Robert Maillart (1872 – 1940) Projekte

Robert Maillart war einer der herausragenden Konstrukteure seiner Zeit. Sein wegweisendes Werk umfasst neben einer Vielzahl an Brücken auch viele innovative Hochbauten. Alle Projekte wurden in (Stahl-)Beton ausgeführt. Maillarts Ideal der leichten und schlanken Tragstruktur, die den Materialverbrauch auf ein Minimum reduzierte, stand im starken Kontrast zu den damals verbreiteten Vorstellungen von Massivität. Dieser kreative Konflikt wird in vielen seiner Arbeiten sichtbar.

Die folgende Projektliste enthält sowohl Projekte, bei denen Maillart den Entwurf, die Ausführungsplanung und die Leitung der Ausführung übernahm, wie auch Projekte wo er nur den Entwurf beisteuerte und die Ausführung jemanden Drittes oblag. Mit der Liste wurde versucht, eine Vielzahl von Maillarts Arbeiten aufzuzeigen, doch kann sie natürlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Die Liste enthält insgesamt 84 Einträge.

Projektliste
BaujahrBezeichnungOrtWeitere Informationen
1896Brücke über den Fluss VeyronPampigny, Kanton Waadt, Schweiz
1897-1899Stauffacherbrücke Zürich, Kanton Zürich, SchweizÜberquerung des Sihl.
1901Überquerung der HadlaubstrasseZürich, Kanton Zürich, Schweiz
1901Innbrücke 
(auch: Brücke über den Inn)
Zuoz, Kanton Graubünden, Schweiz
19022 Gasbehälterbassins von je 10'000 m³ InhaltSt. Gallen, Kanton St. Gallen, Schweiz
1903Brücke über die Steinach 
(bzw. den Steinachbach)
St. Gallen, Kanton St. Gallen, Schweiz
1903/ 1904Brücke über die ThurBillwil/ Oberbüren, Kanton St. Gallen, Schweiz
1904Wettbewerbsentwurf zur Utobrücke.Zürich, Kanton Zürich, SchweizKeine Umsetzung des Maillartschen Entwurfs.
1904-1905Tavanasabrücke 
(Auch: Rheinbrücke, Brücke über den Rhein.)
Tavanasa (Gemeinde Breil/ Brigels), Kanton Graubünden, SchweizDie Brücke ist heute zerstört.
1905TuchfabrikWädenswil, Kanton Zürich, Schweiz
1906Mostereigebäude: Fundament, Decken und PfeilerWädenswil, Kanton Zürich, Schweiz
1907Mostereigebäude: Fundament, Decken und PfeilerAach/ Romanshorn, Kanton Thurgau, Schweiz
1908Musikpavillon BürklianlagenZürich, Kanton Zürich, Schweiz
1909Brücke über die ThurWattwil, Kanton St. Gallen, Schweiz
1909GeschäftshausneubauSt. Gallen, Kanton St. Gallen, Schweiz
1910Kabelbrücke [BILLINGTON 1985, S. 149] oder/ und Unterwasserkanal [MARTI 1996, S. 76]Wyhlen (Gemeinde Grenzach-Wyhlen), Baden-Württemberg, Deutschland
1910Lagerhaus Giesshübel für die Mangili Lagerhausgesellschaft AGZürich, Kanton Zürich, SchweizGebäude, wo erstmals Maillarts Pilzdeckenkonstruktion zum Einsatz kommt.
1911Brücke über den RheinLaufenburg, Kanton Aargau, Schweiz
1911/ 1912Brücke über die AareAarburg, Kanton Aargau, Schweiz
1912Wehrbrücke über den Rhein beim Kraftwerk Augst-WyhlenAugst-Wyhlen
Augst, Kanton Basel-Landschaft, Schweiz/ 
Wyhlen (Gemeinde Grenzach-Wyhlen), Baden-Württemberg, Deutschland
1912Brücke über den RheinRheinfelden, Kanton,
