Modernste Experimentierflächen

Richtfest beim Neubau des Forschungszentrums 3H an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg

Cottbus – An prominenter Stelle entsteht auf dem Zentralcampus Cottbus der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus–Senftenberg (BTU) ein modernes Forschungszentrum. Der Neubau wird als Ersatz und Erweiterung des bisherigen Lehrgebäudes 3B große Teile der Lehrstühle der Fakultät 3 (Maschinenbau, Elektro- und Energiesysteme) in einem Gebäude vereinen. Am 27. Juni 2019 lud der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) zum Richtfest ein. Das Bauprojekt, das rund 15 Millionen Euro kostet, managt der BLB im Auftrag des Landes Brandenburg. Der Neubau soll im vierten Quartal 2020 an die BTU Cottbus–Senftenberg übergeben werden.

Staatssekretärin des Ministeriums der Finanzen, Daniela Trochowski: „Wenn Bauteile entstehen, in dem ein maßgeschneiderter Aluminium-Fülldraht mit Kohlenstoff-Nanostrukturen im Lichtbogen geschmolzen wird, dann hört sich das zunächst wie aus einem Sciencefiction-Roman an. Dahinter verbergen sich aber Forschungen an energie- und ressourceneffizienten Fertigungsverfahren. Ich wünsche Ihnen, liebe Forschende und Lehrende, dass Sie für Ihre weitere Arbeit in dem hier entstehenden Neubau genau die richtigen Bedingungen vorfinden werden. Gleichzeitig bedanke ich mich bei allen, die zum erfolgreichen Gelingen des Projektes beigetragen haben – den Architekten und Ingenieuren, den Bauarbeitern und Handwerkern und nicht zuletzt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Brandenburgischen Landesbetriebes für Liegenschaften und Bauen – für die bisher geleistete, sehr gut im Zeitplan liegende Arbeit.“

Kultur- und Wissenschaftsministerin, Dr. Martina Münch: „Mit dem Neubau des Forschungszentrums 3H auf dem Zentralcampus Cottbus entsteht an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg ein weiteres hochmodernes Gebäude für die Spitzenforschung. Die leistungsstarke Materialforschung der BTU erhält dadurch verbesserte Arbeitsbedingungen, von denen Wissenschaftler und Studierende gleichermaßen profitieren werden. Die BTU gewinnt damit zusätzliches Potenzial als innovativer wissenschaftlicher Partner für Unternehmen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und wird als wichtiger Akteur und Motor der Strukturentwicklung in der Lausitz weiter gestärkt.“

Amtierende Präsidentin der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus–Senftenberg, Prof. Dr. rer. pol. Christiane Hipp: „In dem neuen Gebäude entstehen für unsere Materialforschung hoch moderne Labore und Experimentierflächen, die unsere derzeitigen Möglichkeiten für die Grundlagenforschung und für die Kooperation mit Unternehmen hervorragend ergänzen. Beispielsweise befassen sich die Projekte mit Fertigungsverfahren im Leichtbau, Füge- und Schweißtechnologien für Komponenten der Fahrzeug- und Energietechnik oder zu strukturierten Werkstoffen. Neben realen Versuchsaufbauten werden Simulations- und Prüftechnik zur Verfügung stehen. Das sind ausgezeichnete Bedingungen, die auch für die Bildung und Qualifizierung der Fachkräfte und Ingenieure von morgen genutzt werden.“

Nach der Fertigstellung werden die Lehrstühle „Füge- und Schweißtechnik“, „Leichtbau mit strukturierten Werkstoffen“ und „Produktionswirtschaft“ als Hauptnutzer in das neue Forschungsgebäude einziehen. Für die vier Lehr- und Forschungsfelder: Fügen, Additive Fertigung, Prüfen und Simulieren bietet ihnen dann die große Versuchshalle fast 1.000 Quadratmeter modernste Experimentierflächen. Sichtschutzwände zonieren die weitgehend flexibel gestaltbaren Arbeitsbereiche und Versuchsaufbauten, wie die Roboterschweißzelle oder eine Anlage für selektives Laserstrahlschmelzen zur generativen Fertigung (3D-Druck). Benötigte Medien werden durch ein Bodenkanalsystem geführt. Laborbereiche mit sensibler Technik und besonderen Anforderungen sind als separate, oben geschlossene Räume in die Versuchshalle eingestellt, so zum Beispiel die größere Kugelstrahlanlage. Über einem Teil der Labore ist die Versorgungstechnik untergebracht, so dass Außenbauwerke und Aufstellflächen auf dem Dach vermieden werden konnten.

