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Besuch des Gubener Weinbau e.V. in Grano am 16.09.2015

16.09.2015

Mitglieder der Gruppe Ökologie und Gartenbau der SeniorenUniversität Cottbus/Senftenberg fuhren in Richtung Guben zum Weinberg nach Grano.

Uns empfing Herr Schmolka. Er vermittelte uns die Geschichte und die Gegenwart des Weinanbaus in Grano und der damit verbundenden Gründung des „Gubener Weinbau e.V.“

Schon ab dem 13. Jahrhundert gibt es hier Weinanbau mit dem Gubener Bürger gutes Geld verdienten, weil der Landwein auch an europäischen Fürstenhöfen gern getrunken wurde. Im 14. Jahrhundert war Guben schon eine wichtige Weinhandelsstadt und entwickelte sich zu dem weitaus größten und bedeutendsten Anbaugebiet in der Niederlausitz. Die Niederlausitz hätte ein gutes Weinanbauland werden können, wenn nur die leidigen harten Winter mit den extremen Winterfrösten sowie den oft auftretenden Spätfrösten nicht gewesen wären.

Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts verlor der Weinbau in der Niederlausitz an Bedeutung. Im 19. Jahrhundert ging diese Einnahmequelle durch Krankheiten am Wein und starke Fröste zu Ende. Der Obstbau gewann an Bedeutung und verdrängte den Weinbau.

2003 wurde der Gubener Weinbau e.V. gegründet. Auf 1 ha wurden 4210 Weinrebenstöcke gepflanzt. Ein Versuchsgarten mit 480 Reben in 30 verschiedenen Sorten wurde im Süden des Weinbergs angelegt. Zur Zeit gibt es 10 ehrenamtlich tätige Mitglieder im Verein.

Für die in der Weinverarbeitung anfallenden Handarbeiten gibt es sehr viele Helfer. Auch fleißige Nachbarn aus Grano und Guben sowie Familienmitglieder sind bei besonderen Arbeitsspitzen dabei. Es werden immer neue Mitglieder und Helfer gesucht, um alle Arbeiten termingerecht und dem Qualitätsanspruch entsprechend erledigen zu können.

Die Granoer Weinbauern haben Rebstöcke von sieben Sorten Weißwein:
Grauburgunder, Weißburgunder, Riesling, Phoenix, Johanniter, Goldriesling und Gewürztraminer

sowie vier Sorten Rotwein:
Spätburgunder, Regent, Acolon und Dornfelder

angebaut.

In einer Schaukellerei werden die Trauben sortenrein gekeltert, abgefüllt, gekapselt und etikettiert. Seit 2008 darf der Granoer Wein nach dem deutschen Weingesetz die Bezeichnung „Brandenburger Landwein“ tragen.

Durch die ständig gewachsene Erfahrung, die Nutzung besserer Verfahren und Messgeräte und den ständigen fachlichen Austausch mit anderen Winzern gelingt es den Vereinsmitgliedern, die Qualität und die Haltbarkeit der Weine immer weiter zu verbessern.

Vermarktet wird der Wein direkt und auf Stadt-, Dorf- und Erntefesten sowie Märkten in Guben und Umgebung. Mit den Erlösen werden die nicht unerheblichen Aufwendungen für den Weinberg und die Weinbereitung in der Kellerei finanziert.

Im Jahr 2011 entstand mit Hilfe des "Fördervereins Niederlausitzer Weinbau e.V." die Weinscheune Grano. Dort finden die wichtigsten Höhepunkte des Vereinslebens statt

• am letzten Samstag im April ab 14:00 Uhr Jungweinprobe in der Weinscheune in Grano und

• am letzten Samstag im September ab 14:00 Uhr Weinbergfest auf dem Weinberg in Grano.

Bei der Jungweinprobe in der Weinscheune wird der junge Wein des Vorjahres vorgestellt und verkostet. Beim Weinbergfest auf dem Weinberg wird mit Gästen unter Zelten bei Federweißem, Federrotem, Zwiebelkuchen, Schmalzstullen und deftigem Essen gefeiert.

Durch die Erfolge bei der Weinbereitung wurde der Verein 2011 "Kompetenzzentrum Weinbau" für Brandenburg.

Bei einer Weinverkostung konnten wir die Qualität von fünf verschiedenen Weinsorten testen und jeder für sich die beste Sorte herausfinden. Die Kraftfahrer bekamen ihren Wein selbstverständlich mit nach Hause.

Wir danken Herrn Schmolka für seine umfangreichen und bildlichen Erklärungen und die vielen für unseren Weinanbau im eigenen Garten wichtigen Tipps.

Praktische Tipps und Hinweise finden wir auch unter http://www.weinbau-guben.de.

Ilona Malek

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