Im Rahmen des fachübergreifenden englischsprachigen Moduls „Communication of Science and Technology“ organisierte das Fachgebiet Dekarbonisierung und Transformation der Industrie (DTI) am 23. Mai 2025 eine spannende Exkursion zum Produktionsstandort des Zementherstellers CEMEX in Rüdersdorf bei Berlin. Rund 40 Studierende verschiedener Studiengänge nahmen an der Exkursion teil und erhielten im Rahmen einer umfassenden Führung exklusive Einblicke in die Herstellungsprozesse von Zement, einem zentralen und zugleich klimapolitisch anspruchsvollen Baustoff.

Im Sommersemester 2025 konzentriert sich das Modul auf das Thema „Dekarbonisierung und Nachhaltigkeitstransformation in der deutschen Zementindustrie“ als Projektarbeit. Die Studierenden hatten die Aufgabe, Wissenschaftskommunikationsvideos und Gruppenpräsentationen zu diesem Thema für verschiedene Zielgruppen, von Kindern bis hin zu politischen Entscheidungsträgern, zu entwickeln. Die Exkursion ermöglichte den teilnehmenden Studierenden nicht nur tiefe Einblicke in aktuelle Transformationsprozesse in der Zementindustrie, sondern bot ihnen auch die Möglichkeit, Video- und Audiomaterialien für ihre Wissenschaftskommunikationsvideos und Gruppenpräsentationen zu sammeln. Nicht zuletzt hatten die BTU-Studierenden während der Exkursion zu CEMEX die Möglichkeit, direkt mit Industrievertretern ins Gespräch zu kommen.

Am 22. Mai lud der Lehrstuhl für Dekarbonisierung und Transformation der Industrie (DTI) Annett Heibel, Stakeholder Relationship Specialist bei der CEMEX Deutschland AG, zu einem Gastvortrag über die Nachhaltigkeitstransformation von CEMEX, einem führenden Zementhersteller in Deutschland, ein. Frau Heibel verfügt über umfangreiche Branchenerfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit für Infrastrukturprojekte, Abnahme und Genehmigung. In ihrem Gastvortrag gab sie Einblicke in aktuelle und zukünftige Dekarbonisierungsprojekte im Zementwerk Rüdersdorf, darunter:

• konventionelle Technologien, die das Zementwerk zur Emissionsminderung eingesetzt hat;
• vermeidbare, brennstoffbedingte Emissionen vs. unvermeidbare, prozessbedingte Emissionen;
• die wichtigsten Roh- und Brennstoffe, die in einem Zementwerk verwendet werden;
• Kalkstein als Hauptursache für die CO2-Belastung der Industrie;
• neue Technologien, die die Herstellung von CO2-neutralem Zement bis 2030 versprechen könnten (d. h. Kohlenstoffabscheidung und -speicherung im Vergleich zu Kohlenstoffabscheidung und -nutzung).

Darüber hinaus gab Andreas Brandt vom eLearning-Team des Multimediazentrums der BTU einen Überblick über die multimedialen Möglichkeiten des IKMZ, die die Studierenden bei der Entwicklung von Materialien für die Wissenschaftskommunikation im Rahmen des Moduls 13234 „Kommunikation von Wissenschaft und Technik“, das im Sommersemester vom DTI angeboten wird, nutzen können.

Am 19. Mai war Prof. Lee eingeladen, ihre Forschungsaktivitäten auf der Mitgliederversammlung des BTU-Fördervereins mit den Stiftungsmitgliedern zu präsentieren. In ihrem Vortrag über die Dekarbonisierung der kohlenstoffintensiven Industrien in Brandenburg betonte sie die Schlüsselrolle der Wissenschaftskommunikation als Motor für den erfolgreichen Transfer von der Forschung in die Praxis/Industrie.

Am 6. Mai nahm Anouk Kruschinski vom Lehrstuhl für Dekarbonisierung und Transformation der Industrien (DTI) an einem Klimabrunch in Berlin teil, der von der Beratungsfirma Ernst & Young (EY) organisiert wurde. Die Veranstaltung richtete sich an Akteure des öffentlichen Sektors, der aufgrund seiner Vorbildfunktion eine besondere Verantwortung trägt und einen zentralen Beitrag zur Klimaneutralität Deutschlands leisten muss.

