernens und der Angebotsstruktur für individuelles Lernen gelenkt, bevor wir im dritten Schritt einen tieferen Einblick in Belange der Praxis erhalten.

Die Bedeutung von Future Skills für die Hochschule Dr. Claudia Börner & Marie Theres Augsten, BTU Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ)

FutureSkills – in den Bildungswissenschaften kein gänzlich neuer Begriff. Doch meint er mehr als nur Schlüsselqualifikationen und Kompetenzen. Es geht um eine neue Perspektive, ein neues Denken – eventuell sogar eine unabdingbare Transformation des Hochschulsystems. Doch wie können wir diesen Perspektivwechsel erreichen und einen neuen Weg einschlagen – weg von Wissensvermittlung, -aufbau und -abruf? Was beinhaltet der Begriff FutureSkills? Und was können wir heute im Rahmen unserer Hochschullehre ändern, um unsere Studierenden auf den Arbeitsmarkt von übermorgen vorzubereiten?

Dieser Beitrag soll der Schärfung des Begriffs FutureSkills dienen und ein gemeinsames Verständnis für die Hochschullehre schaffen. Angefangen damit, was Studierende von heute benötigen, um anschlussfähig zu bleiben und auf schnelllebige Wandlungsprozesse adäquat zu reagieren, schauen wir im Anschluss, welche Veränderungen speziell im Hochschulsystem notwendig sind. Hierfür werden aktuelle empirische Arbeiten, u. a. der Bildungsreport 2020, die Next-Skills-Studie (Ehlers, 2019) sowie die im Juli 2021 veröffentlichte Kooperationsstudie „Future Skills – Future Learning“ (Kienbaum & Stepstone), herangezogen.

Interview: (Zukünftiger) Kompetenzbedarf regionaler Unternehmen im Kontext des rasanten Wandels 15:00 -15:25 Uhr | Heike Bartholomäus, Katrin Jäser, BTU Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung & Michael Schulz, WiL

Die Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V. (WiL), mit seinem Geschäftsführer Michael Schulz, ist eine regionale Aktions- und Netzwerkplattform in der Lausitz mit dem Hauptanliegen, den Wirtschaftsstandort Lausitz nachhaltig zu stärken. Inhaltlich widmet sich die WiL drei Themenbereichen: Regionale Wirtschaftskraft, Nachwuchs und Führungskräfte sowie Forschung und Wirtschaft. Mit Projekten und Veranstaltungen für und mit einem großen, wirtschaftszentrierten Netzwerk, haben sie das Ohr sehr nah bei den regionalen Unternehmen. Michael Schulz, stellvertretend für sein Netzwerk, und Heike Bartholomäus, Geschäftsführerin des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) an der BTU, sprechen gemeinsam im Interview über (zukünftige) Kompetenzbedarfe und Herausforderungen organisationalen Lernens regionaler Firmen in Zeiten immer schneller werdenden Wandels.

Durchlässigkeit für individuelles Lebenslanges Lernen 14:30 - 14:55 Uhr | Heike Bartholomäus & Viola Pieper, BTU Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung

Hochschulen öffnen sich nach und nach der Normalität von berufsbegleitendem Studieren sowie interessenbezogener oder nachberuflicher Weiterbildung in zeitgemäßen Bildungs- und Qualifizierungsangeboten. Bildung wird als biografiebegleitender, lebenslanger und individualisierter Prozess verstanden. Dieser strategische Ansatz ist angesichts der demografischen Entwicklung geboten und wird als Bereicherung des akademischen Lebens erlebt. Den Empfehlungen des Wissenschaftsrates (2019) folgend, soll auch an der BTU die Durchlässigkeit durch bedarfsgerechte, auch weiterbildende Studienangebote und einem Übergangsmanagement zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung verbessert werden. Neben der initialen akademischen Qualifizierung bietet die Weiterbildung, mit individualisierten Studiermöglichkeiten, Zugangswege für, z.B. ältere Studierende, Studierende mit einer beruflichen Vorbildung und berufstätige Studierende, die zu den traditionellen Zielgruppen hinzukommen.