Der drei- bzw. viergeschossige Neubau in L-Form rahmt die rückwärtig angeordnete Versuchshalle mit Laboren ein. Durch die vorgehängte Fassade aus Betonfertigelementen und großzügiger Verglasung erhält das Gebäude einen einladenden Charakter. Auch im Inneren wird diese Transparenz fortgesetzt. Der ansprechende Foyerbereich gewährt durch Verglasungen und eine angeschlossene Galerie Einblicke in die Forschungsarbeit der Versuchshalle.

Im Erdgeschoss befinden sich Technikflächen, Sanitärräume, Lager und Umkleideräume. Die öffentlichen Hauptfunktionen – der Seminarraum, der Übungsraum und das CAD-Labor – sind im ersten Obergeschoss angeordnet. Im zweiten und dritten Obergeschoss sind vorwiegend die Büros der Lehrstühle mitsamt Teeküchen, Begegnungsbereichen und Kopierräumen untergebracht. Nichttragende Wände zwischen den Büroräumen ermöglichen perspektivisch eine Anpassung von Raumgrößen und -zuschnitten. Im zweiten Obergeschoss befindet sich ein großer und teilbarer Besprechungsraum. Ein auch von Studierenden nutzbarer PC-Pool ist im dritten Obergeschoss angeordnet. Die Funktionalität der Obergeschosse wird durch eine Dachterrasse um eine soziale Komponente ergänzt.

Der gesamte Neubau wird als öffentliches Gebäude barrierefrei erschlossen. Die Zugänglichkeit aller Bereiche soll durch eine kontrastierende Gestaltung, ein taktiles Wegeleitsystem und akustische und visuelle Alarmierungen für ausgewählte Bereiche auch für Menschen mit Handicap ermöglicht werden.

Von den bisher erteilten 16 Ingenieurverträgen sind aktuell 12 Aufträge an brandenburgische Unternehmen ergangen. Weiterhin sind 9 von bisher 18 Bauaufträgen an brandenburgische Baufirmen vergeben worden.

Neubau Forschungszentrum 3H der Technischen Universität Cottbus–Senftenberg
Bauherr: BLB im Auftrag des Landes Brandenburg
Architekten: Abelmann Vielain Pock Architekten BDA Berlin
Nutzung: modernes Forschungszentrum mit diversen Laboren, Lehr- und Arbeitsräumen sowie Büros
Ort: Konrad-Wachsmann-Allee 13, BTU Cottbus–Senftenberg, Zentralcampus Cottbus
Hauptnutzfläche: 2.400 Quadratmeter
Bruttogrundfläche: 4.660 Quadratmeter
Bauzeit: März 2018 bis September 2020
Baukosten: 15 Millionen Euro

Über den BLB

Der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) ist der zentrale Partner für die Landesverwaltung Brandenburg bei den Themen Liegenschafts-, Gebäude- und Baumanagement. Als Eigentümer bewirtschaftet er große Teile des Liegenschaftsvermögens des Landes und ist gleichzeitig serviceorientierter Vermieter. Für die Kunden im Land Brandenburg, von der Staatskanzlei über das Justizministerium bis zum Forstamt, für den Bund und bei besonderem Landesinteresse auch für Dritte, managt der BLB Bauprojekte. Weiterhin organisiert er den Fuhrpark der allgemeinen Landesverwaltung Brandenburgs. Durch eine optimale Bewirtschaftung und Verwertung aller Liegenschaften sowie durch die effiziente Planung des Fuhrparks leistet der BLB einen aktiven Beitrag zur Entlastung des öffentlichen Haushalts des Landes Brandenburg.
Weitere Informationen unter www.blb.brandenburg.de.

Kontakt

Dr. phil. Marita Müller
Stabsstelle Kommunikation und Marketing
T +49 (0) 355 69-3206
marita.mueller(at)b-tu.de
Vertreter der BTU, des MWFK, des MdF, der Stadt Cottbus und des BLB feiern das Richtfest für den Neubau des Forschungszentrums 3H, welches große Teile der Fakultät 3 der BTU in einem Gebäude vereinen wird.