Franz Anton Dischinger (1887 – 1953) Erfindungen

Liste der Patente

JahrPatent
1928Vorspannen von Bogenbrücken mit Zugband und angehängter Fahrbahn.
1934Vorspannung von Eisenbetontragwerken mit hängewerkartig geführten Zuggliedern.
1940Vorspannung ohne Verbund (1940 Patentanmeldung, 1945 Patentanerkennung).
1940Verminderung des Horizontalschubes einer Dreigelenk-Scheibenbogenbrücke mittels eines vorgespannten Zugbandes.

1928 - Vorspannen von Bogenbrücken mit Zugband und angehängter Fahrbahn

Bei diesem Konstruktionsprinzip wird das Zugband gegen den Fahrbahnlängsträger nach dessen Erhärtung vorgespannt, wodurch Biegemomente im Bogen erheblich gemindert werden. Ein wesentlicher Teil des Konzeptes bildet die Herstellung des formtreuen Zustandes für die Eigengewichtsbelastung. Die erste Anwendung fand das Patent 1928 bei der Saalebrücke Alsleben. 

1934 - Vorspannung von Eisenbetontragwerken mit hängewerkartig geführten Zuggliedern

Dieses Patent ist das Erste für eine Vorspannung ohne Verbund. Dabei erfolgt ein Anspannen gegen den erhärteten Beton. Die Zugglieder werden ohne Verbund außerhalb des Betonquerschnitts geführt. Die Vorspannkraft wird nach dem Prinzip der Formtreue unter Eigengewichtsbeanspruchung bestimmt. Verluste durch Schwinden und Kriechen sollen durch mehrmaliges Nachspannen ausgeglichen werden. Eine dazugehörige Zusatzanmeldung bezieht sich hauptsächlich auf das Anspannen durch Spreizung und Hilfshängegurte im Stützbereich durchlaufender Träger. Die erste Anwendung des Patentes erfolgte bei der Spannbetonbrücke Aue 1935-1937.

1940 - Vorspannung ohne Verbund (1940 Patenanmeldung, 1945 Patentanerkennung)

Die Vorspannung ohne Verbund erfolgt gegen den erhärteten Beton, in Verbindung mit dem Gedanken der formtreuen Vorspannung, angewendet auf den eingespannten Scheibenbogen. Die konstruktive Beeinflussung der Scheibenbogenspannung geschieht durch Gegengewichte oder besonders geführte, vorgespannte Zugbänder mit dem Ziel, den Horizontalschub zu verringern.

1940 - Verminderung des Horizontalschubes einer Dreigelenk-Scheibenbogenbrücke

Die Verminderung des Horizontalschubes einer Dreigelenk-Scheibenbogenbrücke erfolgt mittels eines vorgespannten Zugbandes, das von Widerlager zu Widerlager durchläuft. Sehr flache Bogenbrücken können somit auch auf weniger tragfähigen Kies- und Sandböden gegründet werden. Damit sind auch größte Stützweiten wie etwa 200,0 m bei nur 14,0 m Pfeilhöhe möglich. Die benötigte zulässige Bodenpressung liegt bei 500,0 kN/ m², die Reibungszahl bei 0,35.