14177 - Politische Bildung in Reaktion auf extrem rechte Einflussnahme in der Lausitz Modulübersicht

Modulnummer: 14177
Modultitel:Politische Bildung in Reaktion auf extrem rechte Einflussnahme in der Lausitz
  Education Confronts Right Wing Intervention in Lausitz
Einrichtung: Fakultät 4 - Humanwissenschaften
Verantwortlich:
  • Prof. Dr. phil. Radvan, Heike
Lehr- und Prüfungssprache:Deutsch
Dauer:1 Semester
Angebotsturnus: jedes Sommersemester
Leistungspunkte: 5
Lernziele:Die Studierenden sind in der Lage, Formen von Diskriminierung in Gegenwart und Geschichte zu erkennen und zu definieren. Sie haben Kenntnis der verschiedenen Dimensionen kollektiver Zugehörigkeiten (insb. Alter, soziale Herkunft, ethnische und nationale Zugehörigkeit, geschlechtliche und sexuelle Identität, geistige und körperliche Fähigkeiten, geografische Lage/Wohnort u.a.). Die Studierenden haben sich mit verschiedenen Macht- und Herrschaftsverhältnissen, ihren Ursachen und gesellschaftlichen Funktionen auseinander gesetzt und können einen Bezug in die Theorie und Praxis sowie in die Zielgruppen Sozialer Arbeit herstellen. Sie haben sich selbstreflexiv mit (potentieller) eigener Beteiligung an Diskriminierungspraxen und der Frage von Macht- und Privilegienerhalt in der Gesellschaft beschäftigt sowie mit der Frage, wie Interventionen in sozialpädagogischen Kontexten auf der strukturellen, institutionellen und intersubjektiven Ebene gestaltet werden können. Sie kennen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und können es fallbezogen diskutieren.
 
Studierende erkennen aktuelle Erscheinungsformen extrem rechter Einflussnahmeversuche in der Lausitz, Fokus Soziale Arbeit. Insbesondere haben Sie sich Kenntnisse über Entstehensbedingungen, Inhalte, (sozialpsychologische und gesellschaftliche) Ursachen sowie Funktionen von Verschwörungstheorien angeeignet. Sie kennen den diesbezüglichen Fachdiskurs. Studierende können antisemitische Argumentationen in Verschwörungserzählungen erkennen und haben Argumentationsmöglichkeiten im Umgang damit erprobt und reflektiert. Studierende haben sich mit Ursachentheorien und aktuellen Erscheinungsformen von Antisemitismus und Rassismus auseinandergesetzt sowie mit deren Überschneidungen. Teilnehmende kennen Vorgehensweisen einer Kritischen Medienanalyse und können diese anwenden, um Desinformation und Verschwörungserzählungen zu erkennen. Studierende kennen Gesprächstechniken, um mit Menschen im privaten oder beruflichen Umfeld ins Gespräch zu kommen, die in Kontakt mit rechten Verschwörungsmythen sind und dies in Richtung Infragestellungen und weiteren Lernprozessen zu motivieren.
Inhalte:
  • Ursachen, Formen und Folgen von Diskriminierung,
  • Forschungsstände zu Diskriminierung (erziehungswissenschaftlich, soziologisch, historisch, sozialpsychologisch, juristisch) und in Bezug auf verschiedene, von Marginalisierung und Ungleichheit betroffenen Gruppen
  • Inhalte des AGG, Begründung des Diskriminierungsverbotes
  • Zusammenhänge von Rassismus und Antisemitismus, aktuelle Erscheinungsformen und Erklärungstheorien
  • Geschichte, Ursachenerklärungen und Funktionen von Verschwörungserzählungen
  • Erproben von Methoden der politischen Bildungsarbeit
  • Kritische Medienanalyse erlernen: Fake News und Verschwörungserzählungen des rechten Spektrums erkennen lernen
  • Unterrichtsmaterialien für die pädagogische Arbeit ausprobieren und besprechen
Prüfungsleistung: Entwickeln eines Seminarkonzeptes oder einer Methode für die politische Bildungsarbeit zur Auseinandersetzung mit Verschwörungserzählungen (Kleingruppenarbeit). Einzel- oder Gruppenarbeit, die die Inhalte des Seminars 
auditiv, audiovisuell (z.B. Erklärvideo oder Podcast mit shownotes/Quellenangaben) oder schriftlich eigenständig wissenschaftlich und reflexiv aufarbeitet (schriftliche Ausarbeitung im Umfang von 2o.ooo Zeichen)
Empfohlene Voraussetzungen:keine
Zwingende Voraussetzungen:keine
Lehrformen und Arbeitsumfang:
  • Vorlesung / 2 SWS
  • Seminar / 2 SWS
  • Selbststudium / 90 Stunden
Unterrichtsmaterialien und Literaturhinweise:Butter, Michael (2018): »Nichts ist, wie es scheint«: Über Verschwörungstheorien. Berlin: Suhrkamp.
Holz, Klaus (2001): Nationaler Antisemitismus. Wissenssoziologie einer Weltanschauung. Hamburg: Hamburger Edition.
Jaschke, Hans-Gerd 2001 [1994]: Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Begriffe. Positionen. Praxisfelder, 2. Aufl., Opladen: Westdeutscher Verlag.
Obermüller, C., Radvan, H., & Schiffner, J. (2023). „Es wäre gut, wenn Putin hier mal auskehren könnte“ - Analysen zu Mobilisierungen (extrem) rechter Akteure in Cottbus in Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine 2022, MIKOWA Arbeitspapiere, MIKOWA – Forschungsplattform Migration, Konflikt und sozialer Wandel; Nr. 6.
Modulprüfung:Modulabschlussprüfung (MAP)
Prüfungsleistung/en für Modulprüfung:Einzel- oder Gruppenarbeit
  • auditiv, audiovisuell (z.B. Erklärvideo oder Podcast mit shownotes/Quellenangaben) 
oder 
  • schriftliche Ausarbeitung, 2o.ooo Zeichen
Bewertung der Modulprüfung:Prüfungsleistung - benotet
Teilnehmerbeschränkung:keine
Zuordnung zu Studiengängen:
  • Bachelor (fachhochschulisch) / Soziale Arbeit / PO 2020
  • Bachelor (fachhochschulisch) - Doppelabschluss / Soziale Arbeit / PO 2020
Bemerkungen:keine
Veranstaltungen zum Modul:
  • Vorlesung: Herrschaftsverhältnisse und Diskriminierung - 2 SWS
  • Seminar: Politische Bildung in Reaktion auf extrem rechte Einflussnahme in der Lausitz - 2 SWS
Veranstaltungen im aktuellen Semester: