Heinz Isler (1926 – 2009) Projekte

Diese Liste soll einen Überblick über die geschaffenen Bauwerke und Projekte Islers geben. Trotz ihres Umfanges kann sie sicher nicht als vollständig gelten, denn Heinz Isler plante und realisierte ca. 1‘400  Schalentragwerke [RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 7; ZUZWIL 2009]. Seine Schalen wurden häufig für Fabriken und Lagerhallen verwendet. Doch darüber hinaus entstanden mit ihnen viele Gartencenter, Sportanlagen (zumeist Tenniscenter) und Hallenbäder. In die Kategorie besondere Sonderbauten fallen Autobahnraststätten, Theater und Kirchen. Islers Schalen fanden also vielfältige Anwendung. Häufig arbeitete Isler mit den gleichen Architekten zusammen. Genannt seien hier beispielsweise Michael Balz (vor allem: Theaterbauten), J.A. Copeland (vor allem: Sportzentren (Tennishallen)) und Roger Taillibert (Chamonix-Mont-Blanc, Region Rhône-Alpes, Frankreich: Hallenbad, Schulungszentrum, Bibliothek). Quellen der Projektübersicht sind alle für den Artikel genutzten Literaturen, insbesondere aber RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 97-101.

Eine tabellarische Übersicht
BaujahrBezeichnungOrtWeitere Informationen
1952Schalensheds mit Vorspanngliederno.A.
1954Gold- und SilberscheideanstaltPforzheim, Baden-Württemberg, DeutschlandGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Produktionsstätte (Fabrikgebäude).
1954-1955Konzertsaal im Hotel KreuzLangenthal, Kanton Bern, SchweizGebäudetyp: Kulturgebäude/ Konzertgebäude.
1955Hallen für Glas TröschThunstetten/ OT Bützberg, Kanton Bern, SchweizErste Anwendung Islers Buckelschalen bei einem Industriebau.
[BÖSIGER 2010, S. 34]
1956Fabrikgebäude der Firma Blaser (chemische Fabrik)Rüegsau, Kanton Bern, SchweizGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Produktionsstätte (Fabrikgebäude).
1956Schwimmbad aus Polyester und Glasfaser für das Motel LosoneLosone, Kanton Tessin, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Schwimmbad.
1956-195933 Buckelschaleno.A.Abmessungen: 14 m x 20 m bis 22 x 22 m. [RAMM/ SCHUNCK 1986, S. 97]
1958Wollspinnerei HuttwilHuttwil, Kanton Bern, SchweizGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Produktionsstätte (Fabrikgebäude).
Abmessungen: 15 Schalen je 14 m x 20 m.
1959-1960Autohaus Fa. MoserThun, Kanton Bern, SchweizGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Geschäftsgebäude (Autohaus).
1959-1964Versandhalle Coop
(auch: Lager- und Verteilerhalle COOP, Kuppelhalle COOP in Wangen bei Olten)
Wangen bei Olten, Kanton Solothurn, SchweizGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Lagerhaus.
Abmessungen: 54 m x 58 m [RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 50] bzw. 54 m x 59 m [BÖSIGER 2010, S. 34].
1960TankstellendachThun/ OT Gwatt, Kanton Bern, Schweiz[BÖSIGER 2010, S. 27]
1960-1964163 Buckelschaleno.A.Abmessungen zumeist: 20 m x 20 m und 22 m x 22 m.
1960-1964Schalentyp „Freie Form 29“o.A.[RAMM/ SCHUNCK 1986, S. 97]
1961-1962Gartencenter Wyss
(auch: Wyss Garden Center)
Zuchwil, Kanton Solothurn, SchweizaGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Groß- und Einzelhandel (Gartencenter).
Firma: Wyss Söhne AG.
Das Dach des Gartencenters Wyss gilt als die erste wirklich große Schale Islers.
Abmessungen/ überdeckende Fläche durch die Dachschale: ca. 25 m x 25 m, ca. 650 m².
1963Centro Coop
(auch: Cooperativa di consumo Biasca)
Biasca, Kanton Tessin, SchweizGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Groß- und Einzelhandel (Supermarkt). 
Abmessungen/ überdeckende Fläche durch die Dachschale: ca. 440 m².
1964„Islers Bürohaus“Burgdorf, Kanton Bern, SchweizGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Bürogebäude.
19645 verschiebbare Dächer über Turbinen des RheinkraftwerksBad Säckingen, Baden-Württemberg, Deutschland
(Bei BÖSIGER 2010 nur Säckingen genannt. Vermutlich gleichzusetzen mit Bad Säckingen.)
Material: Kassetten-Hohlplatten aus Polyester, lichtdurchlässig und leicht.
[BÖSIGER 2010, S. 27]
1964Jaccaz
(Vermutlich: Logistikcenter, Büro-, Lager- und Gewerbehaus im Industriegebiet von Regensdorf. Eigentümer und Vermieter: Immobilien-Treuhand Helene Jaccaz-Buchs GmbH.)
Regensdorf, Kanton Zürich, SchweizAbmessungen: 29 x 15,5 m x 15,5 m.
1964Migros-Supermarkt
(auch: Migros Mercato, Verkaufszentrum Soc. Migros. Ticino)
Bellinzona, Kanton Tessin, SchweizGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Groß- und Einzelhandel (Supermarkt).
Abmessung: 961 m².
1965Dachschale für die Firma Kilcher
