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Cottbus - eine Musikstadt

04.12.2012

UniKolleg im Wintersemester 2012/13

Evan Christ, Generalmusikdirektor und Chefdirigent des Philharmonischen Orchesters des Staatstheaters Cottbus war Dozent am 04.12.2012 zum Thema „100 Jahre Philharmonisches Orchester Cottbus“.

Seit fünf Jahren lebt Evan Christ in Cottbus. In seinen Konzerten spürt man, mit welcher Leidenschaft und Freude er versucht, Musik allen nahezubringen und dabei auch immer Neues wagt.
Mit sehr viel Enthusiasmus und Witz gestaltete er seinen Vortrag. Er brachte den interessierten Seniorinnen und Senioren mit viel Engagement die 100jährige Geschichte des Philharmonischen Orchesters näher.

Aufführung Fidelio 1912Anhand einiger Fotos hat er uns aufgezeigt, wie in den Anfängen des Cottbuser Stadttheaters 1908/09 das Städtische Orchester einige Wagner-Opern begleitete und dann am 06.10.1912 als Stadttheaterorchester die Oper "Fideleo" von Beethoven aufführte. Die Instrumente waren überwiegend mit Männern besetzt, nur eine Frau durfte an der Harfe begleiten.

In den 20er Jahren begann auch eine Reihe sonntäglicher Morgenkonzerte. Es fielen Namen wie Kapellmeister Prill, Winkler, Altmann, Peter Heppes, Joseph Ludwig und Kaufmann, die in der Vorkriegs- und Kriegszeit das Orchester am Stadttheater leiteten.

Die DDR legte großen Wert auf Uraufführungen, die teilweise Weltpremieren darstellten. Es waren Orchesterleiter wie Hans Wallat, der später an der MET in New York tätig war, Hermann Josef Nellessen, Frank Morgenstern als Musikalischer Oberleiter und Chefdirigent.
Morgenstern, bereits seit 1957 als 1. Opernkapellmeister am Cottbuser Theater tätig, steigerte die Qualität des Ensembles beständig. 1988 erfolgte die Umbenennung in „Philharmonisches Orchester Cottbus“.
Danach folgte GMD Reinhard Petersen, und ab September 2008 übernahm Herr Even Christ die Leitung des Orchesters.

Herr Christ sprach darüber, wie sich Zusammensetzung des Orchesters, Probenarbeit und  Aufführungen von Konzerten und Opern in den vergangenen Jahren verändert haben und welche berühmten Dirigenten und Solisten in Cottbus zu Gast waren. Eindrucksvoll und spannend wie seine Ausführungen waren auch die gezeigten alten Orchesterfotos. Zu verschiedenen Aufführungen zitierte er aus damaligen Zeitungsartikeln und Theaterkritiken. Wir erfuhren, dass es schon damals wie heute ein Bühnenjahrbuch gab, so lässt sich die Entwicklung des Theaters während der vergangenen 100 Jahre gut nachvollziehen.

Die Vortragszeit war einfach zu kurz. Die Zuhörer hätten gern noch länger Evan Christ zugehört, und er hätte sicher auch noch viel zu erzählen gehabt.
Zum Abschluss konnten die Teilnehmer einen kurzen Videoausschnitt aus der Aufführung der 6. Sinfonie von Mahler unter der Leitung von Evan Christ ansehen und anhören. Evan Christ hat es in dieser kurzen Zeit sicher geschafft, ein paar neue Musikinteressierte zu gewinnen.

Anneliese Kerschek,  Heidemarie Morgenstern

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08./09.12.2012

Generalmusikdirektor Christ bleibt in Cottbus

Evan Christ bleibt Generalmusikdirektor am Staatstheater Cottbus bis 2016.
Wie die Bühne am Freitag (07.12.2012) mitteilte, verlängerte die Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus den Vertrag mit dem US-Amerikaner um drei Spielzeiten bis Ende der Saison 2015/16. Der 41-Jährige hatte 2008 die Position des Chefdirigenten übernommen. Seither entwickelte er die Klangkultur des Philharmonischen Orchesters im klassischen und im zeitgenössischen Repertoire weiter. Unter Christs Leitung wurde im Oktober das 100. Jubiläum des Philharmonischen Orchesters gefeiert.

dpa/bl