Ein Leben zwischen Handball und Unialltag

Zuka Gogava aus Georgien kam zum Studium nach Cottbus und hat beim Lausitzer Handball Club (LHC) auch sportlich eine neue Herausforderung gefunden

Wer sich mit Zuka Gogava unterhält, muss meist hochblicken, denn mit 1,95m liegt er weit über dem Durchschnitt. Beim Handball ist diese Größe jedoch eher die Regel als die Ausnahme. Zuka Gogava spielt seit sieben Jahren Handball. Zuvor zog es ihn wie so viele Jungs zum Fußball. Im Alter von 13 Jahren hat ihn ein befreundeter Handballtrainer gefragt, ob er nicht diese Sportart mal ausprobieren möchte. Das tat er, und ist dabeigeblieben. Heute spielt er in der U20 und U23 Nationalmannschaft seines Heimatlandes Georgien. »Handball spielt eine große Rolle in meinem Leben. Die Atmosphäre beim Spiel, wenn die Zuschauer ihre Mannschaft unterstützen und einem zujubeln, die Gemeinschaft im Team – das sind wunderbare Momente«, schwärmt der 20-jährige Sportler. Bei Europa- und Weltmeisterschaft ist er bereits aufgelaufen, ist zu Spielen in viele verschiedene Länder gereist.

Im letzten Jahr hat er seine Heimat auf Zeit in Cottbus gefunden. »Ich hatte mich an verschiedenen Universitäten beworben, unter den Zusagen war auch die BTU Cottbus-Senftenberg. Die Nähe zu Berlin war verlockend und das Orientierungsstudium International bot die perfekte Möglichkeit, mich auf ein Studium in Deutschland vorzubereiten.« Die Landessprache hatte er bereits in Georgien in der Schule gelernt und konnte sich nun dank des Deutschkurses im Orientierungsstudium optimal für die Sprachprüfung für den Hochschulzugang fit machen und dieses wichtige Examen nach nur einem Semester erfolgreich ablegen. Das Programm kommt an, so wurde das Orientierungsstudium der BTU vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft als innovatives Projekt mit der »Hochschulperle des Jahres 2018« ausgezeichnet.

Seit Oktober 2018 studiert Zuka Gogava Betriebswirtschaftslehre an der BTU. »Die Vorlesungen und Seminare sind gut strukturiert und meine Kommilitoninnen und Kommilitonen sehr sympathisch. Einen Platz im Wohnheim habe ich schnell gefunden und das kleine feine Cottbus gefällt mir auch gut – die Entscheidung hierherzukommen war also goldrichtig für mich.« Trotz aller positiver Aspekte fällt es ihm nicht immer leicht, so weit weg von seiner Familie zu sein. Gut, dass wir in einer Zeit leben, in der auch über viele Landesgrenzen hinweg der tägliche Kontakt zu Eltern, Geschwistern und Freunden dank diverser Messenger Dienste nur einen Fingerwisch entfernt ist. Außerdem zieht ihn der Sport immer wieder nach Georgien, so stand er zum Beispiel erst jetzt im Sommer wieder mit der georgischen U20/23 Nationalmannschaft auf dem Spielfeld, um in der Qualifikation für die nächste Europameisterschaft anzutreten.

Doch auch in Cottbus ist er dem Handball verbunden. Noch bevor er sich in der neuen Stadt richtig eingelebt hatte, suchte er sich einen Verein – den LHC Cottbus. Er trainierte sofort in der 1. Mannschaft mit, konnte dort aber zunächst nicht spielen, weil sein Spielerpass noch auf sich warten ließ. Dann brach er sich bei einem Spiel mit der georgischen Nationalmannschaft den Fuß und fiel weiter aus. Als die Verletzung überwunden und der Pass endlich da war, unterstützte er zunächst die 2. Mannschaft. »Trainer und Team gaben mir nach dem langen Ausfall viel Zeit, um wieder reinzukommen. Das weiß ich sehr zu schätzen«, so Zuka Gogava. Beim LHC trainiert er dreimal wöchentlich, hinzu kommen Ausdauer- und Krafttraining. Wenn dann noch Zeit ist, geht er zum Uni-Handball. Er trainiert quasi jeden Tag. Sein Herz hängt am Handball und es schlägt höher, wenn er sieht wie auch in seinem Heimatland die Popularität steigt: »Als ich angefangen habe, war Handball in Georgien kaum bekannt, das sieht jetzt schon besser aus. Gerade durch die U19-Weltmeisterschaft im Jahr 2017 sind viele Leute auf den Sport aufmerksam geworden. Andere Sportarten wie Fußball, Rugy oder auch Basketball sind in meiner Heimat schon länger sehr beliebt. Man kann sagen, in Georgien lebt man mit Sport. Und das liebe ich sehr.«

Der Studiengang Betriebswirtschaftslehre wird an der BTU als Bachelor- und Masterprogramm angeboten. Darüber hinaus gibt es ein duales Studienangebot über sieben Semester. Einschreibungen sind noch bis 30.09.2019 möglich.

Kontakt

Janina Biell
Stabsstelle Kommunikation und Marketing
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BWL-Student Zuka Gogava ist leidenschaftlicher Handballer und spielt für sein Heimatland Georgien in der U20 und U23 Nationalmannschaft Foto: Zuka Gogava