(auch: Kilcherschale, "Vierfüssler" der Fabrikationshalle Kilcher [ZUZWIL 2009])
Recherswil, Kanton Solothurn, SchweizGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Produktionsstätte (Fabrikgebäude).
Vierpunktgestützte Schale mit freien Rändern. 
Abmessungen/ überdeckende Fläche: 25,3 m x 25,3 m.
1965-196672 Buckelschaleno.A.[RAMM/ SCHUNCK 1986, S. 97]
1965-1966Truffaut Plaisir
(auch: Truffaut Garten-Center, Centre Florélites; früher: Les Florélites Clause, Florélites L. Clause SA)
Plaisir, Region Île-de-France, FrankreichGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Groß- und Einzelhandel (Gartencenter).
Die Gartencenter-Kette Les Florélites Clause wurde 1987 durch Truffaut übernommen. Isler plante eine Reihe an Schalen für die Gartencenter-Kette.
Schale: fünfeckige freie Form.
Abmessungen: diagonale Spannweite: 40,7 m.
1967EGO WerkeVolketswil, Kanton Zürich, SchweizAbmessungen: 15 m x 15 m.
1967Heilig-Geist-KircheLommiswil, Solothurn, SchweizGebäudetyp: Sakralgebäude/ Kirche.
1967-1969124 Buckelschaleno.A.Abmessungen: zwischen 15 m x 15 m und 30 m x 30 m.
1967-1968 (1971)Olympiapark MünchenMünchen, Bayern, DeutschlandGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte.
Mitwirkung als Fachplaner am Wettbewerbsentwurf für den Olympiapark im Rahmen der Planungen für die Olympischen Spiele von 1972  im Team des Stuttgarter Büros Behnisch und Partner. Anschließende Mitarbeit vor allem an der Planung des Stadionrunds.
1968Labor und Versuchshalle der Gips-Union AGBex, Kanton Waadt, Schweiz
1968Autobahnraststätte Deitingen-Süd
(auch: Tankstelle Deitingen an der N1 Bern-Zürich, Tankstelle der Autobahnraststätte Deitingen)
Deitingen, Kanton Solothurn, SchweizGebäudetyp: Verkehrsbau/ Autobahnraststätte und Tankstelle.
Die N1 (= Nationalstraße 1) entspricht in etwa der A1 (= Autobahn) und verbindet die Orte Bern und Zürich.
Schalenpaar. Abmessungen/ überdeckende Fläche: ca. 32 m x 26 m (pro Schale).
Raststätte wird im Jahr 2000 unter Denkmalschutz gestellt. [RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 101]
1968Wohnraumüberdachung, Knoch R.Klagenfurt, Kärnten, ÖsterreichHyperboloidschale. Abmessungen/ überdeckte Fläche: 140 m².
1969Verkaufs- und Ausstellungszentrum Florélites L. Clause SA [RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 98]
(heute: Truffaut Bois?)
La Ville du Bois, Region Île-de-France, FrankreichGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Groß- und Einzelhandel (Gartencenter).
Die Gartencenter-Kette Les Florélites Clause wurde 1987 durch Truffaut übernommen. Isler plante eine Reihe an Schalen für die Gartencenter-Kette.
Schale: fünfeckige Form.
Abmessungen: diagonale Spannweite: 48,8 m.
1969-1970Büro- und Fabrikationsgebäude der Firma Sicli
(auch: Fabrikhalle Sicli, Gebäude der Sicli Company, Bâtiment de la Sicli Company)
Genf, Kanton Genf, SchweizGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Bürogebäude und Produktionsstätte (Fabrikgebäude für Feuerlöscher).
1970-1971Hallenbad des Richard-Bozon-SportzentrumsChamonix-Mont-Blanc, Region Rhône-Alpes, FrankreichGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Schwimmbad (Hallenbad).
Architekt: Roger Taillibert
1970-1971151 Buckelschaleno.A.
1970-1971Daimler Benz AG VorführungshalleSindelfingen, Baden-Württemberg, DeutschlandSindelfingen, Baden-Württemberg, DeutschlandSchale: sechseckiger Grundriss.
Abmessungen: Spannweite diagonal: 51 m.
1970-1971Villa CamolettiGenf, Kanton Genf, SchweizSchalen: Hyperboloidschalen.
Abmessungen: Spannweite: 20 m.
1970-1971 (1973?)Gartencenter von Camorino
(auch: Bürgi Garden Center, Garden Center Bürgi)
Camorino, Tessin, SchweizGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Groß- und Einzelhandel (Gartencenter).
1970-1974Kletterplastik von M. Angel Duarte im Schwimmbad TramelanTramelan, Kanton Bern, SchweizM. Angel Duarte (*1930), spanischer Künstler, lebend in Sion, Kanton Wallis, Schweiz.
Isler verantwortlich für Standsicherheit, Material und Herstellung.
[BÖSIGER 2010, S. 27]
1972-1974117 Buckelschaleno.A.Abmessungen: bis 34 m x 34 m.
1972-1974Hallenbad des Hotels Splendide Royal
(auch: Hotel Splendide Royal – Schwimmbad)
Lugano, Kanton Tessin, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Schwimmbad (Hallenbad).
Abmessung: 16 m x 16 m.
1972-1974Hallenbad, Marisella SALugano-Casarate, Kanton Tessin, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Schwimmbad (Hallenbad).
Abmessung: Spannweite: 30,8 m.
