Robert Maillart (1872 – 1940) Würdigung

Aufgrund seiner neuartigen und innovativen Formensprache sah sich Robert Maillart zeitlebens oft mit Unverständnis und Misstrauen gegenüber seiner Bauten konfrontiert. Doch in Fachkreisen wurde seine einzigartige Leistung schnell bekannt und bewundert. In den 1930er Jahren war er als Spezialist für Betonbauten allgemein anerkannt. Max Bill und Sigfried Giedion publizierten seine Projekte schon frühzeitig. 1937 verlieh das Royal Institute of British Architects Maillart die Ehrenmitgliedschaft zusammen mit Eugène Freyssinet (1879-1962). Beide waren die ersten Ingenieure, denen diese Ehre zuteil wurde. 1940 starb Robert Maillart ohne die Anerkennung, derer sich sein Werk heute erfreut. Im gleichen Jahr verlieh der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein Maillart die Ehrenmitgliedschaft der Fachgruppe für Brücken- und Hochbau. Sieben Jahre später startete das Museum für Moderne Kunst in Manhattan, New York City, New York, USA (Museum of Modern Art/ MoMA) eine Ausstellung seiner Arbeiten. Dies war die erste, die jemals dem Werk eines Ingenieurs gewidmet wurde. Ende des 20. Jahrhunderts, im Jahre 1991 wurde die Salginatobelbrücke von der American Society of Civil Engineers (ASCE) als historisches Denkmal der Ingenieurbaukunst ausgezeichnet.