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Exkursion ins Schlaubetal

12.06.2018

Bereits zum 3. Mal unternahm unsere Projektgruppe Ökologie und Gartenbau mit Ranger Mario Marschler von der Naturwacht eine Exkursion durch das reizvolle Schlaubetal. Dieses Mal begannen wir unsere Naturwanderung am Groß Drewitzer Landgasthof „Wagenburg“, ein in ländlicher Idylle gelegenes rustikales Ausflugslokal. Die Inhaberfamilie Schulz bietet neben vielfältigen Veranstaltungen auch Erlebnisfahrten an. Uns erwartete nach einer zweistündigen Entdeckungstour durch die wunderschöne Wald- und Wiesenlandschaft - eine Floßfahrt über den Göhlensee -. Mit Pfeilen gekennzeichnete Eulen-Schilder wiesen uns den Weg dorthin.

Zu Beginn unserer Wanderung machte uns Herr Marschler an den blütenreichen Waldlichtungen auf schöne Tagfalter aufmerksam, wie den auffälligen Kaisermantel und den scheuen Perlmutterfalter, deren Flügelunterseiten beim Zusammenklappen wie Perlmutt glänzen. Wir entdeckten eschenblättrigen Ahorn, Hirschholunder mit roten Beeren, Faulbäume, die wertvolles Futter für viele Falter insbesondere für Zitronenfalter, Mönchsgrasmücken oder für die Nachtigall sind. Unser naturkundiger Ranger erkannte viele Vogelstimmen, auch die des unter Artenschutz stehenden seltenen Ortolans, der in Frankreich fatalerweise als Delikatesse gehandelt wird. Mit geübten Blick sah er knapp über dem Feld ein Rohrweihmännchen - eine Habichtsart -, das sichtlich auf Nahrungssuche war.

Ranger Marschler und sein Mitstreiter Torsten überraschten uns mit einer Waldrallye, ein von der Naturwacht entwickeltes Umweltbildungsprojekt für Kinder. Auf dem Naturpfad sind in kurzen Abständen nummerierte Tafeln und Waldrallye-Männchen mit Wissensfragen zur Natur und Umwelt angebracht. Die Lösung der Fragen wird mit Punkten belohnt und am Ende werden Sieger ermittelt.

Auf dem Wanderweg standen Bäume mit nummerierten Eulen-Schildern, deren jeweilige Baumart bestimmt werden sollte. Mit ein wenig Unterstützung von unseren beiden Naturexperten haben wir Rosskastanie, birkenblättrige Hainbuche oder die Rotbuche mit ihren gezackten Blättern und viele andere Laub- und Nadelbäume erkannt. Dabei lernten wir, dass die Rosskastanie ursprünglich aus Italien stammt, die Traubeneiche einen langen Blattstiel und traubenartige Früchte hat und sich somit von der Stieleiche mit kurzem Blattstiel unterscheidet. Wir zählten die Jahresringe zur Bestimmung des Alters von Bäumen und beantworteten einige Fragen zum Umweltschutz.

Die Erkennung von Falter-, Greifvögel- Pilz- und Fischarten oder Fragen zur Nahrung von Bienen und Wespen gehörten ebenso dazu wie die Frage zur Anzahl von Spinnenbeinen. Die Waldrallye ist ein ausgezeichneter Wissenstest mit hohem Bildungswert für unsere Kinder. Die Lösung der Aufgaben war auch für uns als Naturinteressierte älteren Semesters eine großartige Bereicherung unserer Artenkenntnis von Pflanzen und Tieren.

Am Ende der Waldrallye sahen wir durch den lichten Waldrand den Göhlensee, wo das ca. 10 m lange Floß am Ufer für uns schon bereit stand. Wir erlebten ein entspanntes Miteinander auf dem romantischen kleinen See, der von einem artenreichen Baumbestand umgeben ist. Die Fahrt ging vorbei an rosa blühenden Seerosen und Schilfinseln sowie an Holzhäuschen mit kleinen Bootsstegen. Frau Schulz weihte uns in die Geschichte des Floßes und dieser zauberhaften Natur rund um den Göhlensee ein und verwöhnte uns mit Kaffee und Kirschkuchen.

Ranger Marschlers interessante und wissensreiche Naturbeobachtungen waren wieder gepaart mit humorvollen und unterhaltsamen Geschichten sowie kritischen Betrachtungen zur Vielfalt der Umweltsünden und deren Auswirkungen auf unser Ökosystem. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, wenn Herr Marschler uns wieder neue Eindrücke vom wunderschönen Schlaubetal vermitteln kann.


Sabine Teutloff

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