1972-1974Ecole Nationale de Ski et d’Alpinisme (ENSA)Chamonix-Mont-Blanc, Region Rhône-Alpes, FrankreichChamonix-Mont-Blanc, Region Rhône-Alpes, FrankreichGebäudetyp: Schulungszentrum.
Architekt: Roger Taillibert
1972-1974Verkaufs- und Ausstellungszentrum Florélites L. Clause SA [RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 98]
(heute: Truffaut Toulouse?)
Toulouse, Region Midi-Pyrénées, FrankreichGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Groß- und Einzelhandel (Gartencenter).
Die Gartencenter-Kette Les Florélites Clause wurde 1987 durch Truffaut übernommen. Isler plante eine Reihe an Schalen für die Gartencenter-Kette.
Schale: fünfeckige Form.
Abmessungen: diagonale Spannweite: 32,2 m.
1972-1974Verkaufs- und Ausstellungszentrum Florélites L. Clause SA [RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 98]
(heute: Truffaut Rennes?)
Rennes, Region Bretagne, FrankreichGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Groß- und Einzelhandel (Gartencenter). Die Gartencenter-Kette Les Florélites Clause wurde 1987 durch Truffaut übernommen. Isler plante eine Reihe an Schalen für die Gartencenter-Kette.
Schale: fünfeckige Form.
Abmessungen: diagonale Spannweite: 32,2 m.
1972-1974Verkaufs- und Ausstellungszentrum Florélites L. Clause SA [RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 98]
(heute: Truffaut Bordeaux?)
Bordeaux, Region Aquitanien, FrankreichGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Groß- und Einzelhandel (Gartencenter).
Die Gartencenter-Kette Les Florélites Clause wurde 1987 durch Truffaut übernommen. Isler plante eine Reihe an Schalen für die Gartencenter-Kette.
Schale: fünfeckige Form.
Abmessungen: diagonale Spannweite: 32,2 m.
1972-1974Fabrikgebäude der Blaser Swisslube AG
(auch: Blaser – Chemische Fabrik)
Rüegsau, Kanton Bern, SchweizGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Produktionsstätte (Fabrikgebäude) und Lagerhaus.
Schalen: Buckelschalen.
Abmessungen: 2 x 34 m x 34 m, 1 x 27 m x 34 m.
1972-1974Statische Berechnung der Stahlkonstruktion für die Trichterschirme der Bundesgartenschau in KölnKöln, Nordrhein-Westfalen, DeutschlandAbmessungen: Durchmesser: 17 m, Höhe: ca. 8 m.
1975Verkaufs- und Ausstellungszentrum Florélites L. Clause SA [RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 99]
(heute: Truffaut Moisselles?)
Moisselles, Region Île-de-France, Frankreich
(Bei RAMM/ SCHUNCK 2002 auf Seite 99 Moiselles geschrieben. Vermutlich gleichzusetzen mit Moisselles.)
Gebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Groß- und Einzelhandel (Gartencenter).
Die Gartencenter-Kette Les Florélites Clause wurde 1987 durch Truffaut übernommen. Isler plante eine Reihe an Schalen für die Gartencenter-Kette.
Schale: fünfeckige Form.
Abmessungen: diagonale Spannweite: 48,8 m.
1975Bibliothek von Chamonix-Mont-Blanc 
(auch: Gemeindezentrum mit Bibliothek, Chamonix)
Chamonix-Mont-Blanc, Region Rhône-Alpes, FrankreichGebäudetyp: Kulturgebäude/ Bibliothek.
Architekt: Roger Taillibert.
1975Freizeitzentrum und Tanzschule, ChurChur, Kanton Graubünden, SchweizGebäudetyp: Kulturgebäude/ Kulturzentrum.
1975Café-Restaurant WiesentalstraßeChur, Kanton Graubünden, SchweizGebäudetyp: Gaststättengebäude/ Café und Restaurant.
1975-197943 Buckelschaleno.A.
1976Monument im Hafen von PullyPully, Kanton Waadt, SchweizPlastik von  dem in Sion, Kanton Wallis, Schweiz lebenden spanischen Künstler M. Angel Duarte (*1930).
Schale aus armiertem Spezialmörtel in der Form eines Segels.
1976Ausstellungszentrum Florélites L. Clause SA [RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 99]
(heute: Truffaut Saint-Fargeau-Ponthierry?)
Saint-Fargeau-Ponthierry, Region Île-de-France, Frankreich
(Bei RAMM/ SCHUNCK 2002 auf Seite 99 Ponthierry geschrieben. Vermutlich gleichzusetzen mit Saint-Fargeau-Ponthierry.)
Gebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Groß- und Einzelhandel (Gartencenter).
Die Gartencenter-Kette Les Florélites Clause wurde 1987 durch Truffaut übernommen. Isler plante eine Reihe an Schalen für die Gartencenter-Kette.
Schale: fünfeckige Form.
Abmessungen: diagonale Spannweite: 48,8 m.
1976Verkaufs- und Ausstellungszentrum Florélites L. Clause SA [RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 99]
(heute: Truffaut Laval?)
Laval, Region Pays de la Loire, FrankreichGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Groß- und Einzelhandel (Gartencenter).
Die Gartencenter-Kette Les Florélites Clause wurde 1987 durch Truffaut übernommen. Isler plante eine Reihe an Schalen für die Gartencenter-Kette.
Schale: fünfeckige Form.
Abmessungen: diagonale Spannweite: 32,2 m.
1976/ 1977Plastik von M. Angel Duarte auf dem Gelände der St-Guérin SchuleSion, Kanton Wallis, SchweizDrei hyperbolische Schalen aus armiertem Spezialmörtel.
M. Angel Duarte (*1930), spanischer Künstler, lebend in Sion, Kanton Wallis, Schweiz.
[BÖSIGER 2010, S. 27]
1976-1990Theater unter den Kuppeln
(auch: Tribünenüberdachung des Naturtheaters Stetten auf der Filder)
Leinfelden-Echterdingen/ OT Stetten auf den Fildern, Baden-Württemberg, DeutschlandGebäudetyp: Kulturgebäude/ Theaterbau (Zuschauertribünenüberdachung (1976), Ballettsaal (1979), Musicalsaal (1988))
Architekt: Michael Balz.
Tribünenüberdachung: Überbaute Fläche: ca. 500 m².
Musicalsaal: trapezförmig, 22 m x 19 m.
1977Truffaut Villeparisis
(auch: Centre Florélites; früher: Les Florélites Clause)
Villeparisis, Region Île-de-France, FrankreichGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Groß- und Einzelhandel (Gartencenter).
Die Gartencenter-Kette Les Florélites Clause wurde 1987 durch Truffaut übernommen. Isler plante eine Reihe an Schalen für die Gartencenter-Kette.
Abmessungen: diagonale Spannweite: 48,8 m.
1977Häuser für ein Künstlerdorf
(auch: Künstlerateliers in Ponthierry)
Saint-Fargeau-Ponthierry, Region Île-de-France, FrankreichGebäudetyp: Wohnungsbau (?). 
2 Kugelhäuser mit je 34 m²; Doppelkammer Ballonschalung. [SCHUNCK 2003, S. 93; RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 99]
1977Markthalle [RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 99]
„oder“ 
Häuser für eine Siedlung im mittleren Osten [SCHUNCK 2003, S. 93]
Riyadh, Saudi-Arabien43 Kugelschalen.
1977-1978Theater in Grötzingen
(auch: Naturtheater Aichtal-Grötzingen)
Aichtal-Grötzingen, Baden-Württemberg, DeutschlandGebäudetyp: Kulturgebäude/ Theaterbau.
Architekt: Michael Balz.
1978Sportzentrum Düdingen
(auch: Tennishallen Düdingen)
Düdingen, Kanton Freiburg, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte (Tennishalle).
Architekt: J.A. Copeland.
Abmessungen: 3 x 18,6 m x 47 m.
1978Hallenbad des Sportzentrums HeimbergHeimberg, Kanton Bern, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Schwimmbad (Hallenbad).
Schale: Freiformschale.
Abmessungen: 32,5 m x 32,5 m.
1978Tennishalle des Sportzentrums HeimbergHeimberg, Kanton Bern, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte (Tennishalle).
Architekt: J.A. Copeland.
Abmessungen: 4 x 18,6 m x 47 m.
1978Tennishalle Grenchen AGGrenchen, Kanton Solothurn, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte (Tennishalle).
Abmessungen: 4 x 17,3 m x 47 m.
1978Tennishallen La Chaux-de-FondsLa Chaux-de-Fonds, Kanton Neuenburg, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte (Tennishalle).
Abmessungen: 2 x 18,6 m x 47 m.
1978Clubhaus des Tennisclubs AarwangenAarwangen, Kanton Bern, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte (Clubhaus).
Schale: Kugelhaus.
1979Plastik von M. Angel Duarte Sion, Berufsschule „Hard“
(auch: Monument im Bildungszentrum Weststrasse, Langenthal)
Langenthal, Kanton Bern, SchweizAcht hyperbolische Paraboloide aus armiertem Spezialmörtel.
M. Angel Duarte (*1930), spanischer Künstler, lebend in Sion, Kanton Wallis, Schweiz.
1980Haus BalzLeinfelden-Echterdingen/ OT Stetten auf den Fildern, Baden-Württemberg, DeutschlandGebäudetyp: Wohnungsbau/ Einfamilienhaus.
Architekten: Michael und Eva Balz.
Schale: Kleeblattförmig.
1980TennishalleCrissier, Kanton Waadt, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte (Tennishalle).
Abmessungen: 5 x 18,6 m x 47 m.
1980TennishalleBurgdorf, Kanton Bern, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte (Tennishalle).
Abmessungen: 4 x 17,75 m x 47 m.
1980Tenniszentrum DreilindenLangenthal, Kanton Bern, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte (Tennishalle).
Abmessungen: 4 x 18,6 m x 47 m.
1980-198543 Buckelschaleno.A.[RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 99]
1981Verkaufs- und Ausstellungszentrum, Foncierère Agricole de ServonServon (bei Paris?), Region Île-de-France, Frankreich
(Bei RAMM/ SCHUNCK 2002 auf Seite 99 Servon geschrieben. Vermutlich gleichzusetzen mit Servon Zac De L Orme Rond, 77170, bei Paris und gelegen an der RN 19.)
Gebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Groß- und Einzelhandel (Gartencenter).
Schale: Fünfeckiger Grundriss.
Abmessungen: diagonale Spannweite: 32,2 m.
1981Hallenbad Brugg
(auch: Badi Brugg)
Brugg, Kanton Aargau, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Schwimmbad (Hallenbad). Abmessungen: 35 m x 35 m.
