Wilhelm von Traitteur (1788 – 1859) Erfindungen und genutzte Technologien

Technologien und Erfindungen. Eine Auflistung

JahrErfindungen/ genutzte Technologien
1823-1826Hängebrücken (genutzte Technologie)
1823-1826Tragketten bei Hängebrücken (genutzte Technologie)
1824Entwurf einer Unterwasserkreissäge (Erfindung)
1827Maschine zur Luftreinigung in Schiffsräumen für die russische Marine (Erfindung)

Kommentierte Erfindungen und genutzte Technologien

Zu den Erfindungen Traitteurs lässt sich sagen, dass sie aufgrund seiner Unwissenheit entweder Mängel aufwiesen oder gar nicht notwendig waren. Sie wurden aus letzterem Grunde nie eingesetzt.

Kettenhängebrücken

Wilhelm von Traitteur bediente sich eines Brückentyps, der bereits in Europa und in den Vereinigten Staaten von Amerika bekannt war – die Eisenkettenhängebrücke.

Eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Kettenbrücke spielte der amerikanische Jurist James Finley, der die erste Eisenkettenhängebrücke entwarf und bereits im Jahre 1796 in Pennsylvania baute (Abb. 4.01). Die Konstruktion bestand aus einem starren Brückendeck, welches von schmiedeeisernen Ketten gehalten, über Portale (die Pylone) gespannt und durch Fundamente rückverankert wurde. Die Spannweite dieser Brücke betrug pro Feld 21,3 m. 

Von Amerika gelangten diese Brückenkonstruktionen nach England und verbreiteten sich von dort über den gesamten europäischen Kontinent. 1819 wurde die Union-Chain-Bridge über den Tweed als erste Kettenbrücke für den Lastverkehr mit einer Spannweite von 120 m von Samuel Brown geplant und erbaut (Abb. 4.02). Die Menai-Strait-Bridge von Thomas Telford bestand aus Eisenstäben gefertigten Ketten und wurde von 1818 bis 1826 errichtet (Abb. 4.03). 

Traitteur wusste um diese Entwicklung in Europa und wandte diese Art von Brücken zum ersten Mal in Russland bei seinen fünf Kettenbrücken an. Dabei bestanden die Tragketten aus einzelnen Metallstäben, die über Ösen, Metallringen und Bolzen an den Enden miteinander verbunden wurden (Prinzip einer Fahrradkette; Abb. 4.04).