Für die Ewigkeit oder obsolet? Künstlerische Erzählungen von unerwünschten Denkmälern

In der heutigen Zeit werden bestimmte Gebäude als Denkmäler errichtet oder ausgewählt, um sie für die Ewigkeit zu bewahren und an künftige Generationen weiterzugeben. Andere hingegen werden als wertlos angesehen, ohne erkennbares kollektives Gedächtnis aufgegeben, zerstört und in Schutt und Asche gelegt. Tatsächlich entwickelt sich die Erinnerungskultur vor dem Hintergrund verschiedener absichtlicher Zerstörungsprozesse.

Ist also Zerstörung, Verlust und Amnesie eine notwendige Voraussetzung für das Gedächtnis? Schützt das Denkmal und seine Bewahrung uns wirklich vor dem Vergessen? Und welche Rolle spielt es in Zeiten der Unsicherheit? Diese Arbeit hinterfragt die Konzepte von Monumentalität und Dauerhaftigkeit sowie die Idee von Sicherheit und Schönheit, die der Materialität des Denkmals eingeschrieben sind. Sie untersucht künstlerische Praktiken, die Erbe und Abfall sowie Erinnerung und Vergessen in einen Dialog bringen, um das Denkmal neu zu konzeptualisieren.

In dieser Dissertation wird eine Diskursanalyse entwickelt, die die architektonische Erhaltung mit Erzählungen von Verlust und Zerstörung verknüpft. Darüber hinaus wird die Rolle der Kunst als Vermittlerin ungesehener, in der Architektur verkörperter Erzählungen sowie als Katalysator für eine kritische Auseinandersetzung untersucht. Ziel ist es, aufzuzeigen, wie notwendig es ist, das Denkmal durch neue ästhetische Mittel ständig neu zu erfinden und zu aktualisieren.

Bearbeiterin: Elise Kleitz