1981Tenniszentrum EmmenEmmen, Kanton Luzern, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte (Tennishalle).
Abmessungen: 4 x 18,6 m x 47 m.
1982Tennis- und Freizeitzentrum Brühl
(auch: Sportzentrum „Brühl“)
Solothurn, Kanton Solothurn, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte (Tennishalle).
Architekt: J.A. Copeland.
Abmessungen: 6 x 17,75 m x 47 m.
1982Tenniszentrum „Paradies“Allschwil, Kanton Basel-Landschaft, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte (Tennishalle).
Abmessungen: 4 x 18,6 m x 47 m.
1983Meret Oppenheim-Brunnen, WaisenhausplatzBern, Kanton Bern, SchweizMitarbeit Islers an der Realisierung des Brunnens. 
[BÖSIGER 2010, S. 28-29]
1983Tennis- und SquashhallenSion, Kanton Wallis, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte (Tennishalle).
Abmessungen: 4 x 18,6 m x 47 m
1983/ 1984Tenniszentrum La Tène
(auch: Tennis- und Squashhallen Marin)
La Tène/ OT Marin-Epagnier, Kanton Neuenburg, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte (Tennishalle).
Architekt: J.A. Copeland.
Abmessungen: 5 x 18,6 m x 47 m.
1985Gerster HärtereiEgerkingen, Kanton Solothurn, SchweizAbmessungen: 6 x 19,76 m 22,56 m.
1986Verschiedene Industrieschaleno.A.[RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 100]
1986VillaGenf, Kanton Genf, SchweizSchalen: Vier sich gegenseitig abstützende Hyperboloidschalen
1986Fr. Blaser AG, KieswerkHasle bei Burgdorf, Kanton Bern, SchweizAbmessungen: 8 x 15 m x 15 m.
1986W. Bösiger AG, Erweiterung WerkhofLangenthal, Kanton Bern, SchweizAbmessungen: 5 x 20 m x 20 m.
1986Müller GbR, Grosso KG, Lager- und VertriebshalleStaufenberg/ OT Escherode, Niedersachsen, DeutschlandGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Lagerhaus.
Abmessungen: 9 x 20 m x 20 m.
1986-198741 Buckelschaleno.A.[RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 100]
1987Fliegermuseum Dübendorf
(auch: Flieger- und Flabmuseum Dübendorf, Luftwaffenmuseum Dübendorf)
Dübendorf, Kanton Zürich, SchweizGebäudetyp: Kulturgebäude/ Museum.
Architekt: J.A. Copeland.
Abmessungen: 4 x 18,6 m x 51,7 m.
1987Wohnhaus OberönzHerzogenbuchsee/ OT Oberönz?, Kanton Bern, SchweizWohnungsbau.
Schalen: 5 Schalengewölbe.
1987-1991Norwich Sports Village HotelNorwich, England, UKGebäudetyp: Gaststättengebäude/ Hotel sowie Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte (Tennis- und Sporthallen (1987) und Schwimmbad (Hallenbad (1988)).
Architekt: J.A. Copeland.
Abmessungen: 9 x 18,6 m x 47 m.
1991-200041 Buckelschaleno.A.[RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 100]
1993Europapark Rust
(auch: Europa-Park Rust)
Rust, Baden-Württemberg, DeutschlandDrei Schalendächer in Kleeblattform.
1993Tennishalle Grenchen AG, Erweiterung mit zwei SchalenGrenchen, Kanton Solothurn, SchweizGebäudetyp: Sport- und Freizeitanlage/ Sportstätte (Tennishalle).
Abmessungen: 2 x 17,3 m x 47 m (Erweiterungsbau), 4 x 17,3 m x 47 m (Ursprungsbau von 1978).
1994Formex AGBubendorf, Kanton Basel-Landschaft, SchweizAbmessungen: 2 x 39,1 m x 39,1 m.
1996Buseinstellhalle, SWEG, Südwestdt. Verkehrs AG, Lahr, DeutschlandMüllheim, Baden-Württemberg, DeutschlandGebäudetyp: Verkehrsbau/ Parkhaus (Garage)
Abmessungen: 2 x 30,87 m x 31,68 m.
1996Triebwagenabstellhalle, SWEGEndingen (am Kaiserstuhl?), Baden-Württemberg, DeutschlandGebäudetyp: Verkehrsbau/ Parkhaus (Garage)
Abmessungen: 3 x 18,2 m x 18,2 m.
1996-1998Neuer Hauptbahnhof von Stuttgart/ Projekt DB 21 (Stuttgart 21). Isler als FachgutachterStuttgart, Baden-Württemberg, DeutschlandGebäudetyp: Verkehrsbau/ Bahnhof.
Heinz Isler wird als Fachgutachter für die Gewölbekonstruktion beim wettbewerbsgewinnenden Projekt von Ingenhoven, Overdiek und Partner (heute: Ingenhoven Architects) herangezogen.
1998-1999Bürogebäude W. Bösinger AGLangenthal, Kanton Bern, SchweizGebäudetyp: Wirtschaftsgebäude/ Bürogebäude.
1999-2000Neuer Hauptbahnhof von Stuttgart/ Projekt DB 21 (Stuttgart 21). Isler als FachberaterStuttgart, Baden-Württemberg, DeutschlandGebäudetyp: Verkehrsbau/ Bahnhof.
Isler wird als Fachberater für die Schalenkonstruktion herangezogen.
2000Gerstner Härterei AGEgerkingen, Kanton Solothurn, SchweizAbmessungen: 4 x 19,76 m x 22,56 m; 2 x 19,70 m x 22,56 m.
2000Umbau des Restaurants der Autobahnraststätte Deitingen-SüdDeitingen, Kanton Solothurn, SchweizIm gleichen Jahr wurde die Raststätte von 1968 durch den Denkmalschutz des Kantons Solothurn unter Denkmalschutz gestellt.
[RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 101]