Der Beitrag zeigt auf, mit welchen konkreten Schritten die Weiterbildung der BTU das Erfordernis der Durchlässigkeit für individuelles Lebenslanges Lernen umsetzt, auf die Ausdifferenzierung und die Überlappung der Bildungsteilsysteme reagiert und damit die Bildungsteilhabe fördert.

Graphic Recording der Session zum Tag der Lehre

Speaker*innen & Moderation

Marie Theres Augsten

Marie Theres Augsten studierte ihren Bachelor Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung an der Universität in Potsdam. Seit 2012 arbeitet sie an der BTU, zunächst im Weiterbildungszentrum und seit knapp fünf Jahren im Medienzentrum mit dem Schwerpunkt Mediendidaktik. Berufsbegleitend studiert sie an der FernUniversität in Hagen den Master "Bildung und Medien: eEducation".

Heike Bartholomäus

Heike Bartholomäus leitete seit 2017 das Weiterbildungszentrum und koordinierte die Errichtung des ZWW. An der Seite der wissenschaftlichen Leiterin Prof. Dr. Silke Michalk begleitet sie seit 2019 als Geschäftsführerin die sich verändernde Arbeitswelt durch zeitgemäße Bildungs- und Qualifizierungsangebote für nicht traditionell Studierenden. Heike Bartholomäus studierte Umweltingenieurwesen und Verfahrenstechnik an der BTU. Ihre Erfahrungen aus der Lehre, Forschung und Praxis nutzt Sie bei der Entwicklung und wissenschaftlichen Begleitung von Qualifizierungsprogrammen.

Dr. Claudia Börner

Dr. Claudia Börner leitet seit 2017 das Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) an der BTU. In dieser Funktion koordiniert sie die Prozesse der Digitalisierung in Lehre, Forschung und Verwaltung und leitet u.a. Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Seit dem WS 21/22 vertritt sie die Professur Medienpädagogik an der TU Dresden. Nach dem Studium der Erziehungswissenschaft, Psychologie und Medienwissenschaften an den Universitäten Potsdam und Bergen promovierte sie 2014 an der Fakultät Erziehungswissenschaften der TU Dresden.

Katrin Jäser

Katrin Jäser studierte Sozial- und Organisationspädagogik (M.A.) in Hildesheim. Sie ist E-Learning-Entwicklerin und leitete Personal- und Bildungsprojekte für regionale Unternehmen. Seit dem Jahr 2021 ist sie als akademische Mitarbeiterin am ZWW tätig und bringt ihre Erfahrung der Fachkräfteentwicklung und der Entwicklung neuer Bildungsangebote, auch unter Einsatz digital unterstützter Lehr-Lern-Szenarien, in das ZWW ein.

Viola Pieper

Viola Pieper studierte Betriebswirtschaftslehre (Diplom) und ist seit 2008 als Koordinatorin der externen Weiterbildung am Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung der BTU tätig. Sie ist Ansprechpartnerin für die postgradualen berufsbegleitenden Studiengänge, Zerifikatsstudien und –programme oder weitere Qualifizierungsangebote, die sich an Fach- und Führungskräfte richten. 

Michael Schulz 

Michael Schulz studierte Politikwissenschaft sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Jena und in Hagen. Er ist seit 2017 bei der Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V. tätig und übernahm im Jahr 2018 die Geschäftsführung der WiL.
Die Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V. ist eine länder- und branchenübergreifende regionale Aktions- und Netzwerkplattform, in der sich Unternehmen, Institutionen, Kammern und Kommunen von Lübbenau bis Zittau engagieren. Zu den zentralen Themenfelder der WiL gehören die Themen Arbeits- und Fachkräftesicherung.