Eugen Julius Richard Dyckerhoff (1844 – 1924) Verfasser

José Barahona

Geboren 1981 in Cottbus, aufgewachsen in Santiago de Chile und Cottbus. 2002-2008 Studium der Stadt- und Regionalplanung an der BTU Cottbus mit Abschluss Diplom. Seit 2009 Studium der Architektur (Master) an der BTU Cottbus.

BARAHONA, José: Eugen Julius Richard Dyckerhoff (1844 – 1924), Auf: www.great-engineers.de.  Ein Internetlexikon der Bauingenieure, 2010/ 2012.

„Mein Eugen Dyckerhoff“

Sensibilisiert durch die Vermittlung von architektonischem und städtebaulichem Wissen während meines Erststudiums, schaute ich mir Baustellen sowie die dort aufgestellten Baustellenschilder intensiver an. Hierbei fielen mir immer wieder die Abkürzung DYWIDAG und das damit verbundene Logo mit den weißen Buchstaben „W“ und „D“ auf rotem Grund auf. Erste kleine Recherchen ergaben, dass die Abkürzung DYWIDAG für Dyckerhoff & Widmann AG steht und es sich hierbei um ein international tätiges Bauunternehmen handelt. Im Rahmen des Seminars „Great Engineers“ beschloss ich, mehr über die Gründer, hier insbesondere über einen der Namensgeber des Kürzels DYWIDAG, Eugen Dyckerhoff, zu erfahren.

Die Recherche zur Person Eugen Dyckerhoff gestaltete sich jedoch weit schwieriger, als anfangs vermutet. Bei der Arbeit am Artikel zu Dyckerhoff musste ich feststellen, dass eine Vielzahl teils sehr ausführlicher Literatur zur Firma Dyckerhoff & Widmann existiert, jedoch nur wenig über die Person Eugen Dyckerhoff. Das Wissen über den Menschen Eugen Dyckerhoff sowie seine Motivationen dem Bauen gegenüber sind daher auch in diesem Beitrag recht fragmentarisch. Trotzdem ließ sich ein gewisses Bild der Person Eugen Dyckerhoff gewinnen.

Interessant an der Person Eugen Dyckerhoff ist, dass er eine Person war, die mit viel Leidenschaft an die Dinge heranging. Obwohl er nur eine kaufmännische Ausbildung hatte, besaß er ein hohes technisches Verständnis. Gepaart mit seinem steten Willen nach Verbesserung und der Tatsache sich mit Bestehendem nicht zufrieden zu geben, schaffte er es, aus einem anfänglich kleinen Hersteller von Zementwaren ein international tätiges Unternehmen mit einem ausgezeichneten Ruf zu schaffen. Dabei war er jedoch niemand, der nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht war, sondern stellte bereitwillig und detailliert seine Ergebnisse, die er während seiner Experimente gesammelt hatte, einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Ebenso leidenschaftlich, wie er gegenüber seinem Unternehmen war, setzte er sich für den Deutschen-Beton-Verein ein, dessen Vorsitz er kurz nach der Gründung von 1899 bis 1911 innehatte. Hier engagierte er sich in verschiedenen Gremien und Ausschüssen, um seine Ideen voranzubringen. Die Kombination seiner persönlichen Eigenschaften und sein Werk machen Eugen Dyckerhoff in meinen Augen zu einem großen, aber auch wenig bekannten Unternehmer und einem „Great Engineer“ des 19. Jahrhunderts.