Kommentierte Projekte

Autohaus Fa. Moser, Thun, Kanton Bern, Schweiz, 1959-1960

Daten zum Projekt im Überblick

Bauzeit:1959-1960
Planung:J. Höhn, Heinz Isler
Bauwerk:1 L-förmiger Bau (Werkstatt, Büros, Lager, Ausstellungsraum), 
1 I-förmiger Bau (Motorfahrzeugkontrolle)
Tragwerk:6 Buckelschalen

Das Autohaus ist eine der ersten Anwendungen eines später oft wiederverwendeten Tragsystems – die Buckelschale. Dieser L-förmige Bau besteht aus vier Schalen mit je 20 m x 22 m für Werkstatt, Büros, Lager und Ausstellungsraum sowie zwei Schalen für die kantonale Motorfahrzeugkontrolle. Eine Besonderheit ist die gute Ausleuchtung der Ausstellungshalle durch die Oberlichter, welche einen Durchmesser von fünf Meter besitzen. Isler erreichte die erforderliche Wirtschaftlichkeit der Konstruktion durch das Wiederverwenden wesentlicher Teile der Schalungskonstruktion innerhalb des Bauwerks selbst und später in anderen Bauten. Als Schalungssystem werden die wiederverwertbaren Schalungsbinder, bestehend aus gekrümmten und verleimten Brettschichtträgern, verwendet (Abb. 3.07). Darauf kommen Holzwolleleichtbauplatten zu liegen. Sie bilden die Schalungshaut, welche als verlorene Betonschalung für die Wärme- und Schalldämmung verantwortlich sind. Eine weitere Besonderheit ist die in den Randträgern eingebrachte Spannbewehrung (Abb. 3.08). In der Schale selbst liegt die Netzbewehrung schlaff.

Versandhalle Coop, Wangen bei Olten, Kanton Solothurn, Schweiz, 1959-1964

Daten zum Projekt im Überblick

Bauzeit:1959 [BÖSIGER 2010, S. 35]/ 1960 [RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 50] - 1964
Planung:VSK Architekturbüro,
Architekturbüro Frei,
Emch & Berger,
H. Hassdorf,
Weder & Prim,
Heinz Isler
Weitere Bezeichnungen 
in der Literatur:
Lager- und Verteilerhalle COOP, 
Kuppelhalle COOP in Wangen bei Olten.
Bauwerk (Versandhalle):Abmessungen: 54 m x 58 m [RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 50] bzw. 54 m x 59 m [BÖSIGER 2010, S. 34],
Grundfläche: ca. 3‘200 m², 
Scheitelhöhe: 15 m.
Tragwerk:1 Buckelschale (Versandhalle),
Sheddach (Lagerhalle)

Die bis heute größte Buckelschale Islers ist die der Versandhalle der Firma COOP in Wangen bei Olten im schweizerischen Kanton Solothurn. Randgestützt und stützenfrei überdeckt sie bei Seitenlängen von 54 m und 58 m (54 m x 59 m [BÖSIGER 2010, S. 34]) eine Grundfläche von ca. 3‘200 m². Die Geometrie der Schale wurde in aufwendigen Modellversuchen ermittelt. Zunächst untersuchte man das Beulverhalten der Schale und die erforderliche Vorspannung in den Randträgern. Von ihrer richtigen Dimensionierung hängen die Rissfreiheit und die damit verbundene Dichtheit des Daches ab. Die Schalung wurde analog der kleineren Buckelschalen aus Brettschichtbindern mit Holzwolleplatten hergestellt. Jeder Holzbinder hatte eine andere Form. Dadurch entstand aus dieser natürlichen Formfunktion ein harmonisches Bild. Gegossen wurde die Schalung mit verzögerndem  Beton, der mit Zusätzen versehen war, um die erforderliche Plastizität zum Verdichten und die Steifigkeit gegen Abrutschen zu erreichen. Damit die Schale eventuelle Sonderbeanspruchungen aufnehmen kann, wurde eine obere und untere Lage Bewehrung kreuzweise verlegt. Die siebzehn Oberlichtöffnungen (Abb. 3.10) sind so auf dem Dach angeordnet, um einerseits eine durchgängig gleichmäßige Belichtung zu ermöglichen und andererseits die statischen Querschnitte nicht unnötig zu vergrößern. In der Dachaufsicht kann man gut in den Bereichen zwischen den Oberlichtern die ideellen Druckbögen erkennen, die von den Eckpunkten spannend, in der Dachebene gelegen, die Hauptlasten tragen. Der geräumige stützenfreie Innenraum (Abb. 3.11) bietet ein Höchstmaß an Flexibilität und ermöglicht das direkte Befahren der Halle mit Eisenbahnwagons und eine problemlose Anpassung der Einrichtung an die Erfordernisse. Das Gebäude war somit sehr zukunftsorientiert konzipiert.

