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SENIORENUNIVERSITÄT LEBENSLANGES LERNEN

 

Cottbus - eine Parkstadt

07.05.2013

UniKolleg im Sommersemester 2013

Herr Hermann Graf von Pückler berichtete aus dem Leben seiner Familie rückblickend bis zum 17. Jahrhundert.

Graf von Pückler ist seit 1990 wieder in Branitz, wo er 1940 geboren wurde und bei Kriegsende am 09.02.1945 mit seiner Familie fliehen musste. Zunächst fand die Familie, seine Mutter und seine Geschwister, ihre neue Heimat in Hannover.

Inzwischen, sagte er uns, ist er halb Cottbuser/Branitzer und halb Münchner. Das ehem. Parkinspektorenhaus, das baulich stark beschädigt und die Bausubstanz verfallen war, hat er gekauft und es unter Denkmalschutzauflagen zu seinem Branitzer Wohnsitz ausgebaut und eingerichtet. Um eine dauerhafte Beschäftigung zu haben, so Herr Pückler, erwarb er große Waldflurstücke und baute diese zum größten Forstbetrieb der Region aus.

Um verschwundene Bücher, Bilder und Mobiliar u. ä. wieder zu bekommen, hat die Familie vielerlei Forschungen angestellt und konnte einiges erfolgreich zurück erwerben.
Die Familiengeschichte kann bis zu August Sylvius Graf von Pückler, der von 1657 bis 1748 lebte, und die meisten Lebensjahre in Schlesien verbrachte, zurückverfolgt werden. Er kaufte Branitz, Kiekebusch, Kahren und sein Erbe, das inzwischen wieder teilweise rekonstruierte Pfarrhaus, ist heute wieder in Groß Döbbern zu besichtigen.

Weitere Vorfahren waren Erdmann Graf von Pückler, August Heinrich Graf von Pückler (1720 bis 1810), der Erbauer des Branitzer Schlosses (äußere Gestalt); Hermann Fürst von Pückler (1785 bis 1871), dem 1822 der Fürstentitel verliehen wurde, begann 1846 bereits 60jährig mit den Arbeiten am Branitzer Park.

Heinrich Graf von Pückler, der 1921 starb, legte den Fürstentitel wieder ab. Ihm folgte August Graf von Pückler, der von 1864 bis 1937 lebte. Die Pücklers waren durchweg Beamte. Der Vater von Hermann Graf von Pückler starb an der Ostfront, nachdem er im Zusammenhang mit dem Hitlerattentat 1944 ins Gefängnis kam und nach kurzem Heimataufenthalt in den Krieg geschickt wurde.

Jeder der TeilnehmerInnen kennt das Schloß und den Park Branitz, so dass die Ausführungen zur Branitzer Familiengeschichte eine interessante Bereicherung waren.

Eine Fortsetzung mit Ausführungen zum Park und seinen Besonderheiten könnten sich die TeilnehmerInnen in nicht allzu weiter Ferne vorstellen.

07.05.2013 Heidemarie Morgenstern

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