12115 - Bewegungserhaltende und -fördernde Interventionen Modulübersicht

Modulnummer: 12115
Modultitel:Bewegungserhaltende und -fördernde Interventionen
  Movement-Preserving and Promoting Interventions
Einrichtung: Fakultät 4 - Humanwissenschaften
Verantwortlich:
  • Prof. Dr. phil. habil. Michel, Sven
Lehr- und Prüfungssprache:Deutsch
Dauer:1 Semester
Angebotsturnus: jedes Sommersemester
Leistungspunkte: 8
Lernziele:Bewegungserziehung
Die Studierenden
  • erläutern die Bewegungserziehung mit einer Schwerpunktsetzung; z.B. Intensivierung des Ausdrucksbedürfnisses und der Ausdrucksfähigkeit;
  • zeigen die Bewegungsmöglichkeiten einzelner Körperabschnitte anschaulich auf;
  • setzen die Grundformen der Bewegung/Gymnastik einzeln oder kombiniert in Bewegungshandlungen um und variieren dabei räumliche, zeitliche und dynamische Aspekte;
  • verfügen über ein umfassendes Trainingsmittelrepertoire im Lauf ABC;
  • analysieren die Ausführung von Fortbewegungen von Patient*innen/Klient*innen und leiten bei Auffälligkeiten Möglichkeiten zur Korrektur ab;
  • wenden Klein- und Handgeräte, Objekte und Materialien zur Bewegungsanregung entsprechend der Bewegungsgrundformen in verschiedenen Sozialformen an;
  • leiten Patient*innen/Klient*innen in bewegungserhaltenden und -fördernden Interventionen fachgerecht an.
Medizinische Trainingstherapie
Die Studierenden
  • unterscheiden grundlegende Beanspruchungsformen zum muskulären Aufbau;
  • führen relevante Trainingsmethoden wie Dauerdehnung, Kollagentraining oder exzentrisches Training zur Behandlung von Tendinitiden oder Tendinosen fachgerecht durch;
  • messen die Ausprägung von Adaptationen auf gezielte Trainingsreize;
  • analysieren bei Patient*innen/Klient*innen Auswirkungen degenerativer Veränderungen auf den Stütz- und Bewegungsapparat und leiten Behandlungsmöglichkeiten ab – z.B. beim Subacromialen Impingement Syndrom;
  • erläutern den grundlegenden Phasenaufbau der Medizinischen Trainingstherapie, der sich aus dem Ablauf der Wundheilung ergibt;
  • verfügen über praktische Erfahrungen im Umgang mit Zugapparaten, Langhanteln und Rudermaschinen als Trainingsmittel und identifizieren dabei phasenorientierte über Belastungsnormative gesteuerte Trainingsinhalte;
  • führen die Positionierung und Einweisung von Patient*innen/Klient*innen am Trainingsgerät fachgerecht durch und leiten die Übungen an;
  • setzen die methodischen Prinzipien vom Leichten zum Schweren bzw. vom Einfachen zum Komplexen in den Bereichen Automobilisation, Koordination, Kraft, Ausdauer und Dehnung am Beispiel der vorderen Kreuzbandrehabilitation um.
Physiotherapeutische Behandlungstechniken
Die Studierenden
  • differenzieren die gebräuchlichen Schlingengeräte und können verstellbare Aufhängevorrichtungen handhaben;
  • erklären und demonstrieren Anwendungsprinzipien des Schlingengerätes an typischen Aufhängungen;
  • leiten von Wirkungsweisen der Aufhängungen Indikationen und physiotherapeutische Zielsetzungen ab;
  • unterscheiden Anlagevarianten und Intensitäten zur Traktions- und Extensionsbehandlung;
  • verfügen über manuelle Fertigkeiten zur Anwendung der vielfältigen Techniken der PNF-Methoden am ganzen Körper;
  • setzen PNF-Methoden mit Patient*innen/Klient*innen fachgerecht um.