Gartencenter Wyss, Zuchwil, Kanton Solothurn, Schweiz, 1961-1962

Daten zum Projekt im Überblick

Bauzeit:1961-1962
Planung:Heinz Isler
Weitere Bezeichnungenin der Literatur:Wyss Garden Center.
Bauwerk:Abmessungen: ca. 25 m x 25 m,
Grundfläche: ca. 650 m².
Tragwerk:Freiformschale auf vier Auflagern. 
Schalendicke: 70 mm, Gewicht pro Quadratmeter: ca. 300 kg/ m².

Das Wyss Gartencenter zählt zu den ersten Freiformschalen von Heinz Isler (Abb. 3.12). Es gilt als „Wahrzeichen Zuchwils“ und als erste wirklich große Schale Islers. Der zu dieser Zeit in der Schweiz wenig bekannte Konstruktionstyp war Islers Eintritt in den spannenden Bereich der freien Formen. Dennoch ist die Schale geometrisch. Sie basiert auf der Grundform des Kreises, allerdings ist es eine Mischung aus Kreisen, die so balanciert sind, dass niemand merkt, dass es eine geometrische Schale ist. Obwohl man eine Vielzahl an Islers Schalen aus Sichtbeton fertigte, wurde hier die Außenseite weiß gestrichen. Es gab zwei Gründe dafür. Aus Reklamegründen für das Unternehmen sollte das Weiß im Kontrast zur dahinterliegenden Landschaft stehen, den wunderschönen, schwarzen Berghängen des nahen Jura-Gebirgszuges. Des Weiteren wusste Isler durch seine zahlreichen Laborexperimente an physikalischen Modellen, dass es kleine Spannungsbereiche innerhalb der Oberfläche gab, da die Schalenform nicht im Hängemodell ermittelt wurde. Somit bestand die Gefahr, dass der Beton Risse bekommen könnte. Folglich schützt der Anstrich zusätzlich vor Korrosion der Bewehrung und reduziert die Möglichkeit, dass Regenwasser in die Hülle des Gebäudes eindringt. Die Schalung wurde durch gekrümmte Fachwerkträger unterstützt, die auf drei gebogenen und beschichteten Holzbalken platziert waren. Isler wusste, dass das handelsübliche Gerüst normalerweise für das Tragen schwerer Lasten konzipiert wurde. Allerdings betrug die totale Traglast der dünnen Schalen Islers einschließlich der Dämmung, Schalung und Balken nur ca. 300 kg/m². Somit war dieses typische Baugerüst ausreichend. Um das gekrümmte Profil der Schale zu formen, wurden dünne Holzbretter in regelmäßigen Abständen entlang der Balken oder Träger platziert, worauf man die Dämmung (üblich Holzwolleplatten) anbrachte (Abb. 3.13).

Autobahnraststätte Deitingen-Süd, Deitingen, Kanton Solothurn, Schweiz, 1968

Daten zum Projekt im Überblick

Bauzeit:1968 (seit 2000 unter Denkmalschutz [RAMM/ SCHUNCK 2002, S. 101])
Planung:Heinz Isler
Weitere Bezeichnungenin der Literatur:Tankstelle Deitingen an der N1 Bern-Zürich, 
Tankstelle der Autobahnraststätte Deitingen.
Bauwerk:Abmessungen: 2 dreieckige Schalenflügel mit ca. 26 m x 32 m,
Spannweite (pro Schale): 30 m.
Tragwerk:Drei Auflager pro Schale.
Schalendicke: 100-120 mm.

Die Raststätte mit Tankstelle in Deitingen im Kanton Solothurn war das erste Autobahnrestaurant des Unternehmens Mövenpick in der Schweiz (Abb. 3.14). Islers Bauwerk erinnert an einen Vogel mit ausgebreiteten Schwingen, sogenannte Betonflügel. Allerdings wurde das Thema der Möwen und somit das Firmenkennzeichen von Mövenpick von Heinz Isler bestritten. Die beiden Schalen vermitteln eine Ästhetik der Schwerelosigkeit und Dynamik und stellen mit ihrer schlichten Eleganz, ihrer selbstverständlichen Form und betonten Filigranität den Zeitgeist der späten sechziger Jahre dar. Dieses Bauwerk wird als maßgebende Ingenieurleistung des 20. Jahrhunderts bezeichnet, mit der unverhüllten Materialstruktur und ausdrucksstarken geometrischen Form bilden sie gleichzeitig einen reizvollen Kontrast zur Umgebung.

