Kinderspielgarten

Spremberg | 2008-2009
Publikation

Projektbeschreibung

Das Seminar kinderSPIELgarten wurde gemeinsam von den Lehrstühlen Plastisches Gestalten, Prof. Achermann und Landschaftsplanung/Freiraumgestaltung, Prof. Daldrop-Weidmann durchgeführt. Teilnehmer des Seminars waren Architektur- und Stadtplanungsstudenten im Hauptstudium. Aufgabe war die Neugestaltung der Außenspielanlage der neu gebauten Kindertagesstätte. Ausgangspunkt des Seminars war ein Forschungsauftrag der Spremberger Krankenhausgesellschaft mbH mit der BTU Cottbus, vertreten durch den verantwortlichen Lehrstuhl Plastisches Gestalten von Prof. Jo Achermann, der die Neugestaltung des Außenraums vom Kindergarten zum Gegenstand hatte. Träger und Bauherr des Gesundheits- und Bewegungskindergartens mit flexiblen Öffnungszeiten und gesundheitsfördernden Betreuungsangeboten ist die Spremberger Krankenhausgesellschaft mbH. Der Kindergarten wurde im Rahmen der Initiative für mehr Familien- und Mitarbeiterfreundlichkeit im Februar 2007 durch das Krankenhaus eröffnet. Insbesondere soll durch dieses neue Angebot den Eltern der Wiedereinstieg in die Berufstätigkeit erleichtert werden. Neben den durchführenden Lehrstühlen wurde das Seminar intensiv von Vertretern der Spremberger Krankenhausgesellschaft, Erziehern und Vertretern der Elternschaft des Kindergartens begleitet. Komplettiert wurde das Team durch einen unabhängigen Tüv-Sicherheitsexperten, der die Sicherheit der Spielgeräte im gesamten Verlauf des Seminars und letztlich bis zur Ausführung garantiert. Die intensive Begleitung aller Beteiligten hat zu einem praxisnahen, informativen und interessanten Seminar geführt. Darüber hinaus führt die kooperative Zusammenarbeit mit der Spremberger Krankenhausgesellschaft dazu, dass ein Ergebnis realisiert werden kann. Für das Vertrauen, das uns die Spremberger Krankenhausgesellschaft bei der Umsetzung der Ergebnisse entgegen gebracht hat, möchten wir uns hiermit bedanken.

Lehrende

Lehrstuhl Plastisches Gestalten unter der Leitung von Prof. Jo Achermann und dem künstlerischen Mitarbeiter Gert BendelLehrstuhl Landschaftsplanung und Freiraumgestaltung unter der Leitung von Prof. Monika Daldrop-Weidmann und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Dipl. Ing. Karsten Meyer

Teilnehmer

StudentenOzan Avci, Asli Aydin, Katarzyna Benko, Annika Bleckat , Linda Bley, Daniela Bremer, Tania Coelho, Ana Delgado, Vivien Dittmer, Nicole Dubral, Simone Flammiger, Katrin Habermann, René Hasenbank, Henry Hauptvogel, Asja Kasdorf, Simon Klein, Christian Mack, Onat Över, Nicolas Proebster, Silke Richter, Philip Sasse, Sebastian Struckat, Peggy Scholz, Stefan Schreck, David Schwarzkopf, Katja Seyfarth, Isabel Steger, Antonic Specht, Nicole Unglaube

Planung der Realisierung

Das gewählte studentische Konzept 'Wolkenstein' wurde im Juli / August 2007 vom Planungsteam in Kooperation mit dem Bauherrn und in Rücksprache mit dem Kinderspiel-Sicherheitsexperten hinsichtlich der Realisierbarkeit in Form, Gestalt und Material konkretisiert und überarbeitet. Anschließend erfolgte die Ausführungsplanung für die einzelnen Gewerke. Im September 2007 wurden die Landschaftsbauarbeiten ausgeschrieben und im Oktober mit der Vergabe abgeschlossen. Die Realisierung der Außenanlagen des Kindergartens erfolgt in zwei Bauabschnitten. Der erste Bauabschnitt wurde Ende November 2007 angefangen und Anfang Dezember 2008 abgeschlossen. Im ersten Bauabschnitt wurde im Wesentlichen der Höhlenrohbau fertig gestellt. Der Ausbau der Höhle und die Fortsetzung der Landschaftsbauarbeiten werden im Frühjahr 2008 erfolgen.

