
"Das Gesicht ist Spiegel und Maske zugleich: Es zeigt, verbirgt und erzählt. Seit Jahrtausenden greifen Menschen zur Maske, um Rollen anzunehmen, sich zu schützen oder neue Identitäten auszuprobieren. In Kulturen auf der ganzen Welt haben Masken eine zentrale Bedeutung – von rituellen Bräuchen bis hin zum Theater. In der Commedia dell’arte etwa wird die Maske zum Werkzeug, das nicht nur verbirgt, sondern auch überzeichnet und sichtbar macht. Das Seminar widmet sich dem Spannungsfeld von „Face“ und „Fassade“. Neben der historischen Auseinandersetzung untersuchen wir kritisch heutige Formen der Selbstdarstellung und Selbstinszenierung.
Wir beziehen zeitgenössische Positionen wie Gillian Wearing, Cindy Sherman und J. P. Räther mit ein, um zu ergründen, wie „Fassaden” zur Darstellung kultureller Konzepte genutzt werden. Im praktischen Teil arbeiten wir mit plastischen Materialien wie Papiermaché und Keramiplast, experimentieren mit Überlagerung und Ebenen in der Monotypie und erproben Methoden aus der Commedia dell’Arte. Ziel ist es, ein reflektiertes Verständnis von Maskierung und Inszenierung zu entwickeln."