3 Innovative Studienmodelle und Forschendes Lernen

In diesem Maßnahmenpaket werden die drei im ersten Förderzeitraum gebildeten Arbeitsschwerpunkte zur Ausbildung studentischer TutorInnen, zur Weiterentwicklung des Projektstudiums und zur Förderung des wissenschaftlichen Arbeitens fortgeführt. Darüber hinaus wird mit dem Forschenden Lernen ein vierter Schwerpunkt entwickelt.

Betreuungsmodelle mit studentischen TutorInnen

Die im ersten Förderzeitraum entwickelten Module zur Ausbildung von studentischen TutorInnen, welche selbstständig Projekte anderer Studierendengruppen betreuen, werden weiterentwickelt und die Übertragung auf andere Fakultäten geprüft und umgesetzt. Dabei arbeiten die beiden beteiligten Lehrstühle eng zusammen. Zur Kommunikation zwischen TutorInnen und Projektgruppen außerhalb der Präsenzveranstaltungen sowie zur Lehrorganisation wird die vom Maßnahmenpaket 2 betreute Lernplattform Moodle eingesetzt.

Im Fachgebiet Arbeitswissenschaften/Arbeitspsychologie wird das Modul um Inhalte zu interkultureller Kommunikation erweitert, um einer zunehmend heterogenen Studierendenschaft gerecht zu werden.

Am Lehrstuhl Qualitätsmanagement wurde das Modul „Konzepte, Methoden und Techniken zur Projektführung“(KoMeT) entwickelt, welches auf die semesterbegleitende Ausbildung von studentischen TutorInnen setzt und zeitgleich den Praxisbezug verdeutlicht durch die aktive Betreuung von Studierendengruppen durch die TutorInnen. Im aktuellen Förderzeitraum wird die Übertragbarkeit des Modells auf weitere betreuungsintensive Studiengänge  untersucht mit Hilfe von Aufwands- und Best Practice-Analysen sowie der passgenauen Modularisierung von Lehreinheiten.

Weiterentwicklung des Projektstudiums

Weitergeführt wird das studiengangübergreifende Projektstudium nach Vorbild des Cottbusser Modells in verschiedenen Modulen und mit einer engen Verzahnung der Studiengänge Architektur, Stadt- und Regionalplanung sowie Bauingenieurwesen.

Angesichts des hohen Betreuungsaufwandes im Projektstudium stellt sich die Frage, wie ressourcenschonende Modelle zur Durchführung und / oder Unterstützung gestaltet werden könnten. In der zweiten Förderphase sollen daher digitale Medien speziell für den Einsatz im Projektstudium erprobt werden. Da zentrale Aspekte dieser Lernformen Selbstbestimmung, Kooperation und Informationsaustausch sind, müssen die Lehr- und Lernprozesse räumlich und zeitlich flexibilisiert werden. Im Ergebnis werden Funktionalitäten zur Kooperation, Kommunikation und Präsentation entstehen, welche die Selbstorganisation und den Austausch unterstützen, sei es zwischen Studierenden, Lehrenden, innerhalb der Hochschule oder mit Projektpartnern bzw. Forschungsinstitutionen.

Außerdem wird in Kooperation mit dem  Arbeitspaket „Betreuungsmodelle mit studentischen TutorInnen“  der Einsatz von TutorInnen zur Unterstützung der Lehrenden eingeführt. Darüber hinaus werden technische Voraussetzungen geprüft, um in Zusammenarbeit mit dem Maßnahmenpaket 2 mediendidaktische Hilfsmittel einsetzen zu können und die Lernplattform als digitale Grundlage zum Informationsaustausch unter Studierenden, Lehrenden und TutorInnen auszubauen.

Wissenschaftliches Arbeiten

Um Studierende beim Erwerb von Kompetenzen zum Wissenschaftlichen Arbeiten passgenau zu unterstützen, wurden im ersten Förderzeitraum spezifische Lehreinheiten, zum Beispiel zur Schulung des wissenschaftlichen Schreibens und Präsentierens oder zur Arbeit im Labor, entwickelt und angeboten.

Da in der Regel ein Großteil der Masterstudierenden aus anderen Hochschulen an die BTU kommt, gibt es erfahrungsgemäß auch in diesem Bereich sehr inhomogene Vorkenntnisse bei den Studierenden. Anders als im Bachelorstudium haben Masterstudierende jedoch weniger Zeit, eventuelle Lücken auszugleichen und sind auf eine zielgerichtete Unterstützung angewiesen. So sollen in der zweiten Förderphase Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens in Verbindung mit dem Forschenden Lernen in den Fokus rücken.

In einigen Master- Studiengängen steht die (medien-) didaktische Optimierung der laufenden Lehrangebote zum wissenschaftlichen Arbeiten im Fokus. Die dazu angebotenen Module werden ständig verbessert und weiterentwickelt. Teilweise werden diese Kurse als Pflichtmodul in bestimmten Studiengängen verankert. Zusätzlich werden spezielle Kurse für Studierende angeboten, in denen Grundkenntnisse über die wissenschaftliche Arbeit im jeweiligen Fachgebiet vermittelt werden. Die Studierenden werden bei der Abfassung von Studienarbeiten und Vorbereitung von Referaten, der Koordination von studentischen Arbeitsgruppen und wöchentliche Sprechstunden betreut.

Forschendes Lernen

Dieses Arbeitspaket ist im zweiten Förderzeitraum gestartet und entwickelt in den Studiengängen Biotechnologie, Chemie, Physik, Informatik und Informations- und Medientechnik (IMT) Studienprogramme, bei denen Studierende aktiv in Forschungsprojekte externer Kooperationspartner eingebunden sind.

Dazu werden passend zu den Studiengängen unterschiedliche Strategien verfolgt: In der Biotechnologie wird die Internationalisierung z.B. durch die Planung und Durchführung einer Summer School mit chinesischen Austauschstudenten unterstützt. Die bestehenden Kooperationen für studentische Projektarbeiten in den Studiengängen Physik,  Informatik und IMT mit den wichtigsten Instituten in der Region Brandenburg-Berlin-Dresden werden weitergeführt und verstärkt. Darüber hinaus wird im Studiengang Physik ein Forschungsmodul integriert, welches einen neunwöchigen Aufenthalt in einem der zuvor genannten Institute vorsieht.


Das Projekt Exzellenz von Studium und Lehre wird gefördert durch das BMBF-Programm Qualitätspakt Lehre (Förderkennzeichen: 01PL17029).