Planungsteam

Linda Bley (Entwurf) Stefan Schreck (Entwurf), Dipl.-Ing. Karsten Meyer (Bauleitung), Gert Bendel (Künstlerische Leitung)

Entwurf

Spremberg liegt circa 30 km südlich von Cottbus. Die zu bespielende Außenanlage gehört zum Betriebskindergarten des Krankenhauses in Spremberg. Die KiTa ist zentrumsnah gelegen, befindet sich aber auch in Wald- und Wiesennähe, so beträgt die Entfernung zur Spree etwa 300 m. Dies galt, als wichtiger Bestandteil des pädagogischen Konzepts der KiTa, in den Entwurfsprozess einzubeziehen. Das 800 qm große Grundstück besteht aus zwei Teilbereichen, während der Großteil der Fläche auf dem Niveau der angrenzenden Bebauung liegt. Im Südosten des Grundstücks befindet sich ein Binnenraum, etwa 1,5 m unter Straßenniveau, der aber über eine Böschung begehbar ist. Des Weiteren gibt es einen Baumbestand, überwiegend aus Obstbäumen, der unberührt geblieben ist.

Basierend auf expliziten Anforderungen, bezüglich der Ausstattung, seitens der Kindergartenleitung, sieht das Raumprogramm drei Nutzungsbereiche vor, wobei zwei dieser Bereiche Aktivitäten wie Klettern und Schaukeln, Plantschen und Matschen, aber auch Verstecken und Zurückziehen gewährleisten sollen. Der dritte Bereich dient der Ruhe beim essen, malen und basteln.

Ziel des Entwurfes war es, einen Kontrast zu den natürlich gewachsenen Formen, Materialien und Farben des gewohnten Umfeldes der Kinder zu kreieren und somit auf optischer und haptischer Ebene das pädagogische Konzept der KiTa zu ergänzen. Der Kreis stellt die Grundform im Entwurf dar. In seiner perfekten Symmetrie impliziert er die gewünschte Künstlichkeit. Diese wird außerdem in der Wahl der Materialien unterstützt. Acrylglas, Gummi, Stahl und Beton kommen vorwiegend zum Einsatz. Des Weiteren fiel die Farbwahl, auf Wunsch der Kindergartenleitung auf die Primärfarben Blau, Gelb und Rot. Ausgehend von einer bestehenden Kindergeschichte ("Der Wolkenstein", Reinhardt Lakomy) galt es, im Zuge des Formfindungsprozesses, über Abstraktion Spielgeräte zu entwickeln, die durch Aneignung seitens der Kinder neue Szenerien entstehen lassen können, so wird eine Räuberhöhle schnell zu einem Drachenmotiv.

In Anbetracht der fünf maßgeblichen Gesichtspunkte zur Formfindung und unter Einbeziehung zulässiger Fallhöhen und Fallschutzflächen mit Sicherheitsradien und -abständen nach DIN- Vorgaben stellt sich der Grundlagenplan wie folgt dar:

Einen Hauptbestandteil der Planung bildet eine blaue Hügellandschaft mit Stahlbäumen und einer großzügigen Fläche mit Spielsand. Außerdem prägen eine rote Höhle und ein gelbes Kletternest, sowie eine Hügelpiste und eine Holzterrasse die neue Landschaft. Die Böschung zum Binnenraum wird sowohl durch eine Rutsche, als auch durch eingelassenen Trittstufen überwunden.