Aargau, Schweiz
1912Filtergebäude 
(auch: Filteranlage im Riet;)
Rorschach, Kanton St. Gallen, SchweizMit Pilzdecken.
1912Eidgenössisches Getreidelager AltdorfAltdorf, Kanton Uri, Schweiz
1912Kühl- und Lagerhaus der AG Gerhard & Hey St. Petersburg, RusslandMit Pilzdecken.
1913Brücke über die MuotaIbach (Gemeinde Schwyz), Kanton Schwyz, Schweiz
1913-1914Lagerhaus der Prowodnik AG Riga, Lettland 
(damals: Russisches Reich)
Franko-russischer Gummiwaren-Hersteller.
1914-1916Fabrikanlage für die Russ. Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft.Charkow (russ.; urkain.: Charkiw), Oblast Charkiw, Ukraine 
(damals: Russisches Reich)
Fabrik-, Lager- und Bürobauten.
1917Bauarbeiten an einem Stahlwerk Kamenskaja/ Kamensk-Schachtinski, Oblast Rostow, RusslandKeine Fertigstellung aufgrund der Russischen Revolution.
1920Brücke über die ArveMarignier, Region Rhône-Alpes, Frankreich
1920SpinnereiBadalona, Provinz Barcelona, Spanien
1920Webereisaal der Mata y PonsSallent de Gállego, Provinz Huesca, Spanien
1920Schraubenmagazin der Fábrica Benet Barcelona, Provinz Barcelona, SpanienMit Sheddach-Konstruktion.
1922-1924Stollenauskleidung Wägital, Kanton Schwyz, SchweizBauart Maillart.
1922-1924WasserschlossWägital, Kanton Schwyz, Schweiz
1922-1924Brücken über SeeuferstrassenWägital, Kanton Schwyz, Schweiz
1922-1924Aquädukt über den TrebsenbachWägital, Kanton Schwyz, Schweiz
1923Brücke über den Flienglibach Wägital, Kanton Schwyz, SchweizBrücke später ersetzt.
1923-1924Chiasso, Kanton Tessin, SchweizLagerhaus.
1924Brücke über den ZiggenbachWägital, Kanton Schwyz, Schweiz
1924Brücke über den SchrähbachWägital, Kanton Schwyz, Schweiz
1924Brücke über den Eau-NoireLe Châtelard (Gemeinde Finhaut), Kanton Wallis, Schweiz
1925-1926Brücke über den Val Tschielbach
(Auch: Valtschielbrücke.)
Donat (früher: Donath), Kanton Graubünden, SchweizVerbindet die Orte Donat und Casti.
1925-1926AusstellungsgebäudeGenf, Kanton Genf, Schweiz
1927-1928SilosKairo, Ägypten
1927-1928KranbahnenKairo, Ägypten
1928-1930Lorrainebrücke 
(Auch: Brücke über die Aare.)
Bern (Stadtteil Lorraine), Kanton Bern, SchweizNur Entwurf von Maillart.
1929-1930Salginatobelbrücke
(auch: Brücke über das Salginatobel)
Schiers, Kanton Graubünden, Schweiz
1929-1931Turnhalle (im) SihlhölzliZürich, Kanton Zürich, SchweizArch.: Stadtbaumeister Hermann Herter.
1929-1931Musikpavillon SihlhölzliZürich, Kanton Zürich, SchweizArch.: Stadtbaumeister Hermann Herter. Ing.: Robert Maillart und F.M. Osswald.
1930Erweiterung des Lagerhauses Giesshübel Zürich, Kanton Zürich, SchweizMangili Lagerhausgesellschaft AG.
1930Landquartbrücke 
(Auch: Eisenbahnbrücke bei Klosters über den Landquart, Maillart-Brücke.)
Klosters (Gemeinde Klosters-Serneus), Kanton Graubünden, SchweizBrücke später ersetzt.
1930Schule und Museum für Gestaltung 
(Arch.: Karl Egender (1897-1969). Maillart als projektierender Ingenieur oder als beratender Spezialist für Betonarbeiten)
