Weinbergführung mit Weinverkostung
10.09.2019
Am 10. September 2019 besuchten wir den Weinberg Wobar am ehemaligen Tagebaurand in Großräschen.
Der Winzer führte uns durch das Anbaugelände, erzählte von der Aufrebung, den Sorten und der Arbeit im Weinberg. An den verschiedenen Stationen machten wir Rast und kosteten schon mal den Wein der dort angebauten Sorten.
Mit 30-33 % Hangneigung ist dieser Weinberg am Großräschener See Brandenburgs größte Steillage.
Seit 2012 baut die Winzerfamilie Wobar in Großräschen Wein an. Das heißt: aufgerebt wurde 2012 und 2013 an einer stehengebliebenen Böschung des ehemaligen Tagebaus Meuro auf natürlich gewachsenem Boden. 2014 erfolgte die erste Lese Solaris und Pinotin. Im Jahr 2015 wurde die erste Großräschener Jungweinprobe erfolgreich durchgeführt. Die erste Weinprobe auf dem Großräschener See wurde zur Jungfernfahrt mit der Wilden Ilse am 12. Mai 2019 ein voller Erfolg.
Die Rebsorten Solaris, Johanniter, Cabernet blanc und Pinotin sind alle sogenannte pilzwiderstandsfähige Rebsorten (=PIWIS). Dadurch müssen gegenüber traditionellen Rebsorten bis zu 70% weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, es findet weniger Bodenverdichtung und weniger CO2–Ausstoß statt. Die Zwischenbegrünung zwischen den Rebzeilen wirkt der Bodenerosion entgegen und bewirkt eine hohe Biodiversität. Eine Tröpfchenbewässerung unterstützt die Wasserversorgung der Reben besonders in den Jungfeldjahren und in Zeiten der Frühjahrstrockenheit. Das Rebholz und die bei den Laubarbeiten anfallende Biomasse verbleiben im Weinberg und tragen zum Stoffkreislauf bei. Der Geschiebemergelboden, die Südhanglage und das besondere Mikroklima am Großräschener See sind beste Voraussetzungen für eine hohe Qualität der erzeugten fruchtigen Weine, die sortenrein im sächsischen Weinhaus Prinz zur Lippe vom ersten Kellermeister Jacques du Preez ausgebaut werden.“ (s. www.weinbauwobar.de)
Die Weintrauben werden alle in Handlese geerntet.
2018 wurde schon am 15. August mit der Lese der Solaristrauben begonnen. Das Mostgewicht lag bei 102°Oechsle, die Gesamtsäure bei 6,7 g/l. Beste Voraussetzungen für einen guten Jahrgang mit ausgewogener Süße und Säure.
Folgende Sorten werden hier angebaut: Solaris, Johanniter,Cabernet blanc,Pinotins classic Ein Teil der 2014er Lese wurde 14 Monate im Barrique gelagert und Ende April abgefüllt. Zur Brandenburger Jungweinprobe und bei der Intervitis 2016 in Stuttgart hat dieser Rotwein mit lang anhaltendem Abgang und leichter Vanillenote das Fachpublikum sehr überzeugt.
Bei herrlichem Wetter genossen wir die wunderschöne Aussicht vom Weinberg über den See.
Ilona Malek
17.09.2019
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