Themenstellung im Arbeitsbereich Multifunktionale Landnutzung

Zur Erhöhung des Anteils regenerativer Energien an der Energieerzeugung sind in den letzten Jahren auch im Gebiet der Niederlausitz zahlreiche Anlagen zur energetischen Verwertung von Holz entstanden. So befindet sich beispielsweise in der Region im Ort Neu-Haidemühl seit 2006 das mittelgroße Biomasseheizkraftwerk Sellessen, dessen Betrieb in die Verantwortung der Vattenfall Europe New Energy GmbH fällt.

Als Folge dieser Entwicklung existiert eine steigende Nachfrage nach Frischholz, das für eine energetische Verwertung geeignet ist. Ein regionales Flächenpotenzial für den Anbau von biogenen Festbrennstoffen bieten die in nicht unerheblichem Umfang vorhandenen marginalen Standorte, die in der Lausitz auch die Rekultivierungsflächen des Braunkohlebergbaus einschließen.

Vor diesem Hintergrund wird am Lehrstuhl für Bodenschutz und Rekultivierung der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus seit Mitte der 90er Jahre in der Bergbaufolgelandschaft des Lausitzer Braunkohlereviers der Anbau von schnellwachsenden Gehölzen in innovativen Landnutzungssystemen untersucht. Bei den untersuchten Systemen handelt es sich um Kurzumtriebsplantagen sowie um die Kombination des Anbaus schnellwachsender Gehölze mit Ackerkulturen in Agroforstsystemen (Alley-Cropping). Auf der Grundlage dieser Untersuchungen können fundierte Aussagen zur Arten- und Sortenwahl bei Berücksichtigung der standörtlichen Bedingungen und zur Bewirtschaftung gemacht werden. Zudem bieten die inzwischen etablierten Landnutzungssysteme eine gute Möglichkeit, die langfristige Entwicklung von Pappel-, Weiden- und Robinienbeständen, die im Kurzumtrieb bewirtschaftet werden, zu untersuchen.