Brückenlager 1850-1950

Dissertation am Lehrstuhl für Bautechnikgeschichte und Tragwerkserhaltung, verfasst von Volker Wetzk von 2005 bis 2010

Mit der Zunahme von Sanierungs- und Ertüchtigungsmaßnahmen an bestehenden Brückentragwerken rücken auch die historischen gusseisernen und stählernen Brückenlager wieder in den Fokus der Ingenieure. Das Fehlen verlässlicher Grundlagen für eine statisch-konstruktive Bewertung der Lager gab Anlass für die vorliegende Dissertation, die im Wesentlichen drei Punkte bearbeitet:

In einem ersten Schritt wird die Entwicklung der Brückenlager von den Anfängen bis zur Gegenwart aufgearbeitet. Hier geht es insbesondere darum, aus den Ursachen, die zur Einführung wie auch zur Ablösung der gusseisernen und stählernen Brückenlagern führten, auf deren spezifische Vor- und Nachteile schließen zu können.
Im zweiten und dritten Schritt der Arbeit stehen ausschließlich die gusseisernen und stählernen Brückenlager im Mittelpunkt, die wichtiger Bestandteil eines jeden größeren Brückenbauwerks zwischen 1850 und 1950 waren. Diese einhundert Jahre bilden prinzipiell den Untersuchungszeitraum der vorliegenden Arbeit.
Auf den Erläuterungen zur Entwicklungsgeschichte der Brückenlagertechnik aufbauend, werden die gusseisernen und stählernen Brückenlager zunächst typologisch erfasst. Im Anschluss wird der bauaufsichtliche und technikgeschichtliche Hintergrund der Lagerherstellung innerhalb des Untersuchungszeitraumes erläutert.
Abschließend fokussiert die Arbeit die hauptsächlichen Problembereiche der historischen gusseisernen und stählernen Brückenlager, die aus der für Brückenlager geforderten Kinematik an den beweglichen Lagern resultierten. Kern der Untersuchungen bilden die zur Sicherstellung der Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit der Lager entwickelten Bemessungsansätze bzw. die in diesem Zusammenhang veranlassten Versuche.

Die genannten Zielstellungen werden im Wesentlichen durch Auswertung historischer Literatur sowie ausgewählter Archivmaterialien erarbeitet. Ein der Arbeit beiliegender Katalog fungierte dabei als Hilfsmittel, um bei der Auswertung des umfassenden Quellenmaterials die für diese Arbeit relevanten Inhalte nach spezifischen Kriterien filtern zu können.

Gutachter
Prof. Dr.-Ing. Werner Lorenz
Prof. Dr.-Ing. Karsten Geißler
Dr.-Ing. Karl-Eugen Kurrer

Disputation
25.11.2010

Zur veröffentlichten Fassung
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:co1-opus-20692/