Wer hat Angst vor Rassismus(-kritik)? Konversationskarten zur Initiierung von Reflexionsprozessen zu gefährlichen Themen

Ist Rassismus böse? Wer erlebt Rassismus? Wer muss sich (nicht) mit Rassismus beschäftigen? Wer kann eine Pause von Rassismus machen? Rassismus ist kein einfaches Thema für politische Bildungsarbeit. Wie kann man in das Thema einsteigen, ohne auf der einen Seite die Betroffenen zu retraumatisieren und andererseits die Skeptiker:innen von Rassismuskritik nicht direkt zu verlieren? Wie kann man erkennen, wo Teilnehmer:innen im Kontext von Rassismus stehen? Wie kann man (die eigenen) Privilegien oder auch Erfahrungen mit Rassismus, als Betroffene/r oder auch als rassistisch sozialisierte Person erkennen, teilen und reflektieren? Dabei soll ein Set mit Konversationskarten zum Thema "Wer hat Angst vor Rassismus(-Kritik)?" der TU Dresden helfen. Die Karten mit kurzen ungewöhnlichen, manchmal lustigen, aber auch grundsätzlichen und auch sehr ernst gemeinten Fragen rund um Erfahrungen von Ausschluss und Rassismus laden ein, eigene Erfahrungen, Denkweisen und Handlungsstrukturen bewusst zu machen, gemeinsam zu teilen sowie zu reflektieren. Das Set kann sowohl in der Jugendarbeit, als auch Erwachsenenbildung genutzt werden und ist in jeder Zielgruppe einsetzbar. 

Anzahl der Teilnehmer:innen

Minimum: 8
Optimum: 15-17
Maximum: 21

Dauer

20-30 Minuten, je nach Spielidee

Platz

normaler Seminarraum mit großer freier Fläche, ggf. weitere Räume für die Gruppenarbeit

Aufbau und Anleitung

Du-Ich-Wir

Bildet kleine Gruppen. Findet in der Gruppe mindestens zwei Karten im Set, zu denen ihr sehr ähnliche Antworten geben würdet/ihr übereinstimmt und mindestens zwei Karten, bei denen ihr euch widersprecht bzw. sehr unterschiedliche Erfahrungen habt. Kommt zurück in die Großgruppe. Stellt die Karten vor und lasst die Leute sich zu euren Antworten im Raum positionieren.

Blind Audition

Jede Person im Raum wählt frei eine Karte und beantwortet diese verdeckt und anonym auf einem Zettel. Alle Antworten werden gesammelt. Sie müssen dann in einem ersten Schritt den Fragen zugeordnet werden. Über den Zuordnungsprozess und die Antworten kommt die Gruppe in Austausch – ohne Zwang, sichtbar zu machen, welche Antwort selbst formuliert wurde.

Pressekonferenz

Es finden sich Paare. Es werden pro Person drei Fragen gezogen. Die Fragen werden im Interviewstil beantwortet. Beide Personen machen sich für die/den andere/n Notizen. Danach finden sich alle in der Gruppe zusammen. Nun folgt die Pressekonferenz. In dieser treten die Teams nach vorn und stellen sich je gegenseitig mit den Notizen über die drei Antworten zu den Fragen vor.

Hinweis: Das Kartenset lebt davon, dass Menschen sich auf die Fragen einlassen können. Das heißt aber auch, dass "gefährliche" Karten immer beiseitegelegt werden dürfen.
Für manche sind einige Fragen vielleicht besonders gefährlich: Gebt allen, z. B. mit einer Triggerwarnung, die Möglichkeit bewusst über ihre Teilnahme zu entscheiden. ("Achtung – Heute sprechen wir über Rassismus!")

Das Spiel ist Teil unserer Themenbox Diskriminierungssensibilität, kann aber auch einzeln ausgeliehen werden.