HBSC-Studie Brandenburg 2026 Kinder- und Jugendgesundheit im Trend
Projektbeschreibung
Die HBSC-Studie („Health Behaviour in School-aged Children“) ist ein internationales kooperatives Forschungsvorhaben, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 40 Jahren unterstützt wird. Das Ziel der Studie ist die Beschreibung und Analyse der subjektiven Gesundheit und des Gesundheitsverhaltens von Kindern und Jugendlichen im Alter von 11 bis 15 Jahren. Sie wurde 1982 von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus England, Finnland und Norwegen gemeinsam entwickelt und wird seither in einem vierjährigen Abstand durchgeführt. Ursprünglich mit fünf Ländern begonnen, nehmen mittlerweile über 50 Länder und Regionen an der Studie teil. Inzwischen ist sie die weltweit größte Studie zur Kinder- und Jugendgesundheit und für die WHO eine der wichtigsten Datengrundlagen für die international vergleichende Gesundheitsberichterstattung.
Das Land Brandenburg hat sich bereits 2018 und 2022 an den internationalen HBSC-Erhebungswellen mit eigenen repräsentativen Stichproben beteiligt. Das Team der BTU Cottbus-Senftenberg um Prof. Dr. Ludwig Bilz hat jeweils über 3.000 Brandenburger Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5, 7 und 9 an allen Schulformen befragt. Die Ergebnisse von 2022 haben gezeigt, dass die Pandemiejahre auch für Kinder und Jugendliche in Brandenburg herausfordernd waren und deutliche Spuren in der Gesundheit und beim Gesundheitsverhalten hinterlassen haben.
Mit der dritten Befragung können nun die weitere Entwicklung sowie Trends über fast eine Dekade analysiert werden. Ziel ist es, Ansatzpunkte für Maßnahmen in Prävention und Gesundheitsförderung zu identifizieren. Besonderes Interesse besteht. unter anderem an der weiteren Entwicklung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Brandenburg, ihrem Umgang mit sozialen Medien und den Auswirkungen der Cannabis-Legalisierung auf den Substanzkonsum. Die gewonnenen Daten fließen in die Gesundheitsberichterstattung des Landes Brandenburg ein und stehen für die gesundheitswissenschaftliche Forschung an der BTU Cottbus-Senftenberg zur Verfügung.
Die per Zufallsprinzip ausgewählten Befragungsschulen in Brandenburg erhalten – wie auch bei den zurückliegenden Studien – eine individuelle Rückmeldung ihrer Daten in Form sogenannter „Schulgesundheitsprofile“. Das erlaubt der jeweiligen Schule die selbstbestimmte und am eigenen Bedarf orientierte Auswahl von Maßnahmen der schulischen Gesundheitsförderung.
Für dieses gemeinsame Projekt haben das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS), das Ministerium für Gesundheit und Soziales (MGS), die Landesvertretung Berlin-Brandenburg des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) im Oktober 2025 eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Beginn der auf zwei Jahre angelegten Studie ist der 1. Oktober 2025; erste Ergebnisse werden für Mitte 2027 erwartet.