Schwerpunkt 2: Transformationsprozesse

Studierende, die sich für diesen Schwerpunkt entscheiden, analysieren wissenschaftlich fundiert Dynamiken des Strukturwandels.

Der Studienstandort der BTU ist aufgrund des komplexen Strukturwandelprozesses der Lausitz hierfür besonders geeignet:

  • Der gesellschaftliche Wandel, der mit dem politischen Umbruch 1989 einsetzt, hält bis heute an und verlangt wissenschaftliche Annäherungen an eine mittel- und osteuropäische Perspektive.
  • Die Pläne des Kohleausstiegs führen zu enormen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Veränderungen.
  • Die Analyse von neoliberalen Ausbeutungsstrukturen der Globalisierung verlangt eine Einbeziehung regionaler ökonomischer Ungerechtigkeit.

Soziale Arbeit ist in der Region der Lausitz in besonderem Maße gefordert, ökonomische Ungleichheit offen zu legen und zu bearbeiten, gesellschaftliche Widersprüche aufzudecken, den sozialen Zusammenhalt zu fördern sowie Antworten auf gesellschaftliche Veränderungen zu suchen. Eine grenzüberschreitende und internationale Soziale Arbeit wird hier immer bedeutsamer.

Dabei sind Fragen der Etablierung demokratischer Alltagspraktiken in Gemeinwesen, die angesichts alltagsrassistischer, rechtspopulistischer und rechtsextremer Mobilisierungen herausgefordert sind ebenso bedeutsam wie Auseinandersetzungen mit Armut und Aufgaben der sozialen Daseinsvorsorge. Eine spezifische regionale Herausforderung ist zudem die fehlende Gleichwertigkeit von Lebensverhältnissen in ländlichen und städtischen Regionen.

Die Entwicklung entsprechender Angebote der Sozialen Arbeit für alle Generationen und verschiedene Zielgruppen erfordert die beständige Analyse der Wechselwirkungen zwischen biografischen, institutionellen, gesellschaftlichen und strukturellen Ebenen, welche in den Kursen des Schwerpunkts exemplarisch erforscht und erprobt wird.