Für die Ewigkeit oder obsolet? Überwindung der Dichotomie zwischen Erhaltung und Zerstörung in der anthropozentrischen Epoche

In den 2000er Jahren bezeichnete der Nobelpreisträger Paul Crutzen die aktuelle geologische Ära mit einem neuen Begriff – das Anthropozän. Auf diese Weise betonte der Biochemiker die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf den Klimawandel. Die wissenschaftliche Gemeinschaft verwendet diesen Begriff seither, um das aktuelle Wirtschaftsmodell zu hinterfragen, das auf dem Konzept der technologischen Evolution basiert. Hiermit wird der Bedarf an systemischen Änderungen hervorgehoben.

Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, den Bereich des Denkmalschutzes in diese Debatte einzubeziehen und herauszufinden, wie man das aktuelle dichotome Verhalten überwinden kann: Die moderne Gesellschaft weist historischen Denkmälern und städtischen Zentren Werte zu, um sie für die Ewigkeit zu erhalten, während es wertlose Gebäude schafft und zerstört. Was ist die Erhaltung angesichts des Zusammenbruchs jedoch wert?

Aus historischer Perspektive zielt dieses Forschungsprojekt darauf ab, das Konzept der Obsoleszenz sowie der Erhaltung seit der großen Beschleunigung (seit dem Zweiten Weltkrieg) zu untersuchen, um schließlich den Begriff der kulturellen und technologischen Werte, die den Lebenszyklus des Denkmals bestimmen, zu überdenken. Letztlich werden Praktiken untersucht, bei denen Schöpfung und Erhaltung gleichermaßen kombiniert werden und die den Grundstein für eine neue Vision des Denkmals legen.

Bearbeiterin: Elise Kleitz