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Ausflug in den Schlosspark Altdöbern

18.05.2016

Zunehmend entwickelt sich aus dem Lausitzer Kohlerevier eine Ausflugs- und Urlaubsregion mit zahlreichen künstlich angelegten Seen und naturnah neu gestalteter Landschaft. Inmitten dieser Seenlandschaft liegt die kleine Ortschaft Altdöbern, die mit einem außergewöhnlichen Barockschloss und einem über ca. 60 ha großen Landschaftspark aufwarten kann.

Als kompetenter Schloss- und Parkführer hat uns der ehemalige Bürgermeister von Altdöbern, Herr Bernstein, die wechselvolle Geschichte vom Rokokoensemble bestehend aus Architektur und Gartenkunst erzählt.

Die Eigentümerin, die Brandenburgische Schlösser GmbH, realisiert aufwendige Sanierungs- und Restaurierungs- arbeiten,damit das erhaltenswerte Denkmal zur Touristenattraktion in dieser Region wird. Leider konnten wir das Schlossinnere nicht in Augenschein nehmen, da die Innenrestaurierung noch nicht vollendet ist.

Die Wanderung durch den barocken Garten und den Landschaftspark mit dem großen Salzteich entschädigte uns für die ausgefallene Schlossbegehung.

Wir erlebten ein Gartenkunstwerk im Neuaufbau mit dem erkennbaren Ziel, die alte Eleganz nach dem historischen Vorbild wieder hervorzubringen. Junge Menschen aus dem In- und Ausland engagieren sich unter fachlicher Anleitung im Rahmen eines Freiwilligendienstes für die Wiederherstellung und Pflege des teilweise verwilderten Landschaftsparks.

Die bereits sanierten Parkteile erinnern an den großartigen Pücklerschen Gartenstil. Der Gartenarchitekt Eduart Petzold, ein Schüler des Fürsten Pückler, hat den barocken Garten ab 1880 erweitert und in einen Landschaftspark umgestaltet.

Die Kleinarchitekturen im Schlosspark, wie Wasserbecken, Springbrunnen, Brücken, Pavillons, kostbare Sandsteinplastiken, wie Bacchus, der Gott des Weines und Hygieia, die Schutzpatronin der Apotheker, der bezaubernde Muschelbrunnen vom Dresdner Baumeister Pöppelmann oder die Flüsterbank mit ihrer interessanten akustischen Funktion sind Gestaltungsformen in der Gartenkunst und zugleich Ausdrucksformen der damaligen Zeit. Die Anordnung markanter seltener solitärer Bäume wie z. B. die Gurkenmagnolie, alte Stieleichen, Eschen, geformte Hainbuchenhecken, Zypressen, Blut- und Weißbuchen sowie weite Sichten zu auffallenden Bäumen mit besonders schönen Blattfarben oder –formen und ständig wechselnde Bildfolgen ergeben ein harmonisches Bild.

In der zum Schloss gehörenden ehemaligen liebevoll zu einem Kaffee restaurierten Orangerie, beendeten wir unsere Parktour mit Kaffee und Kuchen und einem anschließenden Besuch des zum Kaffee gehörenden nach barockem Muster gestalteten großen Kräutergartens. Ein Dankeschön gilt dem ehemaligen Bürgermeister, Herrn Bernstein, für seine interessante und informative Führung durch den historischen gemeindeeigenen Park, für den jede Mühe der Erhaltung lohnenswert ist.

Sabine Teutloff

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