BTU-Studentin auf Expedition in Grönland

Luisa Näke hat sich der Klimaforschung verschrieben und beschäftigt sich in ihrer Bachelorarbeit mit den Veränderungen des Höhenprofils der Eiskappen

Man kann in den heißen Sommermonaten an den Badesee radeln, ans Meer fliegen oder aber auf Expedition nach Grönland gehen. Genau das macht BTU-Studentin Luisa Näke.
Zusammen mit Professor Karel Pavelka von der Tschechischen Technischen Universität (CTU) in Prag ist sie Teil der Expedition »Ocean Change – Turn the page«. Ins Leben gerufen hat dieses Projekt der Polarforscher Arved Fuchs. Er unternimmt mit seinem umgebauten Segelschiff »Dagmar Aaen« Expeditionen in polare Gebiete. In diesem Jahr will er damit vor allem auf den Klimawandel und die damit verbundenen Veränderungen im arktischen Raum aufmerksam machen. Die Gruppe wird an der Ostküste Grönlands in der Nähe von Tasiilaq unterwegs sein und photogrammetrische Messungen mit Hilfe einer Drohne am Knud Rasmussen Gletscher durchführen.

Am Freitag, 12. Juli 2019, wird sich Luisa Näke für die dreiwöchige Forschungsreise auf den Weg nach Grönland machen. »Die Sachen sind gepackt. Zu den Ausrüstungsgegenständen zählen neben wetterentsprechender Kleidung auch Messgeräte, Verpflegung und Geräte für die satellitengestützte Kommunikation. Ich bin schon sehr gespannt, was mich erwartet.«

Seitens der BTU ist außerdem Mathematiker Thomas Hitziger vom Fachgebiet Baumechanik und Numerische Methoden in die Organisation involviert. Er war bereits 2015 auf Grönland-Expedition, bei welcher das Höhenprofil erstmals kinematisch vermessen wurde, sodass kontinuierliche Höhendaten für die gesamte Strecke vorliegen. Dies wurde 2017 im Randbereich wiederholt und soll im nächsten Jahr erneut über die ganze Route von 700 km erfasst werden. Als Dozent berichtete er immer derart begeistert von diesem lang angelegten Projekt, dass Luisa Näke neugierig wurde. Nun steht sie kurz vor dem Abschluss ihres Bachelors in Bauingenieurwesen und beschäftigt sich mit eben diesem Bereich der Klimaforschung: »Die großen Eiskappen der Welt, zu denen Grönland gehört, gelten als Sensoren für globale Klimaveränderungen, sodass ein Projekt über längere Zeiträume besonders interessant ist. Jährliche Schwankungen spielen eine kleinere Rolle und der Langzeittrend steht im Vordergrund. In meiner Bachelorarbeit beziehe ich mich hauptsächlich auf die kinematischen Daten von 2015 und 2017 und vergleiche diese. Statische Messungen aus vorangegangenen Expeditionen sind nur punktuell relevant. Die Erkenntnisse aus der Arbeit sollen für die Expedition im Sommer 2020 genutzt werden«, sagt die engagierte Studentin. Auf der diesjährigen Forschungsreise wird sie bei der Erfassung der Daten helfen.

Für das Projekt gibt es eine Zusammenarbeit zwischen der BTU, der CTU in Prag, der TU Dresden sowie der Beuth Hochschule Berlin.

Kontakt

Thomas Hitziger
Baumechanik
T +49 (0) 355 69-2269
Thomas.Hitziger(at)B-TU.De
BTU-Studentin Luisa Näke hat sich bereits im März bei einem Polartraining in der Hardangervidda, einer Hochebene in Norwegen, auf eine Grönland-Expedition vorbereitet