Joanna Mielewczyk vom Nachhaltigkeitsteam von EY organisierte und moderierte das Event, das vor allem als Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Strategien diente. Unter den Gästen befanden sich unter anderem Nachhaltigkeitsmanager der Autobahn GmbH, der Bundesdruckerei und der Toll Collect GmbH. Die Vertretenden der ersten beiden Organisationen hielten Kurzvorträge über ihre Erfahrungen in den Bereichen Innovation und transparente Berichterstattung. Abschließend teilten Vertreterinnen von EY Einblicke in Herausforderungen und Motivationen der Klimaneutralität aus Sicht ihrer Kund:innen in der Privatwirtschaft. Die Veranstaltung klang bei kleineren Gruppengesprächen am Mittagstisch aus.

Das FG Dekarbonisierung und Transformation der Industrie (DTI) der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) lud Alexandra Decker (Vorstandsmitglied – Corporate Affairs) von CEMEX sowie Dr. Chiara Iurato (Think Tank Referentin am Kompetenzzentrum für Klimaschutz in energieintensiven Industrien/KEI) am 24. April 2025 als Gastrednerinnen und Diskussionsteilnehmerinnen im IKMZ ein.

Frau Alexandra Decker ist hauptverantwortlich für die strategische Entwicklung von Stakeholder-Beziehungen mit Bezug auf relevante politische und sozioökonomische Themen für CEMEX. Neben ihrem Engagement für die Dekarbonisierung der Zementproduktion des Unternehmens befasst sie sich auch mit Zukunftstrends im nachhaltigen Bauen. In ihrem Vortrag „Anwendung des STEEP-Frameworks auf die industrielle Dekarbonisierung: Der Fall von CCUS im Zementsektor“ erläuterte sie die Perspektive der Branche auf die Ziele und Herausforderungen von Dekarbonisierungstechnologien. Insbesondere aus der STEEP-Perspektive (sozial, technologisch, ökonomisch, ökologisch, politisch) beleuchtete sie die strategische Rolle der Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (CCS) bei der Dekarbonisierung schwer reduzierbarer Industrien am Beispiel der Zementindustrie.

Dr. Chiara Iuratos Arbeit konzentriert sich auf die Entwicklung von Standards und Labels für klimafreundliche Grundstoffe. In ihrem Vortrag „Die Rolle der Industriepolitik bei der Transformation zu einer klimaneutralen Industrie“ führte sie das Publikum durch die verschiedenen Arbeitsbereiche des KEI und gab damit den Anlass, über die Rolle der Industriepolitik und die Möglichkeiten verschiedener politischer Instrumente in Deutschland für den Übergang zu einer klimaneutralen Industrie nachzudenken.

Im Anschluss an die beiden Gastvorträge moderierte Prof. Roh Pin Lee eine Podiumsdiskussion mit Frau Decker und Dr. Iurato, um tiefere Einblicke in die vielschichtigen Chancen und Herausforderungen zu gewinnen, die mit der Dekarbonisierung und Nachhaltigkeitstransformation kohlenstoffintensiver und schwer reduzierbarer Sektoren in Deutschland verbunden sind. Studierende, die an dieser Sitzung teilnahmen, beteiligten sich aktiv am Dialog mit den Diskussionsteilnehmern.

Diese Sitzung – einschließlich der Gastvorträge von CEMEX und KEI sowie der Podiumsdiskussion – wurde im Rahmen des englischen Moduls 14132 „Multidimensional Approaches for Technology Assessment“ vom DTI im Sommersemester angeboten.

Am 23. April 2025 besuchte das DTI-Team gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus den Abteilungen Projektträger, Think Tank sowie Cluster Dekarbonisierung der Industrie (CDI) des Kompetenzzentrums Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) 5 Labore (AEM-Elektrolyselabor, Oxyfuel-Motorenprüfstand, Katalysatorentwicklungslabor, HPGC-Labor sowie Virtual-Reality-Labor), um sich vor Ort ein Bild von innovativen Entwicklungen für die Energiewende an der BTU zu machen.

Am 8. und 9. April veranstaltete Prof. Lee gemeinsam mit dem Workshop-Organisator Ellery Studio und dem CDI(Cluster Dekarbonisierung der Industrie) den zweiten Workshop der CDI-Workshopreihe „Future Thinkings“ am BTU IKMZ. Rund 20 CDI-Partner nahmen daran teil. Zum Auftakt der Veranstaltung am 8. April gab Prof. Uwe Riedel, Direktor des DLR-Instituts für CO2-arme Industrieprozesse, einen Überblick über die Forschungsschwerpunkte und -aktivitäten des DLR in Cottbus. Anschließend führte er die Teilnehmer auf eine technische Führung durch die DLR-Pilotanlage CoBra (Reverse Brayton Hochtemperatur-Wärmepumpe), eine innovative Technologie zur Unterstützung der Transformation im industriellen Wärmesektor.

