Theologie und Musik aus Berlin für die Welt

Öffentlicher Vortrag der Direktorin der Staatsbibliothek zu Berlin, Barbara Schneider-Kempf, am Dienstag, 24. Januar, 18 Uhr, im Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus

Zu diesem vom DFG-Graduiertenkolleg 1913 "Kulturelle und technische Werte historischer Bauten" an der BTU Cottbus-Senftenberg veranstalteten Vortrag sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Im Mittelpunkt stehen die vier Manuskripte und alten Drucke der Staatsbibliothek zu Berlin im "Memory of the World" - Programm der UNESCO. Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten. Die Diskussion ist jedoch auf Deutsch. Im Anschluss an den Vortrag findet ein kleiner Empfang statt.

Die Staatsbibliothek zu Berlin verfügt über vier Dokumente, die in das UNESCO-Register "Memory of the World" aufgenommen wurden. Damit würdigte die UNESCO die Handschriften als herausragende Zeugnisse der Geistesgeschichte der Menschheit. Die Originalpartitur der    9. Sinfonie Ludwig van Beethovens zählt seit September 2001 und die h-Moll-Messe Johann Sebastian Bachs seit Oktober 2015 zum UNESCO-Dokumentenerbe. Anlässlich der Aufnahme in die Welterbeliste hat die Staatsbibliothek zu Berlin die Partitur Ludwig van Beethovens vollständig digitalisiert und ins Internet gestellt. Auch Bachs h-Moll Messe ist in digitaler Version online verfügbar. Im Oktober 2015 ebenfalls in das "Memory of the World" aufgenommen wurden Dokumente, die das Wirken Martin Luthers als Wegbereiter der Reformation bezeugen. Zwei dieser Dokumente - ein seltener Plakatdruck der 95 Ablassthesen sowie Luthers Handexemplar einer hebräischen Bibelausgabe - werden in der Staatsbibliothek zu Berlin bewahrt.

Im Vortrag der Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin, Barbara Schneider-Kempf, wird es vor allem um die Frage gehen, welche Geschichte und Bedeutung diese herausragenden Dokumente miteinander verbindet. Was war entscheidend dafür, dass diese Dokumente in das UNESCO-Register aufgenommen wurden und wie lässt sich überhaupt erfolgreich eine Bewerbung dafür organisieren? Welche Verpflichtung geht die Staatsbibliothek hinsichtlich der Pflege und des öffentlichen Zugangs zu diesen Dokumenten durch die erfolgreiche Teilnahme am UNESCO-Programm ein?

Datum: Dienstag, 24. Januar 2017, 18.00 bis 19:30 Uhr

Ort: Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Am Amtsteich 15, 03046 Cottbus

Barbara Schneider-Kempf war nach einem Studium der Architektur in Hannover und an der RWTH Aachen und einem Referendariat für den höheren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken in Kaiserslautern Fachreferentin für Architektur und Bauingenieurswesen an der UB/TIB Hannover. Sie leitete für zehn Jahre die neu gegründete Universitätsbibliothek in Potsdam, bevor sie 2002 als Ständige Vertreterin des Generaldirektors an die Staatsbibliothek zu Berlin wechselte. Seit 2004 ist sie Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin und darüber hinaus Mitglied in zahlreichen Fachgesellschaften und wissenschaftlichen Beiräten sowie Mitherausgeberin der Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie.

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Graduiertenkolleg 1913„Kulturelle und technische Werte historischer Bauten“an der BTU Cottbus–Senftenberg verfolgt das Ziel, historische Bauten im Spannungsfeld zwischen Kunst, Technik und Gesellschaft in unterschiedlichen Zeithorizonten und Kulturkreisen wissenschaftlich zu erforschen. Historische Bauten werden dabei als Bestandteile kultureller Wertesysteme aufgefasst, die neben dem kulturellen auch das technische Wissen ihrer Zeit umfassen. Die Bauten werden dadurch zu Bedeutungsträgern für baukünstlerisch-technische Leistungen ihrer Zeit und Kultur.

Das Thema des Graduiertenkollegs berührt wesentliche Interessen der historischen Bauforschung, der Bautechnikgeschichte, der Kunstgeschichte, der Denkmalpflege, der Archäologie sowie der Geschichts- und Sozialwissenschaften. Durch die Kombination der unterschiedlichen Perspektiven der beteiligten Disziplinen werden insbesondere die wissenschaftlichen Welten der Ingenieur- und der Geisteswissenschaften miteinander verbunden, um neue, gemeinsame Grundlagen für die Beurteilung historischer Bauten zu schaffen.

Kontakt

Albrecht Wiesener
Baugeschichte
T 4915
Albrecht.Wiesener(at)b-tu.de
Die Direktorin der Staatsbibliothek zu Berlin, Barbara Schneider-Kempf. Foto: Reto Klar / Staatsbibliothek zu Berlin - PK