Zürich, Kanton Zürich, SchweizArch.: Karl Egender (1897-1969). Maillart als projektierender Ingenieur oder als beratender Spezialist für Betonarbeiten.
1930SihlpostArch.: Gebrüder Brähm. Maillart als projektierender Ingenieur. Pilzkopfdecken.Arch.: Gebrüder Brähm. Maillart als projektierender Ingenieur. Pilzkopfdecken.
1930-1931Spitalbrücke über die EngstligeAdelboden, Kanton Bern, Schweiz
1931Ladholzbrücke über die EngstligeFrutigen, Kanton Bern, Schweiz
1931Brücke über die HombachSchangnau, Kanton Bern, Schweiz
1931Brücke über den LuterstaldenbachSchangnau, Kanton Bern, Schweiz
1932Brücke über den TriftwasserbachNessental, Kanton Bern, Schweiz
1932Rossgrabenbrücke
(auch: Brücke über den Rossgraben)
Schwarzenburg/ Wahlern, Kanton Bern, Schweiz
1932TraubachbrückeHabkern, Kanton Bern, Schweiz
1932BohlbachbrückeHabkern, Kanton Bern, Schweiz
1932Immeuble ClaréGenf, Kanton Genf, SchweizArch.: Le Corbusier (Charles-Édouard Jeanneret-Gris, 1887-1965). Ing.: R. Maillart: Dimensionierung der Fundamentplatte.
1932Schraubenfabrik der Von Roll AGGerlafingen, Kanton Solothurn, SchweizArch.: Hans Kruck. Maillart als projektierender Ingenieur. Pilzkopfdecken.
1933ThurbrückeFelsegg/ Henau (Gemeinde Uzwil), Kanton St. Gallen, Schweiz
1933SchwandbachbrückeSchwarzenburg/ Wahlern, Kanton Bern, Schweiz
1933Quai du Perdonnet am GenferseeVevey, Kanton Waadt, SchweizQuai = befestigte Uferanlagen. Wiederaufbau des abgerutschten Quais.
1933-1934AarebrückeInnertkirchen, Kanton Bern, Schweiz
1934Amtshaus VZürich, Kanton Zürich, Schweiz
1934TössbrückeWinterthur, Kanton Zürich, Schweiz
1935Liesbergbrücke 
(Auch: Brücke über den Birs.)
Liesberg, Kanton Basel-Landschaft, Schweiz
1935EisenbahnbrückeHuttwil, Kanton Bern, Schweiz
1935Aquädukt über die KanderWimmis, Kanton Bern, Schweiz
1936Brücke über den TwannbachTwann, Kanton Bern, Schweiz
1936Brücke über die ArveVessy/ Veyrier, Kanton Genf, Schweiz
1936/ 1937-1939Kongresshaus (Großküche) ZürichZürich, Kanton Zürich, SchweizArch.: Max Ernst Häfeli (od. Haefeli; 1901-1976), Werner Max Moser (1896-1970), Rudolf Steiger. Maillart als projektierender Ingenieur oder als beratender Spezialist für Betonarbeiten.
1936-1937Quai Turrentini an der RhôneGenf, Kanton Genf, SchweizQuai = befestigte Uferanlagen.
1937Brücke über die LütschineGündlischwand, Kanton Bern, Schweiz
1938Überquerung der Weissensteinstrasse (?)Bern, Kanton Bern, Schweiz
1938Schwimmhalle mit LuftschutzraumZürich, Kanton Zürich, Schweiz
1938Brücke über das GadmerwasserInnertkirchen/ Wiler, Kanton Bern, Schweiz
1938-1939Pavillon der Zementindustrie 
(Auch: Zementhalle der Landesausstellung 1939.)
Zürich, Kanton Zürich, Schweiz
1940Brücke über die SimmeLaubegg bei Gartstatt (Gemeinde Boltigen), Kanton Bern, Schweiz
1940EisenbahnbrückeAltendorf, Kanton Schwyz, Schweiz
1940EisenbahnbrückeLachen, Kanton Schwyz, Schweiz

