Die Architekten des Neuen Bauens und die Bauingenieure
Gegenstand des Forschungsvorhabens ist das ambivalente Verhältnis zweier eng miteinander verwandter Disziplinen in der Zeit des Neuen Bauens (1918–1933). Die Zusammenarbeit von Architekten und Ingenieuren zeichnet sich sowohl durch ihre gegenseitige Kooperation und Einflussnahme in Baufragen als auch durch ein ausgeprägtes Konkurrenzdenken aus. Anhand zeitgenössischer Quellen und Publikationen soll der Blick des Architekten auf den Ingenieur erstmalig empirisch untersucht werden. Dabei sollen auch Schriften und Kommentare der damaligen Architekturkritik und Kunstgeschichte und damit deren theoretische Auseinandersetzung mit beiden Disziplinen genauer in den Blick genommen werden. Insbesondere die in dieser Zeit relativ neuen Baumaterialien Eisen und Glas sowie der junge Eisenbeton sollen als künstlerische Materialien des Architekten auf ihren ikonologischen Gehalt hin untersucht werden. Obwohl die berühmten Architekten des Neuen Bauens hinreichend bekannt und in vielerlei Hinsicht erforscht sind, fehlen Erkenntnisse über ihre Sicht auf die Ingenieure dieser Zeit und deren Einfluss auf das Werk der Architekten des Neuen Bauens.
Bearbeiter: Ralf Dorn