Am Nachmittag des 8. April veranschaulichte Prof. Lee am Beispiel des chemischen Recyclings, wie der STEEP-Ansatz (Sozio-Technologischer-Ökonomischer-Ökologischer-Politischer Ansatz) eine mehrdimensionale Bewertung der Chancen und Herausforderungen für die Transformation der kohlenstoffintensiven Chemie- und Abfallwirtschaft unterstützen kann. Im Anschluss an ihren Vortrag hatten die Workshop-Teilnehmer im Rahmen eines World-Café-Formats die Möglichkeit, den STEEP-Ansatz zur systematischen und strukturierten Identifizierung multidimensionaler Aspekte der Dekarbonisierung der deutschen Industrie anzuwenden. Anschließend übertrug Ellery Studio die STEEP-Analyse auf Szenarien und zeigte, wie die identifizierten STEEP-Faktoren in einer Impact-Uncertainty-Matrix strukturiert werden können. Am zweiten Workshop-Tag übten die Teilnehmer zudem, die Erkenntnisse des Vortages zu übertragen und selbst Szenarien zu konstruieren.

Wer erforscht was? Diese Frage beantwortet nun der Klima-Wegweiser Brandenburg. Er stellt alle klimaschutzrelevanten Aktivitäten der Forschungseinrichtungen im Land dar. Anlässlich der Publikation fand eine Podiumsdiskussion statt, an der auch Prof. Roh Pin Lee von der BTU teilnahm. Zuvor sprach Prof. Lee die Keynote.

2024 beschloss das Land mit dem Klimaplan eine Gesamtstrategie für Klimaneutralität und Zukunftsfähigkeit. Jetzt liegt ergänzend dazu der Klima-Wegweiser Brandenburg vor, der die klimaschutzrelevanten Aktivitäten der Forschungseinrichtungen überblicksartig darstellt. Er soll Akteur*innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft als Orientierungshilfe für die Suche nach wissenschaftlichen Ansprechpartner*innen dienen, wenn Klimaschutzmaßnahmen gestaltet und umgesetzt werden sollen.

"Klima-Wegweiser ist ein zentrales Element des Klimaplans"

Dr. Friederike Haase, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Klimaschutz, eröffnete die Veranstaltung zur Vorstellung der Publikation am 28. Februar 2025 im Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) in Potsdam. Sie sagte: "Der Klima-Wegweiser ist ein zentrales Element des Klimaplans und damit der klimapolitischen Gesamtstrategie der Landesregierung. Er schafft Transparenz und ermöglicht nicht nur eine schnellere und bessere Vernetzung von Akteuren aus Wirtschaft und Wissenschaft. Der Klima-Wegweiser wird dazu beitragen, dass innovative Lösungen schneller in die praktische Anwendung kommen und somit auch die Transformation beschleunigen. Die Metropolregion Berlin-Brandenburg verfügt über eine herausragende Wissenschaftslandschaft und wir brauchen den Schulterschluss zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft, um gemeinsam bis 2045 die Klimaneutralität zu schaffen. Mit dem Klima-Wegweiser ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung getan."

Keynote und Podiumsdiskussion mit Prof. Roh Pin Lee von der BTU

Nach der Eröffnung sprach Prof. Roh Pin Lee von der BTU Cottbus-Senftenberg die Keynote zum Thema: "Dekarbonisierung kohlenstoffintensiver Industrie in Brandenburg". Es folgte dann eine Podiumsdiskussion, bei der die Frage "Wie können Wissenschaft und Praxis für die Umsetzung des Brandenburger Klimaplans wirkungsvoll zusammenarbeiten?" besprochen wurde. Angeregt diskutierten Tobias Dünow (Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Brandenburg), Prof. Dr. Hermann Lotze-Campen (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Klimabeirats Brandenburg), Prof. Dr. Roh Pin Lee (BTU Cottbus-Senftenberg, Mitglied im Wissenschaftlichen Klimabeirat Brandenburg), Michael Knape (Bürgermeister Treuenbrietzen/ Energie- und Klimaschutz/ Wirtschaftsförderung), Prof. Dr. Sophia Becker (RIFS Potsdam (Mitglied im Wissenschaftlichen Klimabeirat Brandenburg). Moderiert hat Julia Miosga ("Die Digitallandschaftsgärtnerin").