[BILLINGTON 1985, S. 149f; MARTI 1996, S. 39, 47ff, 76]

Zeitgenössische Brücken (geplant von anderen Ingenieuren)
BaujahrBezeichnungOrtWeitere Informationen
1869-1883Brooklyn BridgeNew York City, New York, USAIng.: John (Johann) August Roebling (1806-1869).
1884Garabit-Viadukt 
(Frz.: Viaduc de Garabit.) 

(unweit von) Anglards-de-Saint-Flour (zwischen Saint Flour und Loubaresse), Region Auvergne, FrankreichIng.: Maurice Koechlin (1856-1946). 
1890Forth Bridge über den Firth of Forth 


Queensferry, Schottland, UKIng.: Sir John Fowler (1817-1898).
1894Forth Bridge über den Firth of ForthQueensferry, Schottland, UKIng.: Sir John Fowler (1817-1898).
1922-1930Plougastel-Brücke
(Auch: Albert-Louppe-Brücke oder Pont Albert Louppe.)
Plougastel-Daoulas, Region Bretagne, FrankreichIng.: Eugène Freyssinet (1879-1962).
1927-1931George Washington Bridge 
(Dt.: George-Washington-Brücke)
New York City, New York, USAIng.: Othmar Hermann Ammann (1879-1865).
1933-1936Bay Bridge
(Auch: San Francisco-Oakland Bay Bridge (West).)
San Fransisco, Kalifornien, USAIng.: Charles H. Purcell (1883-1951).
(1932)-1937Golden Gate Bridge
(Dt.: Goldenes-Tor-Brücke.)
San Fransisco, Kalifornien, USAIng.: Joseph B. Strauss (1870-1938), beratender Ing.: Othmar Hermann Ammann (1879-1865))
1947-1949Brücken über die Marne mit SpannbetonMarne (Fluss), FrankreichIng.: Eugène Freyssinet (1879-1962).
Stauffacherbrücke in Zürich, Kanton Zürich, Schweiz, 1897-1899

Die Stauffacherbrücke über den Fluss Sihl ist Robert Maillarts zweiter Entwurf, der realisiert wurde (Abb. 3.04). Die Brücke wurde als Dreigelenkbogen aus bewehrtem Beton mit einer Stützweite von 39,6 m projektiert. Auf das endgültige Erscheinungsbild hatte Maillart allerdings keinen Einfluss. Der Stadtarchitekt Gustav Gull ließ die Stauffacherbrücke in Hinsicht auf die alte Natursteintradition komplett mit Mauerwerk verkleiden, wodurch das Tragwerk völlig verfälscht dargestellt wurde und die neuen Möglichkeiten des Eisenbetons unsichtbar blieben.

Innbrücke bei Zuoz, Kanton Graubünden, Schweiz, 1901

Bereits bei seiner dritten Brücke, der Innbrücke bei Zuoz im Kanton Graubünden (auch Brücke über den Inn genannt), gelang es Maillart wesentliche Möglichkeiten des Eisenbetons zu erkennen und umzusetzen (Abb. 3.05). Die technische Innovation des Hohlkastens war eine grundlegende Voraussetzung für seine nachfolgenden Bauten. Der Hohlkasten besteht aus der Bogen- bzw. Gewölbeplatte, den Seitenwänden und der Fahrbahn und ist dafür konzipiert die Lasten als Einheit in die Widerlager zu tragen. Die Betonwände enden abrupt bei den hervorstehenden Natursteinmauern. Die im Widerlagerbereich unnötig hohen und geschlossenen Seitenwände stehen zu dem eigentlichen Lastabtrag im Widerspruch. Nach Fertigstellung der Brücke wurden im September 1903 in diesem Bereich Risse festgestellt. Diese veranlassten Maillart eine Lösung für das Problem zu finden. Das Resultat seiner Überlegungen fand sich schon bei einer seiner nächsten Arbeiten, der Rheinbrücke bei Tavanasa.