Obwohl man die Schalen einzeln und nacheinander errichtete, sind sie statisch durch ein Zugband unterhalb der Tankstelle miteinander verbunden (Abb. 3.15). Während der Bauzeit wurde die erste Schale durch provisorische Spannseile stabilisiert. Das Zugband unterhalb der Tankstelle schließt die Horizontalkräfte kurz und verhindert ein eventuelles Verschieben der Auflager. Ursprünglich war diese Konstruktion als Prototyp für weitere Autobahntankstellen in der Schweiz gedacht, allerdings kam eine Serienproduktion nie zustande. 1999 sollte das inzwischen denkmalgeschützte Bauwerk zugunsten des jetzigen Besitzers (British Petrol Corp.) abgerissen werden. Dies konnte jedoch durch eine rege Berichterstattung in den Schweizer Medien und den Einsatz namhafter Schweizer Architekten verhindert werden. Kommentare wie folgende halfen damals der Öffentlichkeit den Wert des Gebäude-Ensembles zu verstehen und waren nicht zuletzt Grund für den Kampf um den Erhalt des Bauwerks:

Mario Botta, Lugano: 
„Das Betonschalendach von Heinz Isler ist ein Objekt von überraschender Schönheit.“

Tilla Theus, Zürich: 
„Nicht nur an der A1 gehört die Raststätte Deitingen Süd zu den schönsten und attraktivsten Bauwerken, sondern im ganzen schweizerischen und europäischen Autobahnnetz. Das Betonschalendach ist von beschwingter Leichtigkeit und erreicht die Qualität eines Kunstwerks.

Peter Zumthor, Haldenstein:
„Jedes Mal, wenn ich an ihm vorbeifahre, spüre ich seine Ausstrahlung und finde, es ist ein guter Bau!“

Roger Diener, Basel: 
„Die Schalen von Heinz Isler, diese Vogelschwingen, setzen der gnadenlosen Geschwindigkeit des Verkehrs eine leichte, stille Bewegung entgegen, eine versöhnliche, poetische Mahnung. Das Bauwerk ist so aktuell wie am ersten Tag.“

[Zitate aus BÖSIGER 2010, S. 37-38]

Büro- und Fabrikationsgebäude der Firma Sicli, Genf, Kanton Genf, Schweiz, 1969-1970

Daten zum Projekt im Überblick

Bauzeit:1969-1970
Planung:C. Hilberer, Heinz Isler.
Weitere Bezeichnungenin der Literatur:Fabrikhalle Sicli, Gebäude der Sicli Company, 
Bâtiment de la Sicli Company.
Bauwerk:Komplexeste Schale Islers.
Die Schale überdacht eine Werkhalle und einen zweigeschossigen Verwaltungstrakt.
Tragwerk:Unregelmäßige Schale mit sieben Auflagern.
Schalendicke: 100 mm.
Spannweite: 58 m.
Keine Randträger.

Die völlig asymmetrische Produktionsstätte der Firma Sicli in Genf ist die vielleicht komplexeste ausgeführte Schale Islers (Abb. 3.16). Sie ist auf sieben Punkten gelagert und nutzt das unregelmäßige Grundstück bestmöglich aus. Sie überdacht eine 32 m x 32 m große Werkhalle und einen zweigeschossigen Verwaltungstrakt. Zwischen der Fabrik und den Büroräumen findet sich ein Wintergarten, der sich als Einschnitt in die Schale abzeichnet. Die Dimensionierung der Schale wurde vollständig am Modell gelöst, da die heute verfügbaren Computerrechenmodelle noch nicht existierten und die sonst angewandten Dimensionierungsberechnungen hier nicht anwendbar waren. Obwohl bei diesem Bauwerk die äußeren Bedingungen sehr eng vorgegeben waren (Grundstück und Flächenverteilung), ist die Geometrie der Schale nicht einfach nur aus den Lagerbedingungen hervorgegangen, sondern Ergebnis eines sehr differenzierten Entwurfes. Anhand der Vorentwurfsmodelle (Abb. 3.17) lässt sich gut erkennen, dass auch bei ähnlichen oder gleichen Lagerbedingungen ein unbegrenzter Gestaltungsspielraum der geometrischen Ausprägung der Schale bleibt. Die von außen gut sichtbaren Öffnungen in der Schale für Entlüftung und Belichtung verstärken optisch die Dynamik der organisch geschwungenen Linie (Abb. 3.18).

Theater in Grötzingen, Aichtal-Grötzingen, Baden-Württemberg, Deutschland, 1977-1978

Daten zum Projekt im Überblick

Bauzeit:1977-1978
Planung:Michael Balz (Architekt), 
Heinz Isler.
Weitere Bezeichnungenin der Literatur:Naturtheater Aichtal-Grötzingen.
Bauwerk:Sitzplätze für 900 Personen.
Grundfläche: ca. 650 m².
Tragwerk:Frei geformte Schale auf fünf Auflagern. 
Schalendicke: 90-120 mm; in den Fußpunkten 350 mm.
Spannweite: 42 m.

Kennzeichnend für das Projekt ist die schwierige, unebene Lage sowie die äußerst elegante Lösung des sich geschmeidig in den Hang lehnenden Baukörpers. Diese Anpassung an die Umgebung spielgelt sich auch im Grundriss wieder, da die Schale nach allen Seiten zur Landschaft hin ausgeschnitten ist (Abb. 3.20 und 3.21).  Die fünfpunktgestützte Konstruktion wurde im Hängeverfahren ermittelt und dimensioniert. Sie ist trotz nicht aufgebrachter Dichtung bis heute riss- und wartungsfrei. Die gekrümmte Schale ist so geformt, dass die Akustik in optimaler Weise von der Bühne zum Zuschauer reflektiert wird. Um eine Überakustik zu vermeiden, ist die Innenseite mit Schallschluckplatten bekleidet. Im Gegensatz zu vielen vorhergehenden Bauten ist hier die Schalungskonstruktion nicht aus Leimbindern, sondern aus hochkant gestellten Brettern errichtet worden (Abb. 3.22). Dieses Verfahren erwies sich als praktikabel und kostengünstig.