Leuchttürme im Strukturwandel

Die Lausitz ist eine Region in Veränderung und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) gestaltet diesen Wandel durch exzellente Forschung sowie klugen Wissens- und Technologietransfer aktiv mit. So entstanden bereits einige anwendungsbezogene Forschungsprojekte in Kooperation mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Drei dieser Projekte – SpreeTec neXt, Lausitz Science Park und chesco – besuchte am 30. November 2023 eine Delegation um Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, den Lausitzbeauftragten Dr. Klaus Freytag und Heiko Jahn, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH, sowie interessierte Journalist*innen.

Dr. Dietmar Woidke: „Mit der Kraft der gesamten Region und natürlich mit großer Unterstützung des Bundes haben wir es in kurzer Zeit geschafft, Projekte auf den Weg zu bringen, die die Lausitz in eine sichere Zukunft führen werden. Mit neuen Wirtschaftsansiedlungen in Cottbus, Guben, Schwarze Pumpe, Schwarzheide, Lübbenau und weiteren Orten schaffen wir neue, gut bezahlte Industriearbeitsplätze. Es geht aber noch um mehr: Wir verbinden Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, um neue moderne Wertschöpfung und Innovationen in die Lausitz zu bringen. Wir bringen Wachstum, Wohlstand und Sicherheit zusammen.“ 

„Die BTU bietet ideale Rahmenbedingungen für die gemeinsame Erforschung innovativer Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zukunft“, so BTU-Präsidentin Prof. Dr. Gesine Grande am Rande des Besuchs. „Die drei Projekte SpreeTec neXt, Lausitz Science Park und chesco sind herausragende Beispiele interdisziplinärer Kooperationsprojekte, die sich an unserer Universität entwickeln. Die BTU trägt so gemeinsam mit ihren Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu einem erfolgreichen und nachhaltigen Wandel der Region bei.“

SpreeTec neXt - Grüne Energietechnik aus der Lausitz

Eine Station auf der Tour des Ministerpräsidenten war die Werkhalle von SpreeTec neXt, wo intensiv an grüner Energietechnik geforscht wird. Die dezentrale Energieversorgung ist ein maßgebender und zukunftsträchtiger Technologiebereich, um den Strukturwandel in der Lausitz zu verwirklichen. Hierzu ist auch die Herstellung von fortschrittlichen hocheffizienten Komponenten und Systemen der künftigen Energietechnik notwendig, erläuterte Prof. Dr.-Ing. Holger Seidlitz, Projektleiter und Leiter der BTU-Lehrstühle Polymerbasierter Leichtbau und Füge- und Schweißtechnik sowie des Forschungsbereichs Polymermaterialien und Composite PYCO am Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP.

Lausitz Science Park – Mit Energie Zukunft gestalten

Im Anschluss begab sich die Delegation auf eine Reise durch die künftige Innovationslandschaft Lausitz Science Park, einem der herausragenden Vorhaben der Strukturentwicklung. Leiterin Ariane Derks schilderte Vision und Mission des Wissenschafts- und Technologiestandorts, der in den nächsten Jahren unter Federführung der BTU am nordwestlichen Stadtrand von Cottbus mit internationaler Strahlkraft und Relevanz für Deutschland entsteht. Im Mittelpunkt des umfangreichen Industrie- und Forschungsansiedlungsprojektes stehen große Themenbereiche, die sich an den vier Profillinien der BTU orientieren: „Energiewende und Dekarbonisierung“, „Gesundheit und Life Sciences“, „Globaler Wandel und Transformationsprozesse“ sowie „Künstliche Intelligenz und Sensorik“. Diese verbinden als Innovationsschwerpunkte Wissenschaft und Wirtschaft. Aktuell ist der Aufbau einer Betreibergesellschaft im Gange, die das Standortmanagement des Lausitz Science Park verantwortet. Die Gründung wird für das erste Halbjahr 2024 angestrebt.

Center for Hybrid Electric Systems Cottbus (chesco) – Klimafreundliche Mobilität

Am Ende der BTU-Tour statteten Woidke, Freytag und Jahn dem Center for Hybrid Electric Systems Cottbus (chesco) einen Besuch ab. Geschäftsführer der chesco GmbH Heiko Witte führte durch das Zentrum, wo an alternativen Antriebssystemen für eine emissionsfreie Mobilität der Zukunft geforscht sowie Komponenten und Prototypen entwickelt, gefertigt und getestet werden. Im Projekt taf „Transfer agiler Fertigungsmethoden“ wird derzeit die chesco-Forschungsfabrik mit einem Fertigungsbereich aus über 100 Maschinen, innovativen Test- und Digitalisierungstechnologien sowie modernsten Projekträumen für die Zusammenarbeit mit Partner*innen aufgebaut. Erste Transferprojekte zu innovativen Fertigungsmethoden mit Unternehmen aus der Region sind angelaufen. Darüber hinaus werden die ersten Forschungsaufträge für die Luftfahrtindustrie bearbeitet. So werden im Forschungsprojekt AGIL etwa moderne Fertigungstechnologien und -prozessketten für Komponenten elektrischer Flugantriebe entwickelt.