Manuelle Therapie 
Die Studierenden
  • verfügen über Grundbegriffe und entwicklungsgeschichtliche Aspekte verschiedener Schulen der Manuellen Therapie und beschreiben ihren Stellenwert in der heutigen Physiotherapie;
  • benutzen zur Erklärung der Gelenkmechanik die fachgerechte Terminologie, um Gelenkstellungen und Bewegungen präzise zu definieren;
  • verwenden in der Untersuchung und Behandlung von Patient*innen/Klient*innen eine angemessene Sprache;
  • differenzieren und beschreiben die physiologischen und mechanischen Wirkungsweisen der manuellen Techniken;
  • erläutern Indikationen und Kontraindikation der Manuellen Therapie;
  • setzen wesentliche Prinzipien der Untersuchungen (Basisuntersuchung und Extratests) und der Behandlungen um – z.B. am Knie- und Hüftgelenk von Patient*innen/ Klient*innen;
  • begründen das methodische Vorgehen bei der Untersuchung von Gelenken der Extremitäten von Patient*innen/Klient*innen anatomisch/biomechanisch.
Inhalte:Bewegungserziehung
  • Schwerpunkte in der Bewegungserziehung, u.a. im pragmatischen Bereich, Entwicklung/Differenzierung der Motorik, im emotionalen Bereich, im kognitiven Bereich
  • Schulung vorwiegend des motorischen, auch des akustisch-visuell-motorischen Gedächtnisses
  • Schulung von Vorstellungs-, Kombinations- und Konzentrationsfähigkeit
  • Grundformen der Bewegung: Lokomotion: z.B. Üben der unterschiedlichen Fortbewegungsarten, Entwerfen von Schrittkombinationen; sowie Sprung, Drehung, Ruhe; Gleichgewichts-/Stabilitätsübungen (z.B. kurzer Fuß nach „Janda“)
  • Lauf ABC
  • Bewegungsmöglichkeiten auf Basis der Grundformen der Gymnastik: Wahrnehmungs- und Kopplungsschulung
  • Bewegungserfahrung in Bezug auf Raum und Zeit: z.B. räumliche Orientierung in geraden und kurvigen Raumbewegungen in allen sechs Richtungen in unterschiedlichen metrischen oder ametrischen, zeitlichen Differenzierungen
  • Zusammenhang zwischen Tempo und Energieeinsatz
  • Hauptfehler und Korrekturen beim Gehen, Laufen, Hüpfen, Springen, und Drehen
  • Taktile, visuelle, akustische Sensibilisierung für die Besonderheiten von z.B. Bällen, Reifen, Stäben, Seilen, Terrabällen und Terrabändern
  • Gezielter Einsatz der jeweiligen Handgeräte und weiterer Materialien bei Exploration von Variationsmöglichkeiten der Bewegung
  • Bewegungserfahrung in unterschiedlichen Sozialformen
  • Anleitung von Patient*innen/Klient*innen bei Übungen
Medizinische Trainingstherapie
  • Beanspruchungsformen: extensive Intervallmethode, intensive Intervallmethode; konzentrisches, exzentrisches, isometrisches, isokinetisches Training
  • Dehnungsvarianten: Contract relax, Dauerdehnung, rhythmisch dynamisches Dehnen
  • Kollagentraining, exzentrisches Sehnentraining
  • Grundübungen: z.B. Reißen, Stoßen, Bangdrücken, Kreuzheben, Kniebeuge, Liegestütze, Countermovement- und Schlussweitsprung, Klimmzüge, Sit ups, Hockstrecksprünge gezielt erfahren und verbessern
  • Inspektion und Funktionsanalyse des Schultergürtels
  • Trainingstherapie bei Impingementsymptomatik
  • Phasenaufbau der Medizinischen Trainingstherapie in Anlehnung an die Wundphasen
  • Vermittlung von Trainingsmitteln und -methoden am Beispiel von Zugapparaten, Langhanteln und Rudermaschinen
  • Trainingsberatung, -einweisung, -kontrolle