Tavanasabrücke, Tavanasa (Gemeinde Breil/ Brigels), Kanton Graubünden, Schweiz, 1904-1905

Durch die von Maillart an der Innbrücke bei Zuoz begutachteten Risse, die zwar ungefährlich aber optisch unschön waren, erkannte er die Notwendigkeit einer neuen Form. Bei einem Wettbewerb für die Rheinbrücke bei Tavanasa im folgenden Jahr setzte er sie um. Er löste das Rissproblem, indem er die hohen Wände bei den Widerlagern entfernte und so eine neue, dreigelenkige Form schuf (Abb. 3.06). Durch das Entfernen der problematischen Wandbereiche, die ohnehin statisch überflüssig waren, löste Maillart auf elegante und einfache Weise das vorhandene Problem. Die Brücke verjüngt sich bei den Auflagern und auch im Bogenscheitel. Die kräftige Ausbildung in den Bogenvierteln betont die Tragstruktur deutlich und hinterlässt somit im Vergleich zu ihren Vorgängern einen ungleich dynamischeren Eindruck. Für die radikal neue Gestalt schlug Maillart in der damaligen Zeit viel Unverständnis auch von Seiten der Schweizer Baubehörden entgegen. Da die Tavanasabrücke 1927 von einer Lawine zerstört wurde, existieren lediglich Fotografien von ihr.

Salginatobelbrücke, Schiers, Kanton Graubünden, Schweiz, 1929-1930

Mit über 90 m Spannweite ist die Salginatobelbrücke Maillarts am weitesten gespannte Brücke (Abb. 3.07). Er verzichtete hier auch zum ersten Mal auf die begrenzenden Natursteinwiderlager und verwendete einzig Stahlbeton zur Herstellung. Die Brücke über das Salginatobel steht im direkten Zusammenhang mit der Zerstörung der Tavanasabrücke im Jahre 1927. Erstmals seit 25 Jahren entwarf Maillart wieder einen Dreigelenkbogen mit einem Hohlkastenprofil. Der weiße Beton steht im lebhaften Kontrast zur Landschaft. Ausschlaggebend für die Realisierung waren aber hauptsächlich die geringen Herstellungskosten, da in der abseits gelegenen Region die ökonomischen Aspekte von Belang und ästhetische Vorbehalte nebensächlich waren. 
Das Lehrgerüst wurde von Richard Coray (1869-1946), einem bekannten Schweizer Gerüst- und Seilbahnbauer, ausgeführt. Dessen von den beiden Talflanken auskragende Konsolen wurden mit einem Sprengwerk von 30 m Spannweite miteinander verbunden. Da das Gerüst lediglich das Gewicht der relativ dünnen Gewölbeplatte tragen musste, konnte es sehr leicht gehalten werden. Die Brücke über das Salginatobel (Tobel = ein schmales und tief eingeschnittenes Tal) war zu ihrer Entstehung wohl eine der zukunftsweisensten Bogenbrücken überhaupt.

Schwandbachbrücke, Schwarzenburg/ Wahlern, Kanton Bern, Schweiz, 1933

Die Schwandbachbrücke wurde von Maillart als räumlicher Stabbogen konzipiert und realisiert (Abb. 3.08). „Der Bogen verläuft polygonal mit einer konstanten Dicke von 20 cm; er berührt den Fahrbahnträger lediglich in den mittleren 2,8 m der Spannweite, so dass er wie ein separates Element von einem Auflager zum andern kontinuierlich durchläuft.“ [BILLINGTON 1990, S. 68] Der Abstand zwischen den 16 cm dicken Querwänden beträgt 4,4 m. Er ist somit deutlich größer dimensioniert als bei der Tschielbachbrücke (3,14 m) und wirkt demnach sehr viel offener und leichter. Der Bogen wird im Grundriss nur auf der konkaven, inneren Seite der Kurve gekrümmt und läuft auf der konvexen Seite gerade durch. Dies führt zu einer Verbreiterung des Bogens von der Mitte hin zu den Auflagern und verleiht dem Tragwerk zusätzliche Widerstandsfähigkeit gegenüber den auftretenden Querkräften. Auch hier sucht man massive Natursteinwiderlager oder Natursteinmauern im Bereich der Zufahrten vergeblich. Die Brücke stellt eine einheitliche Talüberquerung dar und steht somit im unmittelbaren Kontrast zur umgebenden Landschaft.