Die Villa von Sette Bassi in Rom. Untersuchungen zur Baukonstruktion und zu den Gewölben

Die zwischen dem V. und VI. Meilenstein der Via Latina gelegene herrschaftliche Villa von Sette Bassi gehört zu den größten Villenanlagen des römischen Suburbiums. Den Kern der repräsentativen Villenanlage bilden drei L-förmig zusammenhängende imposante Baukörper, die einen 320 m langen und 80 m breiten architektonischen Garten, das sog. Hippodrom, fassen. Darüber hinaus gibt es Strukturen eines Tempels, der Wasserversorgung und des Wirtschaftsteils.

Die bauliche Entwicklung der kaiserzeitlichen Anlage erfolgte von 138 bis etwa 160 n. Chr. sukzessiv in drei eng aufeinander folgenden Phasen, die sich in der Baukonstruktion der Gebäude ablesen lassen. Der hervorragende Erhaltungszustand und die Analyse der Mauertechniken bieten eine ausgezeichnete Möglichkeit Änderungen in der Bauausführung nachzuweisen. Von herausragender Bedeutung sind die in der Villa von Sette Bassi errichteten Gewölbe und der hier nachweisbare erstmalige Gebrauch von Rippen aus Ziegeln als gliedernde Elemente im Gewölbebau. Im Forschungsvorhaben sollen durch sog. Reverse Engineering die dem Bau zugrunde liegenden Planungsprozesse und Bauabschnitte  rekonstruiert und neues Wissen zu antiken Bautechniken gewonnen werden. Zum Erreichen der Zielstellung erfolgen erstmalige bauforscherische Dokumentationen, räumliche, zeitliche und baukonstruktive Analysen sowie Untersuchungen der Bauplanung und des Bauprozesses der Villa von Sette Bassi in Rom.

Dieses Projekt wird im Rahmen des DFG-Projektes „Die Villa von Sette Bassi in Rom. Bauhistorische Neubearbeitung und Rekonstruktion“ im Fachgebiet Historische Bauforschung und Baudenkmalpflege der Technischen Universität Berlin in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Vermessungskunde der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig), der Abteilung Rom des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI Rom) und dem Parco Archeologico dell’ Appia Antica durchgeführt.

Bearbeiterin: Ina Seiler