  • Rehabilitation von Patient*innen/Klient*innen mit einer vorderen Kreuzbandruptur
Physiotherapeutische Behandlungstechniken
Schlingentisch:
  • Gebräuchliche Schlingengeräte, Standgerät, Deckengerät
  • Aufhängevorrichtungen und Zubehör
  • Anwendungsprinzipien bei der Aufhängung von Körperabschnitten mit einem Aufhängepunkt, relative schwerelose Aufhängung oder mehrere Aufhängepunkte
  • Maßnahmen: z.B. pendeln, schwingen, entspannen, Traktionen
  • Klinischer Anwendungsbereich des Schlingengerätes
  • PNF (weiterführend)
  • Schulterblatt- und Beckenmuster
  • Chopping/ Lifting
  • Agonistische Techniken
  • Antagonistische Techniken
  • Transfers
  • Mattentraining
Manuelle Therapie
  • Definition und Historische Entwicklung der Manuellen Medizin und Therapie
  • Arthro- und Osteokinematik
  • Wirkung von Druck und Entlastung auf Knorpel, Knochen und Weichteile
  • Kapselmuster und Endgefühl
  • Mechanische Wirkungsmechanismen der Kapseldehnung
  • Indikationen und Kontraindikationen
  • Untersuchungs- und Behandlungsprinzipien
  • Dosierung der Techniken in Intensität und Dauer
  • Basisuntersuchung des Hüftgelenkes
  • Extratests für FAI, Labrum, Symphyse, SIG, N. femoralis
  • Traktions-, Dehn-, und Kompressionstechniken für das Hüftgelenk
  • Basisuntersuchung des Kniegelenkes
  • Extratests für rotatorische Instabilitäten und Patellofemoralgelenk
  • Traktions- und Dehntechniken für femerotibial, meniscofemoral, meniscotibial
Empfohlene Voraussetzungen:Kenntnis des Stoffes der Module
  • 12092 Gestaltung des Therapieprozesses – Grundlagen I
  • 12702 Gestaltung des Therapieprozesses – Grundlagen II
Zwingende Voraussetzungen:keine
Lehrformen und Arbeitsumfang:
  • Übung / 2 SWS
  • Seminar / 6 SWS
  • Selbststudium / 120 Stunden
Unterrichtsmaterialien und Literaturhinweise:
  • Diemer, F. & Sutor, V. (2011). Praxis der medizinischen Trainingstherapie I. Stuttgart. Georg Thieme Verlag.
  • Winkel, D., Vleeming, A. & Meijer, OG. (2004). Anatomie in vivo. München:Urban & Fischer.
  • Winkel, D. & Hirschfeld, P. (1988). Orthopädische Medizin nach der Methode von Cyriax: Das Knie. Erlangen: perimed.
  • Reichert, B. (2018). Anatomie in vivo. Hippokrates.
  • Matthijs, O., Paridon-Edauw, D. van & Winkel, D. (2003). Manuelle Therapie der peripheren Gelenke 1. München: Elsevier.
  • Matthijs, O., Paridon-Edauw, D. van & Winkel, D. (2006). Manuelle Therapie der peripheren Gelenke 3. München: Elsevier.
  • Zimmer, R. (2014). Handbuch Bewegungserziehung. Freiburg: Herder.
Modulprüfung:Continuous Assessment (MCA)
Prüfungsleistung/en für Modulprüfung:Physiotherapeutische Behandlungstechniken
  • Manuelle Therapie – 10 min (25%)
  • Schlingentisch – 10 min (25%)
  • Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation – 10 min (25%)
Performanzprüfung in Seminargruppenstärke
  • Medizinische Trainingstherapie - 10 min (25%)
Bewertung der Modulprüfung:Prüfungsleistung - benotet
Teilnehmerbeschränkung:keine
Zuordnung zu Studiengängen:
  • Bachelor (fachhochschulisch) / Therapiewissenschaften / PO 2017
Bemerkungen:keine
Veranstaltungen zum Modul:
  • S: Bewegungserziehung - 2 SWS
  • Ü: Medizinische Trainingstherapie - 2 SWS
  • S: Manuelle Therapie I - 2 SWS
  • S: Physiotherapeutische Behandlungstechniken - 2 SWS
Veranstaltungen im aktuellen Semester: