Analyse von Siedlungsformen in Sachsen in naturräumlichem und siedlungshistorischem Kontext

Mitwirkende:

Josefine Schmidt, Jens Fischer, Robert Lauke, Philip Pozdorecz, Kai Schröter, Sebastian Stoll

Projektbeschreibung

Im Rahmen der Lehrveranstaltung "GIS in der Stadt- und Regionalplanung" im WS 2012/13 wurde die räumliche Verteilung von Siedlungsformen in Sachsen unter dem Aspekt der historischen Besiedlungsabfolge und geografischer Gegebenheiten (insbesondere der Höhenlage und der Bodenfruchtbarkeit) untersucht.

Die Grundlage der Untersuchungen bildeten die Daten des vom  Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. erarbeiteten " Digitalen Historischen Ortsverzeichnisses von Sachsen".

Des weiteren wurden Geodaten (WMS, WFS) des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sowie die Basisdaten des OpenStreetMap-Projektes verwendet.

Mit Hilfe von SRTM Höhendaten (Auflösung 3 Bogensekunden) wurde ein Digitales Höhenmodell von Sachsen erzeugt.

Die Datenaufbereitung, Analysen und Kartenerstellung erfolgten im Wesentlichen mit ESRI ArcGIS.

Zunächst wurde die räumliche Verteilung der einzelnen Siedlungsformen mittels Clusteranalysen untersucht, wobei lokale Verteilungsschwerpunkte der einzelnen Siedlungsformen nachgewiesen werden konnten (Abbildung). Eine ähnliche Vorgehensweise wurde für die Besiedlungszeiträume gewählt, ergänzt durch eine Ausreißeranalyse (Karte).

Im zweiten Teil des Projektes wurde untersucht, ob die räumliche Verteilung der Siedlungen und die Gründungsabfolge im Zusammenhang mit naturräumlichen Gegebenheiten stehen. Exemplarisch wurden hierfür die Höhenlage der Orte sowie die Bodenfruchtbarkeit ausgewählt. Der Zusammenhang zwischen Gründungszeitraum und Bodenfruchtbarkeit (Karte) hat sich dabei als signifikant erwiesen (Tabelle). Die räumliche Siedlungsdichte ist zudem in den Gebieten höherer Bodenfruchtbarkeit deutlich größer (Karte der Thiessenpolygone). Außerdem konnte ein Zusammenhang zwischen Höhenlage und Besiedlungszeitraum nachgewiesen werden (Karte, Abb.),wobei die Höhenlage nicht ursächlich für eine frühere oder spätere Gründung gewesen sein muss. Offensichtlich und auch statistisch nachgewiesen ist, dass in den unterschiedlichen Höhenlagen, die oftmals auch in engem Zusammenhang mit der Bodenfruchtbarkeit stehen, bestimmte Siedlungsformen domineren (Karte, Abb.).

Vollständiger Projektbericht, Anhang

Kontakt: Dr.-Ing. Katja Heine