OFFENE HOCHSCHULE

SENIORENUNIVERSITÄT LEBENSLANGES LERNEN

 

Cottbus auf dem Weg zur klima­freund­lichen Kommune

15.01.2013

Das UniKolleg im Wintersemester 2012/2013

Als Filmstadt, als Universitätsstadt und als Musikstadt haben die Zuhörer des Uni-Kollegs Cottbus schon kennengelernt. In der jüngsten Ausgabe der BTU-Veranstaltungsreihe (am 15.01.2013) war die Energiestadt Cottbus Thema.

Energie und Cottbus gehören zusammen. Nicht nur in Sachen Fußball. Davon ist Prof. Dr.-Ing. Matthias Koziol vom Lehrstuhl Stadttechnik der BTU überzeugt. Warum er das ist, erläuterte er seinen Zuhörern am Dienstag im gut gefüllten Uni-Kolleg-Hörsaal. Cottbus war und ist laut Koziol ein urbanes Zentrum in einer Energieregion. Darüber hinaus sei das Thema Energie im Rahmen von Stadterneuerung und -umbau sowie vor dem Hintergrund des Klimawandels in Cottbus allgegenwärtig.

Der Professor weiß, wovon er spricht. Er gehört zu den Fachleuten, die an einem Energiekonzept für die Stadt arbeiten. Auch für Cottbus gilt das von der Bundesregierung ausgerufene klimapolitische Ziel, die CO2-Emission bis zum Jahr 2050 um 80 Prozent zu reduzieren. "Ganz einfach wird dieses Ziel nicht zu erreichen sein. Mir ist noch nicht klar, wie das gelingen könnte", sagte Koziol und das, obwohl Cottbus im Bereich der Stromerzeugung der Zielmarke schon recht nahe kommt. "Ziel ist es, 40 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu gewinnen. Allein im Cottbuser Stadtgebiet kommen aktuell schon über 34 Prozent des Stroms aus Windkraft und Fotovoltaik. Der Bundesdurchschnitt liegt bei knapp 20 Prozent", so der Wissenschaftler.

Wesentlich schwieriger schätzt er es ein, den Wärmeverbrauch der Cottbuser, der knapp die Hälfte der Gesamt-CO2-Emission der Stadt ausmacht, im angestrebten Maß zurückzufahren. Zum Vergleich: auf den Strom entfällt nur ein Viertel des CO2-Ausstoßes. " In Sachen Wärmedämmung wurde in Cottbus schon einiges getan. Viele Plattenbauten sind bereits energetisch saniert. Ein großes Sparpotenzial liegt in den Altbauten. Aber gerade bei den zahlreichen denkmalgeschützten Gebäuden in der Stadt lassen sich Wärmeschutzmaßnahmen nur zum Teil umsetzen", sagt Koziol.

Stärker als die Stromerzeugung belastet die Mobilität die CO2-Bilanz der Stadt. Bei der Erarbeitung des Energiekonzepts werden verschiedene Ansätze in Betracht gezogen: "Diskutiert werden unter anderem die Einrichtung autoreduzierter Quartiere, Modellprojekte zur Elektromobilität und zum Carsharing sowie Möglichkeiten, den Anteil erneuerbarer Kraftstoffe zu erhöhen.

Cottbus ist auf dem Weg zur Energiestadt und zur Erfüllung der Klimaziele weiter als viele denken", resümiert Koziol. Mit fünf Tonnen CO2 pro Einwohner und Jahr liege Cottbus weit unter dem Bundesdurchschnitt von zehn Tonnen.

"Wir können Vorreiter für andere Städte sein und die BTU kann dazu beitragen", betont Prof. Koziol, der Vize-Präsident der Hochschule ist.


Nicole Nocon

Quelle: Lausitzer Rundschau, 17.01.2013

Klicken Sie auf ein Bild, um die Diashow zu starten...