Die BTU Cottbus-Senftenberg im Klima-Wegweiser Brandenburg

Der Klima-Wegweiser Brandenburg ist in zehn Themenfelder gegliedert: (1) Energie und Wasserstoff, (2) Bauen, Wohnen und Wärme, (3) Klimaneutrale Wirtschaft und Industrie, Abfall- und Kreislaufwirtschaft, (4) Verkehr und Mobilität, (5) Landwirtschaft und Ernährung, (6) Landnutzung, Forstwirtschaft und Senkenwirkung, (7) Bioökonomie, (8) Treibhausgasneutrale Landesverwaltung, kommunaler Klimaschutz und Klima-Governance, (9) Büger*innenbeteiligung, Klimabildung und nachhaltiger Konsum und (10) Klimasystemforschung.

BTU-seitig aufgeführt sind im Themenfeld 1 das Energie-Innovationszentrum (EIZ) und der DLR e.V. — Institut für CO2-arme Industrieprozesse, Abteilung Simulation und Virtuelles Design. Im Themenfeld 2 werden das Fachgebiet Infrastruktur- und Mobilitätsplanung am Institut für Stadtplanung vorgestellt und im Themenfeld 3 das Fachgebiet von Prof. Lee Dekarbonisierung und Transformation der Industrie der Fakultät Wirtschaft, Recht, und Gesellschaft.

Information auch unter: https://www.b-tu.de/news/artikel/28471-klima-wegweiser-verabschiedet-prof-roh-pin-lee-haelt-impulsvortrag

Am 26. Februar empfing das Institut für Philosophie und Sozialwissenschaften (IPSS) elf Humboldt-Stipendiaten zum Austausch im Rahmen des Netzwerktreffens der Alexander von Humboldt Stiftung an der BTU. Neben fünf Kurzpräsentationen von Humboldt-Stipendiaten aus Brasilien, Kenia, Großbritannien und den USA, die ihre Arbeit sowie Forschungsschwerpunkte während ihres Aufenthalts an den Gastuniversitäten in Deutschland vorstellten, nutzten die drei Professoren des IPSS – Prof. Roh Pin Lee vom FG Dekarbonisierung und Transformation der Industrie, Prof. Melanie Jäger-Erben vom FG Technik- und Umweltsoziologie sowie Prof. Astrid Schwarz vom FG für  Allgemeine Technikwissenschaft – die Gelegenheit, den internationalen Stipendiaten Einblicke in ihre Forschungsaktivitäten insb. in den Bereichen Dekarbonisierung und Nachhaltigkeitstransformation zu geben.

Am 16. Januar 2025 fand die Auftaktveranstaltung der Workshop-Reihe „Futures Thinking“ des Clusters Dekarbonisierung der Industries (CDI) im Ellery Studio in Berlin statt. Der Schwerpunkt der Workshop-Reihe liegt auf alternative Strategien und Methoden zur Bewertung möglicher Zukunftsszenarien/Routen zur Dekarbonisierung der deutschen Industrie. Über 20 CDI-Partner nahmen am ersten Workshop teil, der einen interaktiven Ansatz verwendete, der sowohl Diskussionen in kleinen Gruppen als auch gemeinsames Brainstorming Session umfasste. Basierend auf ihren persönlichen Erfahrungen sowie den unterschiedlichen Entwicklungen in ihren Branchen ermöglichten die dynamischen Diskussionen zwischen den Teilnehmern aus Industrie, Wissenschaft und Verbänden vielfältige und praktische Einblicke in die Trends und Faktoren, die den industriellen Wandel heute beeinflussen und/oder vorantreiben, sowie in die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen.

Im nächsten Workshop werden die Teilnehmer tiefer in Methoden zur Bewertung alternativer Zukunftsszenarien/Routen zur Dekarbonisierung eintauchen. Die Workshop-Reihe wird vom Ellery Studio konzipiert und organisiert und von Prof. Roh Pin Lee (BTU) im Auftrag des CDI wissenschaftlich begleitet.

Mehr Informationen unter: https://www.linkedin.com/posts/cluster-dekarbonisierung-industrie_in-der-inspirierenden-atmosph%C3%A4re-des-berliner-activity-7287090880081977344-YytM/?utm_source=social_share_sheet&utm_medium=member_desktop_web