Die drei geplanten Stahlbäume erfüllen in ihren unterschiedlichen Ausführungen jeweils eine andere Funktion. So dient einer dem Klettern, ein weiterer dem Schaukeln. Ein dritter, der Wasserbaum, ist an den Ästen mit Düsen ausgestattet, die durch einen Taster bedient werden und einen feinen Wassernebel versprühen.

Die drei Bäume sind aus konischen Laternenmasten geschnitten und geschweißt, pulverlackbeschichtet und hohlraumversiegelt. An den Ästen befinden sich Blätter aus Acrylglas, die über eine Aluminiumkonstruktion befestigt sind. Vorschriftsmäßig ist die Oberfläche der Hügel durch Fallschutzgranulat ausgeführt, ebenso in und um den Sandkasten. Die Höhen der drei Hügel variieren und entsprechen in ihrer Ausdehnung den Fallschutzradien entsprechend der jeweiligen Funktion.

Die Tragkonstruktion der Höhle besteht aus Winkelsteinen mit Betondecke, als Basis für eine armierte Stahlkonstruktion. Die Oberfläche bildet grob verarbeiteter Spritzbeton. Sowohl Innen- als auch Außenmaße sind in Abhängigkeit von zulässigen Fallhöhen und Sicherheitsabständen definiert. Im Eingangsbereich der Höhle kommt Fallschutzkies im Fallschutzradius zum Einsatz. Dieser bildet ebenso den Fußbodenbelag im Inneren.

Die Oberflächen der Innenwände sind mit phosphoreszierender Farbe behandelt, die durch die Kinder mit einer Taschenlampe aktiviert und so temporär "bemalt" werden können.

Die, auf der Idee eines Vogelnests beruhende Kletterbox dient ebenso als Kletterobjekt, als auch als Rückzugsort. So befindet sich im Inneren, ein zweite Plattform, etwa einen Meter über dem Boden.

Die ausgesparten Kreise in den Wänden der Box sind maßgeblich durch entsprechende Fallschutzkriterien bestimmt, wie auch die Klettergriffe an der Rückseite. Auch hier bildet wieder Kies den vorgeschriebenen Fallschutzbelag in notwendiger Ausdehnung.

Die Kletterbox ist als massive Stahl- Beton- Konstruktion ausgeführt, wobei die Oberfläche glattgezogen und lackiert ist.

Wir bedanken uns bei allen Partnern & Sponsoren die uns bei der Realisierung unseres Projektes unterstützt haben: Krankenhaus Spremberg, Förderverein Krankenhaus Spremberg e.V., Klinik-Verpflegungs-Service Gesellschaft, Isoft Deutschland GmbH, Mengel &Partner GbR, ERGO-life, Wäscherei Spremberg, Gesellschaft für Medizinische Datenverarbeitung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses Spremberg, Potsdam Medizintechnik, Hönisch GmbH &Co.KG, Praxis Frau Dr.Weiß, Hoffmann GmbH, Sparkasse Spree-Neisse, Königsee Implantate GmbH, Vermessungsbüro Rosnau, Gebel GbR

Partner & Sponsoren

Wir bedanken uns bei allen Partnern & Sponsoren die uns bei der Realisierung unseres Projektes unterstützt haben: Krankenhaus Spremberg, Förderverein Krankenhaus Spremberg e.V., Klinik-Verpflegungs-Service Gesellschaft, Isoft Deutschland GmbH, Mengel &Partner GbR, ERGO-life, Wäscherei Spremberg, Gesellschaft für Medizinische Datenverarbeitung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses Spremberg, Potsdam Medizintechnik, Hönisch GmbH &Co.KG, Praxis Frau Dr.Weiß, Hoffmann GmbH, Sparkasse Spree-Neisse, Königsee Implantate GmbH, Vermessungsbüro Rosnau, Gebel GbR