THIEM:COTTBUS5G Digitales Leitkrankenhaus: Carl-Thiem-Klinikum gGmbH, Cottbus
Inwiefern durch schnelle maßgeschneiderte Datenübertragungstechniken die Patientenerfahrung auf dem "Weg" in und durch ein Krankenhaus verändert und die Patientensicherheit verbessert werden, testet THIEM:COTTBUS5G prototypisch an Hot Spots der Versorgungswirklichkeit im Carl-Thiem-Klinikum gGmbH (CTK), und in seinem Einzugsbereich.
Technologieentwicklung und Technikfolgenforschung konzentrieren sich in THIEM:COTTBUS5G auf die Patient Journey, den Patientenweg, während ein zunächst nur technisch-informationell definiertes Internet-of-Things (IoT), das die verfügbaren Ressourcen vernetzt, zu einem Internet of Services (IoS) im Dienst des kranken Menschen weiterentwickelt wird.
Die Behandlungspfade werden dabei im Hintergrund digital aufeinander abgestimmt und beschleunigt. Die im Einzelfall erforderlichen sachlichen und personellen Ressourcen werden räumlich und zeitlich erfasst und zusammengeführt, und damit ein Schritt zu Evidenzbasierung und mehr Qualität getan.
Das Konzept ist so aufgebaut, dass die Vorteile von 5G zunächst an einer Aufnahmediagnose (und anschließend an weiteren) gezeigt werden, um in späteren Schritten auch räumlich über den Campus hinaus in das Stadtgebiet und die Region ausgerollt zu werden.
Damit die Vorteile einer digital assistierten Patient Journey für alle Beteiligten spürbar werden, muss das regionale Krankenhaus insgesamt zum digitalen Leitkrankenhaus werden. In der Zentralen Aufnahme (ZA) und im Integrierten Notfallzentrum (INZ) werden dazu die unterschiedlichen Akteure und Systeme in einem eHealth Hub, einem der Versorgung des gesamten Einzugsgebiets gewidmeten Datenintegrationszentrum, zusammengeführt. An diesem eHealth Hub sind beliebig viele Ressourcen (was komplexe Vernetzungsstrukturen und große Datenvolumina nach sich zieht) angedockt und in ihm laufen alle unmittelbar entscheidungsrelevanten Datenströme (was kurze Latenzzeiten voraussetzt) zusammen.
Alles wird zur Datenquelle: das Rettungsmittel (RTW, RTH), jede Ultraschallmaschine, das CT, die Labor- genauso wie die Intensivstationskapazität, der OP und jedes geeignete Krankenbett ('Internet of Medical Systems'). Dies ist jedoch nicht genug: die erforderlichen personellen Ressourcen müssen geleitet (und angeleitet) werden: ärztliches wie auch Assistenz- und Pflegepersonal, um zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Damit existieren tendenziell unendlich viele "Adressen" eines komplexen IoS ('Internet of Services'). Für die verschiedenen Hot Spots der Versorgungswirklichkeit werden Daten bereitgestellt, und 5G ist dabei die "Datenautobahn". Die Betrachtung der Patient Journey konzipiert das Smart Hospital aus der Patientenperspektive und im Hinblick auf eine vernetzte Versorgung in der Fläche: Der Patient kommt und, aufbauend auf vielfältigen und aktuellen Hintergrundinformationen, erwarten ihn die auf seinen Fall zugeschnittenen Ressourcen und werden dem Krankheitsverlauf kontinuierlich angepasst.
Smart Hospital bedeutet damit, dass Ressourcen effektiviert, Funktionen bereitgestellt und Zeit gewonnen wird, kurz: dass der Patient besser versorgt werden wird. Das "backbone" dieser informationellen Revolution im Krankenhaus ist 5G.