Erziehungswissenschaftliche BTU-Forschung überzeugt international
Die Einladung durch die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) und die große Resonanz internationaler Expert*innen verdeutlichen die wachsende internationale Bedeutung der erziehungswissenschaftlichen Forschung aus Brandenburg und der BTU.
Die Konferenz fand vom 26. bis 30. Oktober 2025 auf dem Campus der Federal University of Paraíba (UFPB) in Kooperation mit der 42. Nationalen Konferenz der ANPEd statt. Das Thema lautete „Neokonservatismus in der Welt und Bildung im Angesicht soziopolitisch-ökologischer Gewalt“.
Das von der Europäischen Union und dem Land Brandenburg geförderte Graduiertenkolleg wurde im Februar 2025 an der BTU etabliert und von Prof. Dr. Juliane Noack Napoles eingeworben, die es wissenschaftlich leitet. Unter ihrer Koordination reisten die Kollegiatinnen Annegret Martin, Iris Pamp und Renata Shamsutdinova nach Brasilien, um ihre Forschungsarbeiten vorzustellen. Die Reise wurde aus Gleichstellungsmitteln unterstützt.
Zentraler Beitrag des Kollegs war das angenommene Symposium „Rethinking Adult Literacy: Beyond Stigmatization“. Es widmete sich der Frage, wie Grundbildung und Alphabetisierung als soziale, kulturelle und emotionale Praktiken verstanden werden können. Dabei wurden normative Bildungsdiskurse, wie sie etwa in der PIAAC-Studie 2023 sichtbar werden, kritisch beleuchtet.
Das Forschungsteam zeigte auf, wie sprachliche Konstruktionen von „ausreichender“ Literalität gesellschaftliche Erwartungen prägen und Schamerfahrungen begünstigen können. Die eudaimogenetische Perspektive bildete den paradigmatischen Rahmen und rückte gelingendes Leben und Nachhaltigkeit in den Fokus.
Der designierte Präsident der World Education Research Association (WERA)
Professor Dr. Joe O’Hara (Dublin City University) würdigte den Beitrag der BTU:
“I thoroughly enjoyed attending the Enabling Flourishing Life through Basic Education and Literacy symposium organised by the BTU group at the WERA conference in João Pessoa. It was original, challenging and led me to rethink not only my understanding of literacy but also to engage with the powerful concept of flourishing. I hope to stay in touch with the research emerging from this study and look forward to attending sessions at future WERA conferences.”
Prof. Dr. Juliane Noack Napoles betont die Bedeutung des internationalen Austauschs:
„Unsere Präsenz beim WERA Focal Meeting 2025 hat gezeigt, dass erziehungswissenschaftliche Forschung aus Brandenburg international wahrgenommen wird. Insbesondere für die Promovierenden war der Austausch mit Expertinnen und Experten aus aller Welt eine bereichernde Erfahrung, die neue Denkansätze und Kooperationen eröffnet.“
Auch Kollegiatin Iris Pamp blickt begeistert zurück:
„Diese Forschungsreise war eine unglaublich intensive und bereichernde Erfahrung. Der internationale Austausch hat mein Denken über Bildung und Inklusion neu angeregt und gezeigt, wie wichtig es ist, pädagogische Perspektiven immer wieder zu hinterfragen. Teil dieser wissenschaftlichen Gemeinschaft zu sein, ist eine große Ehre und Motivation zugleich.“
Der Austausch mit Forschenden aus dem lateinamerikanischen Raum, insbesondere im Zusammenhang mit dem emanzipatorischen Bildungsverständnis Paulo Freires, ermöglichte neue Perspektiven auf Bildungsungleichheit, Teilhabe und Gerechtigkeit. Die Teilnahme des Graduiertenkollegs GrAl am WERA Focal Meeting 2025 stellt einen bedeutenden Schritt zur internationalen Sichtbarkeit der erziehungswissenschaftlichen Forschung an der BTU dar.
Für weitere Informationen zu GrAl und seinen Forschungsprojekten steht Prof. Dr. Juliane Noack Napoles zur Verfügung.
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